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# taz.de -- Berufung in Malaysia gescheitert: Ex-Regierungschef muss in Haft
> Berufung gescheitert: In Malaysia hat das Oberste Gericht die
> zwölfjährige Haftstrafe für den früheren Premierminister Najib Razak
> wegen Korruption bestätigt.
Bild: Najib Razak spricht am Dienstag in einer Verhandlungspause des Gerichts z…
Putrajaya afp/taz/dpa | Malaysias Oberster Gerichtshof hat die zwölfjährige
Haftstrafe bestätigt, die im Juli 2020 gegen den früheren Regierungschef
Najib Razak wegen Korruption verhängt worden war. Auch wurde die Geldstrafe
von umgerechnet rund 47 Millionen Euro gegen ihn von den fünf Richtern
einstimmig bestätigt.
Die vorsitzende Richterin Maimun Tuan Mat urteilte am Dienstag, der
Berufungsantrag Najibs habe „keinen Wert“. Das Urteil sei in allen sieben
Anklagepunkten gerechtfertigt. Die verhängte Strafe sei angemessen.
Mit der Entscheidung dürften die Chancen für ein politisches Comeback des
konservativen 69-Jährigen in dem südostasiatischen Land stark gesunken
sein. Nach Angaben seiner Schwiegertochter wurde er umgehend in das
Kajang-Gefängnis südlich der Hauptstadt Kuala Lumpur gebracht.
Najib verließ das Gericht, von seiner für ihren exzessiven Luxus bekannten
Frau Rosmah und zwei Kindern begleitet, mit düsterem Blick. Er hatte das
Verfahren als unfair bezeichnet und kurz vor der Urteilsverkündung noch
einmal um einen zweimonatigen Aufschub gebeten, um seine Verteidigung
besser vorbereiten zu können. Auch hatte er Anwälte ausgewechselt, was
manche als Verzögerungstaktik werteten.
## Korruption, Machtmissbrauch, Untreue und Geldwäsche
Das abschließende Urteil in dem Prozess fiel vier Jahre nach der
Wahlniederlage von Najibs Partei, die bis dahin in Malaysia seit der
Unabhängigkeit 1957 an der Macht war.
Najib war von 2009 bis 2018 im Amt. Schon damals gab es massive Vorwürfe
gegen ihn und seine Familien wegen Korruption, was letztlich zur
Wahlniederlage seiner Partei führte. Er musste sich bald darauf wegen
Machtmissbrauchs, Untreue und Geldwäsche verantworten.
Der einst mächtigste Politiker des Landes, der bis zu seinem Sturz als
Regierungschef auch Finanzminister war, wurde i[1][m Juli 2020 dafür dafür
verurteilt], aus dem von ihm verwalteten Staatsfonds 1MDB Milliardenbeträge
unterschlagen zu haben.
In dem Verfahren ging es um umgerechnet 9,4 Millionen Euro, die aus dem
Staatsfonds auf ein Privatkonto Najibs geleitet worden sein sollen. Er
hatte stets jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen und betont, von
betrügerischen Finanzberatern in die Irre geführt worden zu sein. Den
dubiosen Millionenbetrag auf seinem Konto erklärte er wenig glaubwürdig zu
einem Geschenk des saudischen Königshauses.
23 Aug 2022
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