Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- AfD stellt Kampagne vor: Neue Bühne für Kalbitz?
> Mit einer neuen Kampagne will die AfD Abstiegsängste schüren. In Sachsen
> könnte derweil das Auftrittsverbot für Andreas Kalbitz kippen.
Bild: Sein Ausschluss aus der AfD wurde mehrmals gerichtlich bestätigt: Ex-Par…
Berlin taz | Die Nachricht kommt für die AfD-Führung zu einem ungünstigen
Zeitpunkt: Eigentlich wollte die extrem rechte Partei am Donnerstag in der
Bundespressekonferenz ohne große Störgeräusche ihre Kampagne für den
„Heißen Herbst“ vorstellen. Kurz zuvor dringt jedoch durch, dass das vom
Bundesvorstand verhängte Auftrittsverbot für den Rechtsextremisten Andreas
Kalbitz wackelt. Dessen AfD-Mitgliedschaft ist –[1][mehrfach gerichtlich
bestätigt] – annulliert.
Parteichef Tino Chrupalla wollte die Forderung, Kalbitz wieder eine Bühne
zu geben, trotz mehrfacher Nachfrage nicht kommentieren. Der Vorstoß kommt
ausgerechnet aus seinem Landesverband Sachsen. Die rechtsradikale Zeitung
Junge Freiheit zitiert genüsslich aus einer Mail des Landesvorsitzenden
Jörg Urban, in der er den Bundesvorstand dazu auffordert, dass „dieser
seinen Beschluss über ein Auftrittsverbot von Andreas Kalbitz revidiert“.
Der Vorstoß soll gegen den Willen Chrupallas beschlossen worden sein.
Chrupalla, eigentlich stets Wunschkandidat der völkischen Strömung von
Kalbitz und Björn Höcke, war zuletzt auf [2][Distanz zum brandenburgischen
Rechtsextremisten] gegangen. Wann und wie sich der Bundesvorstand zur
sächsischen Forderung verhält, ließ er bislang unbeantwortet. Kalbitz wird
unterdessen noch immer großer Einfluss in der AfD nachgesagt, bei deren
Veranstaltungen ist er ein gern gesehener Gast.
Mit der Kampagne zur Energiekrise probiert die AfD nun den Spagat, sich an
Putin anzubiedern und gleichzeitig Abstiegsängste für ihre autoritäre
Agenda zu instrumentalisieren. Hauptforderungen unter dem Titel „Unser Land
zuerst“ sind die Aufhebung von Sanktionen und die Öffnung von Nord Stream 2
– obwohl Putin gerade Nord Stream 1 abgedreht hat. Am Dienstag verplapperte
sich der [3][AfD-Vorstand Harald Weyel] und sagte zynisch vor einem
versehentlich noch offenen Mikro, dass er auf eine dramatische Lage im
Winter hoffe.
8 Sep 2022
## LINKS
[1] /Kalbitz-verliert-Prozess-gegen-die-AfD/!5846806
[2] /Vorwurf-der-Veruntreuung/!5852794
[3] /Vergessen-das-Mikro-auszuschalten/!5876687
## AUTOREN
Gareth Joswig
## TAGS
Schwerpunkt AfD
Rechtsextremismus
Andreas Kalbitz
Tino Chrupalla
Björn Höcke
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Schwerpunkt AfD
Rechte Szene
## ARTIKEL ZUM THEMA
AfD-Delegation will in den Donbass reisen: Putins Helfer im Kriegsgebiet
Abgeordnete der AfD wollen auf Einladung Russlands in die Ostukraine
reisen. Der ukrainische Botschafter Melnyk ist empört, Teile der AfD
ebenfalls.
Vergessen, das Mikro auszuschalten: AfD-Vorstand hofft auf Gaskrise
AfD-Politiker Harald Weyel sprach aus, was wohl viele Rechte denken. Dumm
nur, dass die Aussage aufgenommen wurde. Jetzt rudert Weyel zurück.
AfD-Bundestagsabgeordneter Steffen Kotré: Unterschrift für Holocaustleugner
Der AfD-Politiker Kotré unterzeichnete 2004 wohl einen Solidaritätsaufruf
für Holocaustleugner Horst Mahler. Zuletzt fiel Kotré mit Putin-Propaganda
auf.
Mobilisierung durch das rechte Lager: Gegen Armut, gegen rechts
Wegen explodierender Kosten droht eine neue Armutswelle. Rechte machen sich
bereit, die Not für sich zu nutzen. Wo bleibt die Mobilisierung von links?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.