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# taz.de -- Waldbrände häufen sich: Löschflugzeuge wieder im Gespräch
> Die Ampel debattiert: Sollte Deutschland Löschflugzeuge anschaffen? Nein,
> sagt der Deutsche Feuerwehrverband.
Bild: Teuer – aber sinnvoll? Bundeswehrhubschrauber holt Löschwasser aus ein…
BERLIN taz | Wegen eines [1][großflächigen Acker- und Waldbrandes] mussten
Hunderte Menschen aus den Stadtteilen Rehfeld, Kölsa und Kölsa-Siedlung im
brandenburgischen Falkenberg evakuiert werden. Um den Brand zu bekämpfen,
machte der betroffene Landkreis Elbe-Elster in der Nacht von Montag auf
Dienstag Gebrauch von zwei Hubschraubern der Bundeswehr. Die zwei
Hubschrauber des Typs CH53 kamen in den Morgenstunden vom knapp 40
Kilometer entfernten Fliegerhorst Holzdorf zur Hilfe.
Nachmittags hob der Landkreis die Evakuierungen für die Stadtteile Rehberg
und Kölsa wieder auf, das Feuer war aber noch nicht vollständig unter
Kontrolle. „Dass die Evakuierung vorbei ist, heißt nicht, dass der Brand
vorbei ist“, sagt Torsten Hoffgaard, Pressesprecher der Gemeinde. Der
Landkreis gehe davon aus, dass er auch in den nächsten Tagen damit zu tun
haben werde. Der Verwaltungsstab forderte deswegen fünf weitere
Hubschrauber zur Unterstützung an. Dass immer mehr Waldbrände bekämpft
werden müssen, sorgt jetzt für Diskussionen innerhalb der Bundesregierung.
SPD, Grüne und FDP hatten sich im Koalitionsvertrag darauf geeinigt,
Möglichkeiten zur Bekämpfung von Waldbränden „am Boden und aus der Luft,
auch im Rahmen des Mechanismus rescEU, auszubauen“. Im März 2019
beschlossen das Europäische Parlament und der Rat das Programm „rescEU“,
das eine engere Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten im Katastrophenfall
festlegte. Für die europaweiten Waldbrände steht aktuell eine Flotte von
zwölf Löschflugzeugen und einem Hubschrauber zur Verfügung, keines davon
aus Deutschland.
## Waldbrände machen vor Ländergrenzen keinen Halt
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) äußerte sich am Dienstag bei
einem Besuch in Prag zu den [2][verheerenden Folgen der Waldbrände]: „So
wie CO2 nicht an der Grenze Halt macht, so machen auch Waldbrände nicht an
der Grenze halt.“ Ein Brand brach im tschechischen Nationalpark Böhmischer
Wald aus und wanderte bis über die Ländergrenze in das Gebiet der
Sächsischen Schweiz. Baerbock erinnerte daran, dass der aktuelle Waldbrand
in Tschechien die Bedeutung der Diskussion über Löschflugzeuge in
Mitteleuropa unterstreiche.
Zuletzt sprachen sich FDP und Grüne für die Anschaffung von Löschflugzeugen
aus. Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Karl-Heinz Banse, hält
das nicht für den richtigen Schritt. Die Löschfahrzeuge der Feuerwehr seien
in Deutschland schneller an jedem Ort als ein Flugzeug.
## Hubschrauber vielseitiger einsetzbar als Flugzeuge
Wenn überhaupt über die Anschaffung von Luftgefährten diskutiert werden
soll, dann über Hubschrauber, findet Banse. „Optimal ist ein großer
Hubschrauber, der bis zu 2.000 Liter Wasser tragen kann. Der kann
vielfältig eingesetzt werden und im Hochwasserfall auch Menschen vom Dach
retten. Das kann ein Flugzeug nicht“, sagt er. Zwar könnten Löschflugzeuge
fünfmal mehr Wasser laden, aber außer der Nord- und Ostsee gebe es in
Deutschland kaum ein Gewässer, in dem das so einfach möglich wäre. Die
Schifffahrt und der Badebetrieb auf Seen und Flüssen seien dabei das größte
Problem, die müssten dann schnellstmöglich ausgesetzt werden.
Katastrophenschutz ist Sache der Bundesländer. Länder und Kommunen können
nach Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
(BBK) Hubschrauber mit Löschtanks bei der Bundeswehr, der Bundespolizei und
der Landespolizei anfordern. Laut Karl-Heinz Banse dauert das Prozedere
aber oft viel zu lang. Es dürfe keine zwei Stunden dauern, bis ein
Hubschrauber nach Anfrage genehmigt werde.
„Mit dem Löschhubschrauber oder dem Flugzeug macht man das Feuer nicht
aus“, betont Banse. Die Luftgefährte können hohe Flammen bekämpfen und eine
weitere Ausbreitung verhindern. Endgültig werde der Brand dann aber am
Boden gelöscht.
26 Jul 2022
## LINKS
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## AUTOREN
Gina La Mela
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