Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bessere Finanzierung von Klimaschutz: Mehr Geld für arme Länder
> Es gibt etwas mehr Geld für Klimaschutz in armen Ländern. Wie viel die
> Bundesregierung tatsächlich drauflegt, ist umstritten.
Bild: Hat draufgelegt beim Klima: Robert Habeck, hier auf dem Weg zum Flugzeug …
Berlin taz | Die Bundesregierung hat ihre ursprünglichen Pläne zur
[1][Finanzierung von Klimaschutz und Klimaanpassung] in armen Ländern ein
bisschen nach oben korrigiert. Ursprünglich hatte der Regierungsentwurf für
den diesjährigen Bundeshaushalt Zahlungen in Höhe von 4,17 Milliarden Euro
vorgesehen, wie das Bundesklimaministerium von Robert Habeck (Grüne) noch
Anfang Mai auf eine Kleine Anfrage des Linken-Abgeordneten Ralph Lenkert
antwortete. Das habe lediglich dem Vorjahresniveau entsprochen, wohl sogar
ein klein wenig darunter gelegen.
Zu der sogenannten Klimafinanzierung haben sich Industrieländer wegen ihrer
schwerwiegenden Verantwortung für die Klimakrise verpflichtet – allerdings
hält kein Abkommen fest, wie viel jedes einzelne Land zahlen muss.
Im internationalen Vergleich wären die deutschen Zahlungen zwar immer noch
relativ viel gewesen, aber Deutschland hatte im vergangenen Jahr eine
Erhöhung angekündigt. Bis 2025 werde die Summe auf 6 Milliarden Euro
anwachsen, hatte damals noch Angela Merkel (CDU) als Bundeskanzlerin auf
dem [2][Gipfel der G7-Staaten im britischen Cornwall] versprochen. Konkrete
Zwischenziele hatte sie da zwar nicht erwähnt, Klimaschutz- und
Hilfsorganisationen warnten dennoch, dass Regierungen von
Entwicklungsländern eine Stagnation als Vertrauensbruch werten würden.
Wie viel Klimafinanzierung im Haushalt steckt, sieht man ihm nicht ohne
Weiteres an, denn der Posten ist nicht als solcher ausgewiesen. Stattdessen
rechnet die Regierung viele einzelne Ausgaben mehrerer Ministerien
zusammen, die Abgrenzung zur Entwicklungshilfe ist teilweise unscharf.
## Offizielle Zahlen fehlen noch
Offizielle Zahlen gibt es noch nicht, aber die auf Klimapolitik
spezialisierte Grünen-Abgeordnete Kathrin Henneberger gibt an, dass
gegenüber dem Haushaltsentwurf 118,5 Millionen Euro hinzugekommen seien.
Bei der Entwicklungsorganisation Oxfam ist man nach Sichtung des
Beschlossenen auf etwa 150 Millionen Euro Zuwachs gekommen – und ist nicht
begeistert. „Die Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2022 haben für die
Klimafinanzierung nur kleine Veränderungen ergeben, die die Gesamtlage
nicht verbessern“, kritisiert Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig.
Es sei quasi nur verhindert worden, dass nicht weniger Geld fließe als
zuvor. „Die Erfüllung der international viel beachteten Zusage Deutschlands
vom G7-Gipfel im letzten Jahr rückt damit in die Ferne.“ Das sieht die
Bundesregierung nicht so.
6 Jun 2022
## LINKS
[1] /Gruenes-Gewissen-der-Industrielaender-tagt/!5855492
[2] /G7-Treffen-und-Klimaschutz/!5774780
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Angela Merkel
Robert Habeck
Schwerpunkt Klimawandel
Lichtblick der Woche
Globalisierung
Bundesinnenministerium
Akademie der Wissenschaften
Schwerpunkt Klimawandel
Klimakonferenz in Dubai
Klimakonferenz in Dubai
## ARTIKEL ZUM THEMA
Globaler Kampf gegen Klimakrise: Inselstaat stellt UN-Klimachef
Grenadas Umweltminister Simon Stiell wird zum obersten Klimaschutz-Manager.
Das ist ebenso überraschend wie folgerichtig.
Profiteure der Globalisierung: Ungerechte Verteilung
Globale Verflechtungen führen zu billigeren Waren. Doch die süßesten
Früchte ernten die Reichen. Nachteile werden zu wenig berücksichtigt.
G7-Gipfel in Elmau: Grenzkontrollen für Schutz der G7
Drei Wochen lang wird es scharfe Sicherheitsvorkehrungen geben. Die
Behörden wollen damit Krawall und Chaos rund um das Gipfelgeschehen
vorbeugen.
Empfehlungen für G7-Gipfel: Lösungen für Weltprobleme
Die Wissenschaftsakademien überreichen Empfehlungen für den G7-Gipfel.
Themen kommen vor allem aus dem Bereich Umwelt und Gesundheit.
Forderungen des IPCC-Berichts: Ein Pakt mit der Natur
Der neue Bericht des Weltklimarats vermittelt eine revolutionäre Botschaft:
Ohne gesunde Ökosysteme ist der Klimawandel nicht zu stoppen.
Wissenschaftler über den Klimawandel: „Mein Land wurde wieder verraten“
Bei der UN-Klimakonferenz fehlte die Stimme Afghanistans, kritisiert
Nasratullah Mateen. Dabei gehört das Land zu den verletzlichsten Regionen.
Ergebnisse der COP26: Dennoch ein Fortschritt
Auch die Glasgower Konferenz endet mit vielen verwässerten Formulierungen.
Gleichwohl zeigt COP26, warum es solche Klimagipfel braucht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.