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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Roboter im Zwiespalt
> Michele Pedrazzi arbeitet als Bob Meanza mit elektronischen
> Versuchsanordnungen. Sein Album „Quandary“ führt den Zwiespalt des
> Unaufgelösten im Titel.
Bild: Michele Pedrazzi aka Bob Meanza
Berlin hatte im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten lange Zeit
den Vorteil, halbwegs günstige Mieten zu bieten, selbst wenn dies aus
Berliner Perspektive mitunter ein schwacher Trost ist.
Dieser Umstand schlägt sich auch in der großen Zahl an Musikern von
buchstäblich allen Kontinenten nieder, die hier aktiv sind. Dass sie sich
dadurch als Berliner fühlen, ist nicht automatisch gesagt.
Der Italiener Michele Pedrazzi gehört zu diesen Musikern, die sich in
Berlin in einem Dazwischen eingerichtet haben. Als Bob Meanza arbeitet er
mit elektronischen Versuchsanordnungen, baut und verwendet Roboter aller
Art, von spielzeugartigen mechanischen bis zu am Computer entwickelten
prozessorgesteuerten „Arbeitern“. Selbst spielt er diverse
Tasteninstrumente.
Sein [1][Album „Quandary“] führt den Zwiespalt des Unaufgelösten im Titel.
Nach einem „Dilemma“ oder einer anderweitig verfahrenen Situation klingt
die Musik allerdings nicht.
Aus Jams entstanden, die Bob Meanza anschließend bearbeitete und neu
zusammensetzte, fließen die Stücke bemerkenswert ruhig, wobei sie stets
eine leicht untergründige Spannung erkennen lassen, die in den im Großen
und Ganzen harmonischen und eher sanft als schroff gestalteten Strukturen
zu stecken scheint.
Bob Meanza bekommt Unterstützung vom armenisch-amerikanischen Gitarristen
Alex Baboian und der französischen Sängerin Bianca Guitton, beide ebenfalls
in Berlin ansässig. Sie bilden eine Eintracht der mutmaßlich Rastlosen.
Fast entspannt.
15 Oct 2022
## LINKS
[1] https://oxmose.bandcamp.com/album/quandary
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
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