# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Baerbock nennt Ukraine „tapf… | |
> Die Außenministerin ist als erste Vertreterin der Bundesregierung seit | |
> Kriegsbeginn in der Ukraine. Die USA fordern Griechenland zu | |
> Waffenlieferungen auf. | |
Bild: Annalena Baerbock geht mit der Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa d… | |
## UN: Mehr als acht Millionen innerhalb der Ukraine geflüchtet | |
Mehr als acht Millionen Menschen sind laut den UN innerhalb der Ukraine vor | |
dem russischen Angriffskrieg geflüchtet. Damit sei die Zahl der | |
Binnenflüchtlinge seit Mitte März um 24 Prozent gestiegen, teilte die | |
Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf mit. | |
„Die Bedürfnisse der Binnenvertriebenen und aller vom Krieg in der Ukraine | |
Betroffenen werden von Stunde zu Stunde größer“, sagte IOM-Generaldirektor | |
António Vitorino. Der Zugang zu den Menschen, die Hilfe benötigen, bleibt | |
inmitten der Feindseligkeiten eine Herausforderung. | |
Laut dem Hilfswerk UNHCR sind seit Beginn des russischen Einmarschs am 24. | |
Februar nahezu sechs Millionen Menschen ins Ausland geflüchtet, die meisten | |
nach Polen. (epd) | |
## Mützenich fordert Einigungsbereitschaft von Union | |
PD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat die Union im Bundestag zur | |
Einigungsbereitschaft beim geplanten Sondervermögen für die Bundeswehr | |
aufgefordert. Dazu kündigte Mützenich vor einer SPD-Fraktionssitzung am | |
Dienstag in Berlin weitere Gespräche an.Mützenich appellierte an die | |
„staatspolitische Verantwortung“ bei CDU/CSU. Die SPD-Fraktion gehe von | |
Unterstützung der gesamten Unionsfraktion aus. Über einen Plan B würde er | |
mit Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) nicht reden wollen. | |
Die Bundesregierung will die Bundeswehr mit einem Sonderprogramm von 100 | |
Milliarden Euro stärken und damit Ausrüstungslücken schließen. Dieses | |
Sondervermögen soll im Grundgesetz verankert werden, wozu eine | |
Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat erforderlich ist. | |
Mützenich rief dazu auf, Lehren aus dem gemeinsamen Antrag von Union und | |
Ampel zum russischen Krieg in der Ukraine zu ziehen, der im Bundestag | |
verabschiedet worden war. Damals seien auf Druck der Union hin nur fünf | |
Worte verändert worden. | |
Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten | |
Frei (CDU), hatte zuvor zu dem Sondervermögen gesagt: „Dass uns da etwas | |
vor den Latz geknallt wird, was wir dann 1 zu 1 übernehmen sollen, das | |
läuft so nicht.“ (dpa) | |
## Die USA fordern von Athen Waffen für die Ukraine | |
Die Vereinigten Staaten verlangen von der Regierung in Athen die Lieferung | |
von gepanzerten Fahrzeugen und Luftabwehrsystemen der griechischen Armee an | |
die Ukraine. Athen hatte diese Systeme in den 90er Jahren von Russland | |
gekauft. Einige der Waffensysteme stammen von der Nationalen Volksarmee | |
(NVA) der ehemaligen DDR. Dies berichteten übereinstimmend die zwei | |
wichtigsten Zeitungen Griechenlands „Ta Nea“ und „Kathimerini“ am Diens… | |
Es handle sich um Batterien des russischen Raketensystems S-300, | |
Luftabwehrsysteme OSA-AK und TOR M-1 sowie gepanzerte Fahrzeuge vom Typ | |
BMP-1. | |
Wie die Athener Zeitung „Ta Nea“ unter Berufung auf gut informierte Kreise | |
des Verteidigungsministeriums in Athen weiter berichtete, habe Athen | |
zunächst solche Lieferungen an die Ukraine abgelehnt und dies mit Drohungen | |
der Türkei und ständigen Überflügen türkischer Kampfbomber über bewohnte | |
griechische Inseln begründet. Erst wenn die USA oder andere Nato-Staaten | |
diese dringend auf den Inseln wie Lesbos, Chios und Rhodos installierten | |
Systeme ersetzen würden, könnte Athen liefern, hieß es. | |
In der Ägäis ist die Lage zwischen den Nato-Staaten Griechenland und Türkei | |
sehr gespannt. Ankara spricht Griechenland die Souveränität über etliche | |
Inseln in der östlichen Ägäis ab, weil diese militarisiert sind. Athen | |
hingegen verweist auf die zahlreichen Landungsboote an der türkischen | |
Westküste, die die Inseln bedrohten, weshalb diese für eine Verteidigung | |
gerüstet sein müssten. Die Spannungen stehen im Widerspruch zum Treffen des | |
türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Griechenlands Premier | |
Kyriakos Mitsotakis im März in Istanbul. Dort hatten die beiden | |
Spitzenpolitiker angekündigt, die Spannungen in der Region verringern zu | |
wollen, um die Südostflanke der Nato angesichts des Ukraine-Kriegs nicht | |
zusätzlich zu belasten. (dpa) | |
## Scholz – Baerbock-Reise in Ukraine gute Grundlage | |
Bundeskanzler Olaf Scholz hat begrüßt, dass Bundestagspräsidentin Bärbel | |
Bas und Außenministerin Annalena Baerbock in die Ukraine gereist sind. Er | |
sei froh, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische | |
Präsident Wolodymyr Selenskyj vereinbart hätten, dass die Außenministerin | |
nach Kiew reisen solle, sagt er. „Das ist eine gute Grundlage für die | |
unverändert wichtigen Zusammenarbeitsbeziehungen, die wir haben“, fügt der | |
SPD-Politiker hinzu. (rtr) | |
## Baerbock in Ukraine: „Sie sind ein sehr tapferes Land“ | |
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich bei einem Besuch in dem | |
schwer zerstörten Kiewer Vorort Irpin beeindruckt vom Mut der Ukrainer im | |
Kampf gegen die russische Aggression gezeigt. „Sie sind ein sehr tapferes | |
Land, und alles, was wir tun können ist, an Ihrer Seite zu stehen“, sagte | |
Baerbock am Dienstag. Bei den Gesprächen, die Baerbock als erstes deutsches | |
Regierungsmitglied in der Ukraine führte, ging es auch um die | |
Notwendigkeit, das Land von russischen Minen zu befreien. Große Teile des | |
Gebiets um die Hauptstadt seien vermint, sagte Militärgouverneur Olexander | |
Pawljuk. | |
Irpins Bürgermeister Olexander Markuschyn sagte bei dem Treffen mit | |
Baerbock, dass viele Minenräumer in Zukunft gebraucht würden – auch für die | |
Gebiete im Osten der Ukraine. Nach dem Abzug der russischen Truppen sind | |
nach Darstellung des Bürgermeisters inzwischen wieder 25.000 Menschen in | |
die Stadt zurückkehrt, 5.000 waren es demnach zur Zeit der russischen | |
Besatzung. 2.000 Wohnungen und 35 Hochhäuser seien durch russische Angriffe | |
zerstört worden. | |
„Irpin hat einen hohen Preis für den Sieg bezahlt“, sagte Markuschyn. Er | |
hatte der russischen Armee nach deren Abzug schwere Kriegsverbrechen | |
vorgeworfen. Es seien Zivilisten erschossen, Frauen vergewaltigt und | |
Wohnungen geplündert worden. | |
Baerbock betrat auch ein völlig zerbombtes Mehrfamilienhaus in der Stadt. | |
„Außenministerin eines Landes im Frieden zu sein, ist einfach. Aber eine | |
ganz andere Sache ist es, Bürgermeister im Krieg zu sein. Mein ganz großer | |
Respekt!“, sagte die Grünen-Politikern. | |
Die Ministerin hatte zuvor auch den Kiewer Vorort Butscha besucht, in dem | |
nach dem Abzug der russischen Truppen mehr als 400 Leichen gefunden worden | |
waren. Baerbock, die von schwer bewaffnetem Sicherheitspersonal geschützt | |
wurde und eine Splitterschutzweste trug, zeigte sich erschüttert angesichts | |
der Verbrechen. Sie ist das erste deutsche Kabinettsmitglied, das seit | |
Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in die Hauptstadt | |
Kiew reiste. Am Nachmittag war unter anderem ein Gespräch Baerbocks mit | |
ihrem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba geplant. (dpa) | |
## Paris: Ölembargo könnte diese Woche kommen | |
Im Ringen um ein EU-Ölembargo gegen Russland rückt eine Einigung der | |
Mitgliedstaaten näher. Eine Einigung sei „in dieser Woche“ möglich und sei | |
„eine Frage von Tagen“, sagte Frankreichs Europaminister Clément Beaune am | |
Dienstag dem Sender LCI. Beaune kündigte zudem für Dienstag Telefonate des | |
französischen Präsidenten Emmanuel Macron und von Kommissionspräsidentin | |
Ursula von der Leyen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán | |
an. | |
Von der Leyen war am Montag für Gespräche mit Orbán über ein EU-Ölembargo | |
gegen Russland in die ungarische Hauptstadt Budapest gereist und hatte | |
anschließend von „Fortschritten“ gesprochen. Ungarn ist stark von | |
russischem Öl abhängig und blockiert bisher einen Beschluss der EU-Staaten | |
über einen Ölstopp aus Russland wegen des Ukraine-Einmarsches, für den | |
Einstimmigkeit notwendig wäre. | |
Die EU-Kommission hatte den Mitgliedsländern einen schrittweisen | |
