# taz.de -- Wirtschaftsforum in Südafrika: Habecks Investitionsklimawandel | |
> In Südafrika hat sich der deutsche Wirtschaftsminister für mehr | |
> Klimainvestitionen ausgesprochen. Erste Umbauten von Kohle auf Solar | |
> haben begonnen. | |
Bild: Blick in die Zukunft? Wirtschaftsminister Habeck bei seiner Reise nach S�… | |
KAPSTADT taz | Als wären Beweise für die Dringlichkeit von Klimawandel noch | |
nötig: Am Vortag des 4. GABS-Gipfels (German-African-Business-Summit), den | |
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Mittwoch in Johannesburg | |
eröffnet hat, gab es für den dortigen Sommer ungewöhnliche Unwetter mit | |
Hagel, die mehrere Stadtteile der 6-Millionen-Metropole durch | |
Überschwemmungen und umgestürzte Bäume lahmlegten. Auch fiel der Strom | |
wegen gekappter Leitungen und Masten in gut einem Drittel der Stadt für | |
viele Stunden aus. | |
Vor diesem Hintergrund forderte Robert Habeck einen Neustart in den | |
Wirtschaftsbeziehungen Deutschlands mit Afrika. Über staatliche Garantien | |
sollen mehr deutsche Investitionen dorthin gelenkt werden, sagte er. Im | |
vergangenen Jahr hätten deutsche Firmen rund 1,6 Milliarden Euro in Afrika | |
investiert, sagte Habeck. „Das ist ermutigend, aber noch lange nicht | |
genug.“ | |
Auch Südafrikas Handelsminister Ebrahim Patel sagte, man könne beim Handel | |
sehr viel mehr machen und viel ambitionierter sein. Südafrika ist für | |
Deutschland in Afrika zentral. Und andersrum ebenso: Deutschland ist für | |
Südafrika nach China und noch vor den USA der zweitwichtigste | |
Handelspartner. Rund 400 deutsche Unternehmen gibt es dort, etwa die Hälfte | |
aller deutschen Firmen auf dem afrikanischen Kontinent. | |
Auch für [1][Klimaschutz ist Südafrika in Afrika] ein Schlüssel. Auf dem | |
afrikanischen Kontinent ist Südafrika für rund ein Drittel aller | |
CO₂-Emissionen verantwortlich; es besteht eine 80-prozentige Abhängigkeit | |
von Kohle in überalterten Kraftwerken. | |
## „Folgen den Worten auch Taten?“ | |
Auf seinem Zwischenstopp in Kapstadt am Dienstag sprach Habeck von einem | |
„Re-Start“ der bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen und bekräftigte, | |
dass die jetzigen Investitionen in erneuerbare Energien zuerst den Menschen | |
in Namibia und Südafrika zugutekommen müssten. | |
[2][Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa] hatte im November auf der | |
[3][Weltklimakonferenz COP27-Gipfel] in Ägypten neue Details für seinen | |
„Investitionsplan für einen gerechten Energieübergang“ für die nächsten | |
fünf Jahre vorgelegt, durch den der Ausstoß um 1,5 Gigatonnen CO₂ reduziert | |
werden soll. | |
Es gibt Kofinanzierungszusagen von der Weltbank, den USA und der EU sowie | |
von Großbritannien, Frankreich und Deutschland, und mehrere Pilotprojekte, | |
wie der im September mit Unterstützung Frankreichs vereinbarte Bau dreier | |
Windparks, dem 20 weitere folgen sollen. | |
Entscheidend wird sein, wie schnell es gelingt, die vielen Kohlekraftwerke | |
unter Beteiligung der örtlichen Arbeitskräfte umzuwandeln. Als Symbol gilt | |
hier das in den 1960er Jahren gebaute Kohlekraftwerk Komati, das nun auch | |
Habecks Delegation vorgeführt wurde. | |
Im Oktober wurde die Energiegewinnung mit Kohle hier endgültig eingestellt, | |
weil ein Umbau zu Solarenergie beginnt. Eine erste 500-KW-Solaranlage wird | |
zuerst für die Stärkung umliegender Farmen genutzt, die Umschulung von | |
Fachkräften hat gerade begonnen. | |
Für Greenpeace Africa kritisiert Nhlanhla Sibisi, dass Umweltorganisationen | |
vor Ort bisher zu wenig Teil der Planungsprozesse sind: „Das muss sich | |
jetzt ändern.“ | |
Nombeko M., 18 Jahre alt, von Fridays for Future aus dem Township Gugulethu | |
bei Kapstadt, meint: „Der deutsche Minister sagt die richtigen Sachen, aber | |
folgen den Worten dann auch wirklich Taten? Was, wenn sie uns nicht mehr | |
für ihre Energieprobleme brauchen?“ | |
7 Dec 2022 | |
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## AUTOREN | |
Lutz van Dijk | |
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