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# taz.de -- RWE kauft US-Solaranlagen-Betreiber: Milliardenteure Expansion
> Für 6,8 Milliarden Dollar übernimmt RWE den in den USA zweitgrößten
> Solaranlagenbetreiber Con Edison Clean Energy.
Bild: Deutschlands größter Kohlekraftwerkbetreiber RWE setzt zunehmend auf Wi…
Frankfurt rtr | [1][RWE] verstärkt sein Geschäft mit erneuerbaren Energien
in den USA mit einem fast sieben Milliarden Euro schweren Zukauf. Der
Energiekonzern kauft dem Regionalversorger Con Edison aus New York den
Solaranlagen-Entwickler und -Betreiber Con Edison Clean Energy Businesses
ab. Mit der 6,8 Milliarden US-Dollar – einschließlich Schulden –
umfassenden Übernahme verdoppelt RWE nach eigenen Angaben seinen Bestand an
Wind-, Solar- und Batteriespeicher-Anlagen in den USA fast und kommt nun
auf eine installierte Leistung von 7,2 Gigawatt (GW).
Für RWE ist es die größte Übernahme seit der Abspaltung von Innogy 2018.
Bei der Finanzierung bekommt der Essener Konzern Unterstützung vom
Staatsfonds von Katar, QIA. Dieser zeichnet eine 2,43 Milliarden Euro
schwere Pflichtwandelanleihe. Damit kann QIA mit gut neun Prozent bei RWE
einsteigen und zu dessen größtem Aktionär aufsteigen. Der Golfstaat ist in
Deutschland bereits bei der Deutschen Bank, bei Volkswagen und Porsche
engagiert.
„Die Übernahme von Con Edison Clean Energy Businesses bedeutet einen
enormen Schub für die grüne Expansion von RWE in den USA, einem der
attraktivsten und am schnellsten wachsenden Märkte für Erneuerbare
Energien“, sagte Vorstandschef Markus Krebber. Damit werde RWE in den USA
zur Nummer zwei unter den Betreibern von Solaranlagen und zur Nummer vier
bei Erneuerbaren Energien insgesamt.
Rund 90 Prozent der installierten Kapazität von drei GW bei Con Edison
Clean Energy besteht aus Solaranlagen. Damit schraubt RWE den Solar-Anteil
in seinem Portfolio auf 40 von bisher 3 Prozent. Dazu kommt laut RWE eine
Entwicklungs-Pipeline von weiteren sieben GW, die die Projekt-Pipeline des
Konzerns dort auf 24 GW wachsen lasse.
## Kritik von RWE-Aktionär
Deutschland will seine Energieversorgung auf Erneuerbare Energien
umstellen, kämpft derzeit aber mit dem Ausfall der Gas-Lieferungen aus
Russland. Gas sollte als Brückentechnologie nach dem Aus von Kohle und
Atomkraft dienen. Vor diesem Hintergrund kritisierte der aktivistische
RWE-Aktionär Enkraft den Schritt: „Es ist vollkommen unverständlich, dass
der größte deutsche Energieversorger in der [2][größten Energiekrise in
Deutschland] einen sieben Milliarden Euro großen Unternehmenskauf in USA
durchführt. In Deutschland wissen Stromkunden nicht mehr, wie sie die
Strompreise bezahlen wollen, und Herr Krebber geht mit den hohen Gewinnen
in USA einkaufen.“ Enkraft hält 0,15 Prozent an RWE.
Mit dem Vollzug der Übernahme rechnet RWE im ersten Halbjahr 2023. Con
Edison Clean Energy soll gleich im ersten Jahr ein operatives Ergebnis
(Ebitda) von 600 Millionen Dollar zum Gewinn von RWE beisteuern. Der
Konzern hatte für Investitionen in „grüne Energien“ in den USA schon 15
Milliarden Euro eingeplant. „Ich freue mich, dass QIA die Ambitionen von
RWE, schneller und stärker zu wachsen, mit zusätzlichem Eigenkapital
unterstützt“, sagte Krebber. Den Teil des Kaufpreises, den QIA nicht trägt,
will RWE mit Krediten finanzieren. An der für 2022 geplanten Dividende von
90 Cent je Aktie soll nicht gerüttelt werden.
3 Oct 2022
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