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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Blicke über den Horizont hinaus
> Die Verkehrswende macht sich in Brandenburg lang, die Chaoswahlen werden
> großes Thema. Und was bringt diese Woche noch?
Bild: Matthias Maurer (links) in einem Außeneinsatz im All
Die Zukunft, sie kommt. Und um sie in ihrem Werden mal ganz beispielhaft
anzuschauen, darf man in dieser Woche raus aufs Land fahren, wo es noch
nicht überall wirklich zukunftstauglich zugeht – was allerdings hier und da
auch auf Berlin zutreffen soll –, zum Beispiel im brandenburgischen
Berkenbrück.
Dort, in der kleinen Gemeinde in der Nähe von Fürstenwalde, direkt an der
Spree gelegen und vollständig von Waldgebieten umgeben, lebte kurz auch der
Schriftsteller Hans Fallada. Vom Berliner Hauptbahnhof kommt man in 50
Minuten nach Berkenbrück, stündlich fährt ein Zug. Was ja schon mal nicht
schlecht ist.
Damit die Menschen in die Mobilitätswende aber auch reinpassen und wirklich
alle einsteigen können, braucht es längere Züge, und die längeren Züge
brauchen lange Bahnsteige. Sind die nicht lang genug, dreht auch die
Mobilitätswende leer. Deswegen beginnt die Zukunft an diesem Mittwoch
wieder mal mit einem Spatenstich, zum Start des Ausbaus des
Bahn-Streckennetzes Berlin-Brandenburg. In Anwesenheit von Brandenburgs
Infrastrukturminister Guido Beermann wird in Berkenbrück das erste Projekt
von [1][„i2030 – Mehr Schiene für Berlin und Brandenburg“] angeschaufelt.
Sechs Bahnsteige entlang der RE1 werden ausgebaut, damit ab Dezember auch
die langen Züge entlang der Strecke überall halten können.
Am Mittwoch gibt es auch erste Hinweise darauf, ob man in Sachen einer
einst in der Stadt mal abgestimmten und ausgezählten Zukunft die
Reset-Taste drückt: Das Berliner Verfassungsgericht verhandelt nämlich über
die Gültigkeit der einigermaßen chaotisch (und nicht unbedingt
zukunftstauglich) verlaufenen Wahlen vor einem Jahr zum Berliner
Abgeordnetenhaus.
Der Blick aufs große Ganze ist nicht vielen gegönnt. Matthias Maurer hatte
den, 175 Tage lang, im Rahmen seiner Mission „Cosmic Kiss“ auf der
Internationalen Raumstation ISS. Am Donnerstagnachmittag berichtet der
Astronaut [2][im Zeiss-Großplanetarium davon] (Eintritt frei). Selbst die
russische Invasion der Ukraine konnte Maurer beim Blick auf die Erde aus
dem All beobachten, wie er sagt, etwa in Form von „ganz kleinen
Lichtblitzen“ und tagsüber mit dem Rauch über umkämpften Städten wie
Mariupol.
## Allerhand Jahrestag
Das große Ganze, facettiert in die vielen Teile, die ja nur irgendwie sich
zusammenfügen: Am Samstag ist der 1. Oktober und damit der Nationalfeiertag
von Zypern (die Türkische Republik Nordzypern wird nur von der Türkei
anerkannt), Nigeria (durchaus konfliktträchtig), Tuvalu (bedrohlich
steigender Meeresspiegel) und der Volksrepublik China (großmächtig).
Feierlich weiter geht es am 2. Oktober mit dem Nationalfeiertag in Guinea
(eines der ärmsten Länder der Welt) und Indien. Dort feiert man an dem Tag,
weil das der Geburtstag des als „Vater der Nation“ verehrten Mahatma Gandhi
ist. Deswegen ist der 2. Oktober zugleich der Internationale Tag der
Gewaltlosigkeit.
Und jetzt, nach dem ganzen Fahnenschwenken oder auch der stillen Andacht,
mag man schon eingestimmt sein auf den nächsten Montag. Den 3. Oktober. Tag
der deutschen Einheit. Was aber doch meist den Blick weg von der Zukunft
und zurück, in die nähere Vergangenheit, lenkt.
26 Sep 2022
## LINKS
[1] /Ausbau-der-Bahn-in-Berlin-Brandenburg/!5858939
[2] https://www.planetarium.berlin/Matthias-Maurer
## AUTOREN
Thomas Mauch
## TAGS
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Astronaut
Deutsche Einheit
infrastrukturprojekt
Tag der Deutschen Einheit
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Schwerpunkt Rechter Terror
9-Euro-Ticket
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Piratenpartei
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