| # taz.de -- Wassermangel in Berlin: Senat will Wassergesetz verschärfen | |
| > Der Verbrauch von Trinkwasser steigt seit einigen Jahren wieder. Darauf | |
| > will die Umweltverwaltung nun auch mit einer Gesetzesänderung reagieren. | |
| Bild: Hier fließt noch was: Einer der rund 200 Wasserspender der Wasserbetriebe | |
| Berlin taz | Das ging schnell. Erst am Montag hatte Benedikt Lux, | |
| umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, [1][im taz-Interview | |
| gefordert], das Land müsse bei Knappheit den Wasserverbrauch der | |
| Bewohner*innen begrenzen können. Ähnlich wie andere Bundesländer, | |
| darunter Brandenburg, bräuchte Berlin daher eine entsprechende Verschärfung | |
| des Wassergesetzes. Nun kündigt Silke Karcher, Staatssekretärin der | |
| Senatsverwaltung für Umwelt, an, dass man „entsprechende Regelungen“ in das | |
| Gesetz aufnehmen wolle. | |
| Den Vorstoß begründet Karcher mit dem steigenden Wasserverbrauch in Berlin | |
| bei gleichzeitig sinkendem Angebot. Zudem hätten andere Länder gute | |
| Erfahrungen mit einer solchen Möglichkeit gemacht. „In vielen Bundeländern | |
| sind Einschränkungen des Wasserverbrauchs bei Knappheit lang geübte und in | |
| der Bevölkerung akzeptierte Praxis“, sagte die Staatssekretärin von | |
| Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) auf Nachfrage. Sie weist zudem | |
| darauf hin, dass Berlin in Notlagen bereits auf Grund des entsprechenden | |
| Bundesgesetzes eingreifen könne. Zuerst hatte der Tagesspiegel darüber | |
| berichtet. | |
| Lux hatte im taz-Interview erklärt: „Wir müssen in Notsituationen Dinge wie | |
| das Rasensprengen, Autowäsche oder das Befüllen eines Pools verbieten | |
| können.“ Es gehe um „Wasserverbräuche, die objektiv verzichtbar sind“. … | |
| begrüße die prompte Reaktion der Umweltverwaltung, erklärte Lux am Mittwoch | |
| auf taz-Nachfrage. | |
| In Berlin war der Wasserverbrauch seit den 1990er-Jahren gesunken. Gründe | |
| dafür waren die Deindustrialisierung nach der Wiedervereinigung und | |
| sinkender Verbrauch der Privathaushalte bei stagnierender Bevölkerung. Seit | |
| einigen Jahren allerdings hat sich die Entwicklung umgekehrt: Die Zahl der | |
| Berliner*innen wächst, ebenso die Wirtschaft, auch im Umland. | |
| ## Der Grundwasserspiegel sinkt | |
| Die Senatsverwaltung für Umwelt geht daher von einem weiterhin steigenden | |
| Wasserbedarf in der Region aus, allerdings auch von einem sinkenden | |
| Grundwasserspiegel. Daher müssten die Wasserressourcen geschont werden und | |
| in Notlagen – etwa nach langer Trockenheit – eine Beschränkung der | |
| Wassernutzung und der Wasserentnahme möglich sein. | |
| 27 Jul 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Gruener-Umweltexperte-ueber-Wassernot/!5869669 | |
| ## AUTOREN | |
| Bert Schulz | |
| ## TAGS | |
| Benedikt Lux | |
| Wassermangel | |
| Umwelt | |
| Bettina Jarasch | |
| Benedikt Lux | |
| Hitzesommer | |
| Wasser | |
| Wassermangel | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Grüner Umweltexperte über Wassernot: „Wasser ist noch wichtiger als Gas“ | |
| Es könnte eng werden mit der Berliner Wasserversorgung, sagt Benedikt Lux | |
| (Grüne). Das Land brauche deswegen die Möglichkeit, Wasser zu rationieren. | |
| Umgang mit Hitze in Berlin: Jetzt gibt’s richtig heiße Tipps | |
| Ausgefallene Ampeln, mehr Getränke im Knast, weniger Wasser für den Rasen: | |
| wie die Hauptstadt mit der großen Hitze umgeht. | |
| taz-Sommerserie „Nah am Wasser“ (1): Es müsste mal wieder richtig regnen | |
| Kaum Niederschläge, Dürre, sinkende Pegel von Seen und Grundwasser – Anlass | |
| zur Sorge um die Wasserversorgung? Viele Fragen und viele Antworten. | |
| Trockenheit in Ostdeutschland: Zusammen das Wasser halten | |
| Die Initiative „Wasser bewegt Berlin“ ruft Berlin und Brandenburg auf, | |
| durch eine gemeinsame Planung eine Krise bei der Wasserversorgung | |
| abzuwenden. |