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# taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Elektrofuturistische Räume
> Das Laboratoire Kontempo gibt Einblick in die Musikszene Kinshasas, der
> Kiezsalon startet mit einem Doppelpack. Und Guido Möbius feiert Release.
Bild: Entwickelten schon Klangkonzepte für Stadträume: Les Trucs
Dass es in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa neben einer vitalen
Kunst- und Musikszene auch wilde Street Art gibt, hat sich herumgesprochen
– nicht zuletzt dank des sehenswerten Dokumentarfilms „System K“.
Vertiefen lässt sich diese Einblicke nun beim Laboratoire Kontempo, bei dem
Künstler:innen, Musiker:innen und Forscher:innen aus Kinshasa und
Berlin zu einem multiperspektivischen Austausch zusammentreffen. Man will
Verbindungen jenseits kultureller Stereotype finden. Im vergangenen Herbst
fand der erste Teil in Kinshasa statt, seit dem 3. Mai läuft die
Veranstaltungsreihe in Berlin.
[1][Am kommenden Wochenende liegt der Schwerpunkt auf der Musik]: Am
Freitag führt die Rappeuse-Chanteuse Orakle Ngoy durch die kongolesische
Musikgeschichte, am Samstag kommen alle teilnehmenden Musiker:innen für
ein Abschlusskonzert im ACUD zusammen (20. & 21. 5., jeweils 20 Uhr,
Eintritt 5 Euro).
Ebenfalls am Freitag startet auch der geschätzte Kiezsalon ins neue Jahr –
und weil es ja einiges nachzuholen gibt, gleich mit einem doppelten
Doppelpack: [2][zwei aufeinanderfolgende Abende mit je zwei
Künstler:innen]. Dabei greift diese traditionell in der Musikbrauerei
beheimatete Reihe ein Konzept auf, das sich schon im vergangenen Jahr
bewährt hat: Ein wenig durch die Stadt zu ziehen – wie man es im Sommer
eben gerne tun.
Der Saxofonist Jason Sharp aus der Montrealer Avant-Jazz-Szene etwa spannt
seinen Sound zwischen den Polen Ruhe und Aufgewühltheit auf. Darauf folgt
das katalanische Folkduo Tarta Relena, das musikalische Traditionen von
Korsika bis Griechenland stimmlich eindrucksvoll interpretiert, auf maximal
minimalistische Weise.
Beide Performances sind übrigens Berlin-Premieren – so wie am
darauffolgenden Samstag das Konzert des britischen Komponisten Richard
Skelton, der seine naturinspirierten Ambientflächen ausgesprochen soghaft
klingen lässt. Am Samstag gibt es zudem schön zerhackstückelte Perkussion
von Booker Stardrum (20. & 21. 5., jeweils 19 Uhr, Tickets 11,30 Euro)
Rhythmisch komplex geht es in der Woche weiter im Arcaoda. Am Mittwoch mit
dem neu gegründeten Duo Itchy Spots, bei dem Wortkaskaden und vertrackte
Rhythmen auf unterschiedlichen Gleisen unterwegs sind. Die Anbindung
aneinander geht trotzdem nicht verloren.
Außerdem feiert der zwischen selbsthandgemachtem Techno, polyrhythmischen
Beats, gospeligen Momenten und Noise wild improvisierende Guido Möbius an
diesem Abend den Release seines neuen Albums “a million magnets“. Wird
bestimmt toll ([3][Arcaoda], 25. 5., 20 Uhr, 12, erm. 9 Euro AK).
Überhaupt ist es die Woche der vergnüglichen Mehrfachpackungen. Am
Donnerstag folgt noch ein aufregendes Triple. Neben der tollen Songwriterin
Gloria de Oliveira steht Elektrofuturismus der Frankfurter von Les Trucs
auf dem Plan. Das Duo begibt sich musikalisch in einen Austausch mit
Räumen, die sie umgeben und haben schon Klangkonzepte für
unterschiedlichste Stadträume entworfen.
Bei L Twills, die experimentelle Pop-Experimente mit Performance-Kunst
zusammenbringt, geht es um Dystopie und Desillusionierung – aber eben auch
um die Kraft, die sich daraus schöpfen lässt. Zu erleben sind die drei
Konzerte im Fitzroy (26. 5., 20 Uhr, 13,20 Euro, [4][Tickets gibt es
hier]).
20 May 2022
## LINKS
[1] https://acudmachtneu.de/events/1833/laboratoire-kontempo-kinzonzi-and-miziki
[2] https://www.digitalinberlin.de/kiezsalon-richard-skelton-tarta-relena-jason…
[3] http://berlin.arkaoda.com/?%2Fdefault%2Fdetail%2Fid=571
[4] https://amstart-vorverkauf.tickettoaster.de/produkte/46042-tickets-les-truc…
## AUTOREN
Stephanie Grimm
## TAGS
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