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# taz.de -- Berliner Szenen: Die Sache mit der Wespe
> Unser Autor hatte nie Probleme mit Wespen. Bis ihm eine in die Zunge
> sticht und er auf der Notaufnahme landet. Immerhin hat er nun eine gute
> Gschicht.
Bild: „Mund zu, es pikt!“
Vor vier Jahren wurde ich von einer Wespe in die Lippe gestochen, die
unbemerkt in meine Mate-Flasche gekrabbelt war, und fand es schmerzhaft,
aber auch amüsant. Es war ja nix passiert, ich sah für ein paar Tage etwas
lustig aus und es war eine gute Gschicht.
Am ersten Junitag wurde ich nun von einer Wespe – oder Biene, denn
eigentlich ist noch nicht Wespenzeit – auf die Unterseite der Zunge
gestochen und fand mich gut eine Stunde später in der Notaufnahme des
Urbankrankenhauses wieder. Bissi allergische Reaktion, zerknautschte
Augen, rote Punkte auf den Armen, Kreislauf down, aber keine Atemnot oder
so was. Es war übrigens nach über zwanzig Jahren in Neukölln und Kreuzberg
meine Urban-Premiere und ich kann fortan nur Gutes über diese durchaus
berüchtigte Notaufnahme berichten.
Dank Cortison und Antihistamin ging es mir nach ein paar Stunden, die ich
zur Beobachtung blieb, besser. Ich konnte auch wieder wie ein normaler
Mensch sprechen. Am nächsten Tag war rein gar nichts mehr zu spüren. Aber
eventuell, so sagte es die Ärztin, werde ich jetzt zu einem
Wespenstichallergiker und darauf hab ich ja mal gar keine Lust. Bisher war
ich bei Wespen nämlich komplett angstfrei, [1][habe sie fasziniert
beobachtet] und sie auch auf mir rumkrabbeln lassen, und das darf bitte
auch so bleiben.
Passiert ist das Ganze übrigens, weil ich beim Radfahren gegähnt habe, gebt
euch das mal bitte. Früher sagten meine Eltern manchmal zu mir „Mund zu, es
zieht“, heute heißt es dann wohl „Mund zu, es pikt“. Vielleicht sollte i…
beim Radfahren eine FFP-Maske tragen – andererseits, wie unwahrscheinlich,
dass mir das jetzt noch ein zweites Mal passiert?
Und wie dämlich auch einfach, am Tag 1 vom Tankrabatt und [2][vom
Neun-Euro-Ticket] das Rad zu nehmen, oder? Aber immerhin auch eine gute
Gschicht.
8 Jun 2022
## LINKS
[1] /Berliner-Szenen/!5057246
[2] /Das-Neun-Euro-Ticket-im-Pfingst-Test/!5856562
## AUTOREN
Michael Brake
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