# taz.de -- Tagung des Nachhaltigkeitsrats: Gemeinsam gegen viele Krisen | |
> Die Bewältigung der aktuellen Probleme darf nicht von der Transformation | |
> ablenken. Sie müssen schnell angegangen werden, so das Beratergremium. | |
Bild: Sarah Ryglewski und Hendrik Wüst auf der 21. Jahreskonferenz des RNE | |
Berlin taz | Auf Krisen schnell und flexibel reagieren – das sei nötig, um | |
die kommenden Jahre zu meistern, hieß es am Montag auf der Jahrestagung des | |
deutschen Rats für nachhaltige Entwicklung (RNE) in Berlin. Und die | |
Konferenzleitung konnte gleich zeigen, wie das geht: Als Hauptredner war | |
Bundeskanzler Olaf Scholz geplant, der über die deutsche Verantwortung für | |
die globalen Nachhaltigkeitsziele, die SDG, reden sollte. Ihm kam aber Ziel | |
Nummer 3 in die Quere: globale Gesundheit. Mit einem positiven Coronatest | |
[1][nach seiner Reise an den persischen Golf sagte der Kanzler kurzfristig | |
ab]. | |
RNE-Vorsitzender Werner Schnappauf machte „aus der Krise eine Chance“ – u… | |
lud Sarah Ryglewski aufs Podium, die seit Mitte August als Staatsministerin | |
im Kanzleramt das Thema Nachhaltigkeit verantwortet. | |
Ryglewski sagte der Konferenz dann zu, dass trotz Ukrainekrieg, Pandemie, | |
Hunger und Schuldenkrise „wir von unseren internationalen Verpflichtungen | |
zur Nachhaltigkeit nicht abweichen werden“. National hob sie zusammen mit | |
dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, NRW-Regierungschef | |
Hendrik Wüst, das „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ aus der Taufe. | |
Neben einer Webseite, auf der bundesweit gute Idee, Vorbilder, Aktionen und | |
Kontakte gesammelt werden, wird es Veranstaltungen geben. Das Projekt soll | |
Unternehmen, Behörden, Gemeinden, Parlamente, Verbände in der | |
Nachhaltigkeitsarbeit vernetzen. Die Koordination hat der RNE. Der | |
Werbeslogan dazu heißt: „Und jetzt alle“. | |
## Soziale Ängste nicht vergessen | |
Schnappauf forderte ein „neues Feuer“ der Begeisterung“ im Land für die | |
Ziele der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit entscheide sich nicht in der | |
Regierung, sondern in den Kommunen, den Unternehmen und bei den Menschen. | |
Für den RNE-Vorsitzenden „beschleunigen die Krisen die Transformation“. | |
Stimmen, dass „in der Krise erst mal Krisenbewältigung gemacht wird“ und | |
Transformation dann später kommen könne, widersprach er. | |
„Nachhaltigkeit ist der Generalschlüssel für eine gute Zukunft“, so | |
Schnappauf. Den müsse man jetzt dringend nutzen – und dabei die Menschen | |
mitnehmen, auch bei sozialen Ängsten. Konkret heiße das: [2][Bei allen | |
derzeit nötigen Entscheidungen in der Energiepolitik wie mehr LNG-Gas und | |
Kohle]: Es dürfe „keine neuen langfristigen Lock-in-Effekte geben“, wie sie | |
etwa durch Gas-Terminals entstehen könne. „An den beschlossenen Zielen wird | |
nicht gerüttelt. Klimaneutralität bis 2045 gilt.“ | |
Der RNE besteht aus Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, | |
Zivilgesellschaft und Politik und berät die Bundesregierung seit 2001. | |
26 Sep 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Bundeskanzler-Scholz-in-Saudi-Arabien/!5879999 | |
[2] /EEG-Autor-zur-Strommarktreform/!5877828 | |
## AUTOREN | |
Bernhard Pötter | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Nachhaltigkeit | |
SDG | |
Bundeskanzleramt | |
Katar | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Klimaneutralität | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Staatsministerin kandidiert nicht mehr: Bevor die Wahlreform zuschlägt | |
Sarah Ryglewski (SPD) sitzt seit neun Jahren im Bundestag, seit drei Jahren | |
auch im Kanzleramt. Noch mal kandidieren will die Bremerin nicht. | |
Scholz-Reise auf die arabische Halbinsel: Bald kommt Flüssiggas aus Abu Dhabi | |
Handshake in Saudi-Arabien und zusätzliche Energielieferungen aus den | |
Vereinigten Arabischen Emiraten: Das brachte der Kanzler-Trip. | |
Schulprojekt zu Wasser: „Sie wissen um ihre Möglichkeiten“ | |
Achtklässler*innen haben ein Jahr lang zu nachhaltiger | |
Wasserwirtschaft gearbeitet: Eine Form von Empowerment, sagen die | |
beteiligten Künstlerinnen. | |
20 Jahre Rat für Nachhaltige Entwicklung: Konsens über die Öko-Revolution | |
Der Nachhaltigkeitsrat und die Wissenschaftsakademie legen Ideen zur | |
Klimaneutralität vor: Ziel sei schneller Umbau mit sozialem Ausgleich. |