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# taz.de -- LGBTIQ in der Türkei: 200 Festnahmen bei Pride Parade
> Die Parade wurde wegen angeblicher Sicherheitsbedenken verboten.
> Veranstalter kritisieren zunehmend LGBTIQ-feindliches Klima in der
> Türkei.
Bild: Ein Polizist wirft in Istanbul eine Regenbogenfahne in eine Mülltonne
Istanbul dpa | Bei einem Protest für die Rechte von [1][Lesben, Schwulen,
Bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTIQ)] in der türkischen
Metropole Istanbul sind nach Angaben der Veranstalter mehr als 200 Menschen
festgenommen worden. Die Polizei sperrte am Sonntag den zentralen Stadtteil
Cihangir weiträumig ab und hinderte Menschen daran, sich zu versammeln, wie
eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur beobachtete.
Sicherheitskräfte kreisten Menschen mit Regenbogenflaggen und anderen
Symbolen für sexuelle und Gendervielfalt ein und nahmen sie schon vor dem
Beginn des Protests in Gewahrsam. Behörden hatten die Demonstration zuvor
mit Verweis auf Sicherheitsbedenken verboten.
Nach Angaben der Anwaltsvereinigung MLSA war unter den Festgenommenen
[2][erneut der AFP-Fotojournalist Bülent Kilic]. Trotz des massiven
Polizeiaufgebots versammelten sich zahlreiche Menschen in den Seitenstraßen
und schwenkten Regenbogenflaggen. Anwohner schlugen aus Protest gegen die
Festnahmen auf Töpfe und Pfannen.
Unter dem Motto „Widerstand“ hatten verschiedene Zusammenschlüsse zu der
Parade mit dem Titel „Marsch des Stolzes“ aufgerufen. [3][Sie kritisierten
unter anderem ein zunehmendes LGBTIQ-feindliches Klima] im Land.
## Auch andere Veranstaltungen der „Pride Week“ verboten
Neben dem Marsch waren auch andere Veranstaltungen im Rahmen der
sogenannten „Pride Week“ untersagt worden.
Die in Istanbul lebende Berliner Aktivistin Liana Georgi sagte der dpa, sie
habe die Situation als „beängstigend“ und angespannter als während der
vergangenen Jahre wahrgenommen. Die Polizei habe die Demonstrierenden
regelrecht „gejagt“. „Ich finde es aber absolut bewundernswert, wie es die
Menschen trotzdem schaffen, sich zusammenzufinden und friedlich zu
demonstrieren“, sagte Georgi.
Die „Pride Parade“ in der [4][türkischen Millionenmetropole] konnte mehr
als zehn Jahre lang bei stetig wachsenden Teilnehmerzahlen unbehelligt
stattfinden. 2015 wurde die Veranstaltung [5][zum ersten Mal verboten] und
auch in den darauffolgenden Jahren untersagt.
27 Jun 2022
## LINKS
[1] /Homo--und-Transphobie-in-Deutschland/!5772585
[2] /LGBTI-in-der-Tuerkei/!5783202
[3] /Netflix-Serie-Acht-Menschen-in-Istanbul/!5729586
[4] /Roman-ueber-junge-Leute-in-der-Tuerkei/!5862053
[5] http://xn--Mit%20Trnengas%20gegen%20Gay%20Pride-bnc
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Türkei
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