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# taz.de -- Berliner Künstler Klaus Beyer: Bei allen ein entspanntes Lächeln
> Die Beatles trägt Klaus Beyer im Herzen. Im Festsaal Kreuzberg feierte
> der Berliner Musiker nun seinen 70. Geburtstag – mit zahlreichen Gästen.
Bild: Klaus Beyer, allemal ein Star
Der Berliner Sänger und Schauspieler Klaus Beyer hat einige Jahre damit
zugebracht, sämtliche Lieder der [1][Beatles ins Deutsche zu übertragen]
und mit heller, unbekümmerter Stimme neu aufzunehmen. Dafür wird er von
vielen Menschen bestaunt, bewundert und geliebt.
Seinen 70. Geburtstag feiert Beyer am Mittwochabend mit Freunden, Fans und
Gästen im sommerlich warmen Biergarten des Festsaals Kreuzberg.
Dort wieselt sein Manager Frank Behnke, der sonst selbst Musik macht und
Filme dreht, zwischen Tischen und Stühlen hin und her. Freudig begrüßt er
die deutlich vor Beginn der Veranstaltung ankommenden Gäste des Künstlers.
Zwischendurch verteilt er gutgelaunt Getränke, gibt dem Klangmischer
Zeichen oder teilt dem Filmregisseur Jörg Buttgereit, der den Abend
moderiert, noch etwas mit.
Währenddessen deklamiert der Avantgardist und [2][Publikumsmagnet Frieder
Butzmann] Gedichte von Heinz Erhardt über Fußball und Kühe. Sein Vortrag
endete mit einer herzlichen Frage an Beyer: „Was wären die Beatles ohne
dich?“ Auch der Rockmusiker [3][Doc Schoko] gibt seine Visitenkarte auf der
Veranstaltung ab, indem er zum Riff von „Day Tripper“ einen neuen Text
singt: „Klaus, lass es raus!“
Schließlich hakt Behnke seinen Arm in den von Beyer ein, um das
Geburtstagskind zur Bühne zu geleiten. Dort warten schon Teile des
Oberkreuzberger Nasenflötenorchesters. Zusammen führen sie eine
partymusikalische Version von „Helter Skelter“ auf, in dessen Refrain Beyer
ruft: „Durcheinander!“
Klaus Beyer, das wird offensichtlich, gibt seiner Umgebung den Mut,
musikalische Experimente zu wagen, die sie sich sonst nicht trauen würden.
Früher arbeitete er als Kerzenwachszieher. Dann nahm er als
Geburtstagsgeschenk für seine Mutter ein paar Lieder der Beatles in seinen
deutschsprachigen Versionen auf. Das inspirierte ihn, eigene Texte etwa
über „Die Glatze“ und unter anderem mit folgendem Reim zu verfassen: „Ich
habe keine Probleme / Denn ich habe keine Mähne.“ Ausdrucksehrgeiz hatte
Beyer gepackt und verwandelte ihn in einen einzigartigen Künstler. Seine
Performance wirkt, als würde ein Wesen von einem anderen Stern Folklore
aufführen. Der Effekt ist umwerfend, die Stimmung ist prächtig, auf den
Gesichtern aller Anwesenden liegt ein entspanntes Lächeln.
Als Beyer wieder von der Bühne geht, legt ihm ein Fan einen Schal des FC
Liverpool, dem Klub aus der Heimatstadt der Beatles, um den Hals. Beyer
freut sich wie ein Schneekönig und nimmt den Schal für den Rest des Abends
nicht mehr ab. Ein Filmemacher namens Maurice folgt, um Beyer in einem
gesungenen Gedicht seine Liebe zu gestehen. Dann schließt Matt Grau die
Feier mit einem zur Gitarre vorgetragenen, warmherzigen „All you need is
love“ ab.
Klaus Beyer hat es geschafft, Berlin und den Rest der Welt nach gut zwei
Stunden anders aussehen zu lassen als vorher. Wie er das hingekriegt hat?
Mit perfektem Entertainment.
15 Jul 2022
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## AUTOREN
Kristof Schreuf
## TAGS
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The Beatles
Popmusik
Kreuzberg
Kolumne Großraumdisco
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Beatles
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