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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Rückzug aus Sjewjerodonezk
> Die umkämpfte Stadt im Osten ist zum größten Teil von russischen Truppen
> besetzt. Die Ukraine und Moldau sind offiziell EU-Beitrittskandidaten.
Bild: Zerstörung nach schweren Kämpfen: Sjewjerodonezk am 8. Juni
## Kiew ordnet Rückzug an
Vier Monate nach Kriegsbeginn hat die Ukraine den Rückzug ihrer Truppen aus
der [1][umkämpften Stadt Sjewjerodonezk] im Osten des Landes angeordnet.
Das sagte der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, am Freitag im
Fernsehen. Die Stadt sei zum größten Teil von den russischen Streitkräften
besetzt. „Es ist sinnlos, in Stellungen zu bleiben, die über viele Monate
hinweg zertrümmert wurden, nur um dort zu bleiben“, fügt er hinzu.
Sjewjerodonezk zählte bislang zu den letzten Teilen von Luhansk, die noch
nicht von russischen und prorussischen Kämpfern erobert waren. (dpa/rtr)
## Selenski begrüßt EU-Entscheidung
Die [2][Ukraine und Moldau sind offiziell EU-Beitrittkandidaten]. Der
EU-Gipfel entschied am Donnerstag in Brüssel, dass beide osteuropäischen
Länder damit die erste Stufe des EU-Beitrittprozesses erklimmen.
EU-Ratspräsident Charles Michel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprachen danach
übereinstimmend von einer „historischen Entscheidung“.
Auch Georgien soll einen Kandidatenstatus erhalten, wenn es bestimmte
Voraussetzungen erfüllt. „Es gibt kein besseres Signal der Hoffnung für die
Bevölkerungen in der Ukraine, Moldau und Georgien in diesen schwierigen
Zeiten“, sagte von der Leyen mit Blick auf den russischen Angriff auf die
Ukraine.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski begrüßte die Entscheidung der
EU umgehend. Es handele sich um einen einzigartigen und historischen Moment
in den bilateralen Beziehungen. „Die Zukunft der Ukraine ist in der EU“,
twitterte Selenskyi. Er wurde am Abend zu den Beratungen der 27 EU-Staats-
und Regierungschefs per Video zugeschaltet.
In Brüssel hieß es, dass ohne den russischen Angriff auf das Land am 24.
Februar in solcher Schritt undenkbar gewesen wäre. Auch Kanzler Olaf Scholz
hatte von einem nötigen Signal der Solidarität gesprochen. „Auf gute
Zusammenarbeit in der europäischen Familie“, twitterte er am Abend.
Der Kandidatenstatus sagt nichts über die Länge der Beitrittsverhandlungen
und deren Ende aus. Für jeden Schritt wie etwa die Aufnahme von
Verhandlungen oder die Öffnungen von Beitritts-Kapiteln und dann den
Beitritt bedarf es erneut einstimmiger Entscheidungen der EU-Mitglieder.
(reuters)
## Russische Truppen vor Lyssytschansk
Im Osten der Ukraine drangen russische Truppen nach ukrainischen Angaben
bis an den Stadtrand der Großstadt Lyssytschansk vor. „Unsere Kämpfer haben
den Vorstoß in Richtung der südlichen Ränder von Lyssytschansk aufgehalten,
dem Feind Verluste zugefügt und ihn zum Rückzug gezwungen“, hieß es am
Donnerstagabend im Lagebericht des Generalstabs in Kiew. Die russische
Armee ziehe nun Reserven heran.
Lyssytschansk ist die letzte größere Stadt im Gebiet Luhansk, die völlig
unter ukrainischer Kontrolle steht. Die Zwillingsstadt Sjewjerodonezk auf
der anderen Seite des Flusses Siwerskyj Donez ist größtenteils von
russischen Truppen erobert.
Am Donnerstagmorgen wurde bekannt, dass südlich von Lyssytschansk eine
ukrainische Gruppierung in den Ortschaften Solote und Hirske eingekesselt
ist. Am Abend teilte das ukrainische Militär mit, dass die russischen
Truppen Hirske inzwischen teilweise erobert hätten. Dem Bericht zufolge
konnten sie den Kessel komplett schließen. (dpa)
## Mehr Waffen aus den USA
Die USA kündigten weitere Waffenlieferungen an die Ukraine im Umfang von
450 Millionen Dollar (etwa 428 Millionen Euro) an. Dazu gehörten auch
Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesysteme und Patrouillenboote, sagte ein
hochrangiger Vertreter des Weißen Hauses, John Kirby. Die USA haben dem von
Russland angegriffenen Land in den bisherigen vier Kriegsmonaten nach
eigenen Angaben Waffen und Ausrüstung im Wert von rund 6,1 Milliarden
Dollar zugesagt oder bereits geliefert. Die Regierung in Kiew bittet um
mehr moderne Waffen, um die militärische Überlegenheit russischer Truppen
einzudämmen. (dpa)
## Nike kündigt Rückzug aus Russland an
Der weltgrößte Sportartikelkonzern Nike will sich angesichts des
andauernden Krieges gegen die Ukraine komplett aus Russland zurückziehen.
„Nike hat die Entscheidung getroffen, den russischen Markt zu verlassen“,
teilte das US-Unternehmen mit. Priorität habe nun, die Beschäftigten vor
Ort zu unterstützen, während der Betrieb in den kommenden Monaten
heruntergefahren werde. Der Adidas-Konkurrent hatte seine Geschäfte in
Russland – wie viele andere westliche Unternehmen – bereits nach dem
Einmarsch in die Ukraine deutlich eingeschränkt. Inzwischen wollen immer
mehr Firmen Russland ganz den Rücken kehren. (dpa)
24 Jun 2022
## LINKS
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