| # taz.de -- Ausstellungsempfehlung für Berlin: Am Knotenpunkt des Materials | |
| > Das 13. Design Lab im Kunstgewerbemuseum geht den Geschichten diverser | |
| > Bau- und Designmaterialien auf den Grund. Befragt werden Werke aus der | |
| > Sammlung. | |
| Bild: Wie kam er zur „Rubber Violence“? Claudia Mareis und Team erforschen … | |
| Kalkbildung und Mineralisierung, Sedimentation und Handgeknüpftes. In den | |
| „Design Labs“ im Kunstgewerbemuseum erhält die Kategorie Process Art einen | |
| leicht anderen Twist. Die in der 13. Ausgabe „[1][Material Legacies“] | |
| gezeigten Arbeiten von Designer:innen und Forscher:innen des | |
| Exzellenzclusters „Matters of Activity. Image Space Material“ an der | |
| Humboldt-Universität sind Work-in-Progress-Installationen. Sie entstanden | |
| beim Ausprobieren verschiedener Materialien und neuer Wirkweisen in | |
| Technik, Design und Architektur und zeigen Tests und Überlegungen, | |
| Gedankenprozesse, die vor allem in Richtung nachhaltiger Produktion und | |
| alternativer Wirtschaftsmodelle reichen. | |
| In dem von Michaela Büsse und Emile De Visscher kuratierten 13. Design Lab, | |
| das auch die vorerst letzte Ausgabe der experimentellen Reihe ist, die | |
| Claudia Banz 2019 am Museum eröffnete, kommen Reflexionen zur Frage | |
| ethischer Geschichtsschreibung in der Materialforschung prominent zum | |
| Ausdruck. Vor allem in Bezug auf gestohlenes indigenes Wissen über | |
| bestimmte Materialien und Bauweisen, wie Kautschuk oder Bootsbau mit Rinde. | |
| Angesichts der kolonialen Ausbeutungsgeschichte rund um Kautschuk sprechen | |
| Claudia Mareis, Helen Pinto, Emile de Visscher und Amanda Winberg dann auch | |
| von „Rubber Violence“, wie sie die Installation, die von einer Audiospur zu | |
| besagter Genealogie begleitet wird, genannt haben. Was hier am Beispiel der | |
| britischen Kolonialwirtschaft erzählt wird, lässt sich bis zur Ausbeutung | |
| kongolesischer Arbeiter durch den belgischen König Leopold II. verfolgen. | |
| In der Ausstellung haben auch erneut Artefakte aus der Sammlung den Weg in | |
| die Präsentation gefunden. Im (englischsprachigen) Katalog, der auf der | |
| Website des Clusters zum [2][Download zur Verfügung] steht, geben die | |
| interdisziplinären Forschungsteams Auskunft über die Fragen, die sich mit | |
| Bezug zur Bildenden Kunst erst gestellt oder erweitert haben. | |
| Absolut lesens- und sehenswert ist „Architectural Yarns“, ein Dialog von | |
| Iva Rešetar, Christiane Sauer, Josephine Shone und Maxie Schneider mit der | |
| textilen Arbeitsweise der rumänischen Künstlerin Ritzi Jacobi (1941–2022). | |
| Mit ihren Installationen und Tapisserien, von denen hier ein Werk aus der | |
| Sammlung präsent ist, schuf Jacobi mal weiche, mal widerborstige Reliefs | |
| voller Knoten und Sammelpunkte. Ein exzellenter Punkt der Verknüpfung. | |
| 15 Nov 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/kunstgewerbemuseum/ausstellunge… | |
| [2] https://www.matters-of-activity.de/de/activities/8684/design-lab-13-materia… | |
| ## AUTOREN | |
| Noemi Molitor | |
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