Importstopp für russisches Öl und Ölprodukte vorgeschlagen, der für die | |
meisten Länder bis zum Jahresende in Kraft treten soll. Ungarn fordert laut | |
EU-Diplomaten deutlich längere Übergangsfristen und finanzielle Hilfen für | |
die Umstellung der Versorgung. Konkret geht es um den Bau einer neuen | |
Pipeline, über die Ungarn von Kroatien aus mit Öl versorgt werden soll. | |
„Es gibt Auswege“, was diese Ausnahmeregelungen angehe, sagte Beaune. Er | |
nannte die Frist für bestimmte Länder, die objektiv Schwierigkeiten haben, | |
weil 100 Prozent ihrer Ölversorgung aus Russland kommen, sowie „alternative | |
Versorgungsgarantien“. An diesen beiden Punkten werde gearbeitet, fügte | |
Beaune hinzu. (afp) | |
## Noch mehr als tausend Soldaten im Asow-Stahlwerk | |
In dem von russischen Truppen belagerten Industriekomplex Asow-Stahl in | |
Mariupol befinden sich nach Angaben der ukrainischen Regierung noch mehr | |
als tausend ukrainische Soldaten. „Hunderte sind verletzt“, sagte die | |
ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag der | |
Nachrichtenagentur AFP. | |
Einige der Soldaten seien „schwer verletzt“ und müssten „dringend“ aus… | |
Stahlwerk herausgeholt werden, sagte Wereschtschuk. „Die Situation | |
verschlimmert sich täglich.“ | |
Das Asow-Stahlwerk ist die letzte Bastion des ukrainischen Militärs im | |
zerstörten Mariupol. In dem weitläufigen Industriekomplex mit vielen | |
unterirdischen Anlagen hatten sich nach dem russischen Einmarsch in die | |
Ukraine über mehrere Wochen auch hunderte Zivilisten verschanzt. Am | |
Wochenende teilte Wereschtschuk nach einer Reihe von Evakuierungsaktionen | |
dann mit, alle „Frauen, Kinder und älteren Zivilisten“ seien aus dem | |
Komplex herausgeholt worden. | |
Die Einnahme der südukrainischen Hafenstadt mit einst mehr als 400.000 | |
Einwohnern wäre ein strategisch wichtiger Sieg für die russische Armee, da | |
sie Russland die Herstellung einer direkten Landverbindung zur annektierten | |
Schwarzmeer-Halbinsel Krim ermöglichen würde. (afp) | |
## Einigung über Bundeswehr-Sondervermögen noch offen | |
Eine Einigung zwischen der Ampel-Regierung und Union über das geplante | |
Bundeswehr-Sondervermögen von 100 Milliarden Euro ist nach Angaben von | |
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt weiter offen. Wenn es in dieser | |
Woche zu keiner Einigung mehr komme, werde es in der kommenden Woche auch | |
keine Bundestagsberatung dazu geben, kündigte Dobrindt am Dienstag in | |
Berlin an. Bisher habe die Ampel die Forderungen der Union nicht erfüllt, | |
dass die 100 Milliarden Euro ausschließlich für die Bundeswehr ausgegeben | |
werden müssten und dass auch das Zwei-Prozent-Ziel der Nato für die | |
Verteidigungsausgaben gesetzlich festgezurrt werden müsse. „Wir legen Wert | |
darauf, dass dies gesetzlich festgeschrieben wird“, betonte Dobrindt. | |
Vor einer Abstimmung im Bundestag müsse auch eine Liste vorliegen, wofür | |
die 100 Milliarden Euro konkret ausgegeben werden sollten, sagte Dobrindt. | |
Hier sehe er aber Einigungsmöglichkeiten. Dazu gebe es Gespräche mit dem | |
Verteidigungsministerium. | |
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte nach dem russischen Einmarsch in die | |
Ukraine ein Sondervermögen Bundeswehr angekündigt, das im Grundgesetz | |
verankert werden soll. Dazu braucht die Ampel-Koalition von SPD, Grünen und | |
FDP auch die Zustimmung der Union. Besonders die Grünen wollen mit den 100 | |
Milliarden Euro aber auch andere Projekte bezahlen. „Es geht natürlich um | |
Aufrüstung und nicht nur Ausrüstung“, sagte Dobrindt angesichts der Debatte | |
bei SPD, Grünen und FDP. In dieser Woche hätten bereits Gespräche | |
stattgefunden und es seien weitere geplant. (rtr) | |
## Baerbock zu Besuch in Butscha eingetroffen | |
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Dienstag zu einem | |
Besuch in der Ukraine eingetroffen. Baerbock traf am Morgen in der Stadt | |
Butscha in der Nähe von Kiew ein, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur | |
AFP berichtete. Die Außenministerin sprach mit Bewohnern der Stadt, die zum | |
Synonym für mutmaßliche Kriegsverbrechen der russischen Streitkräfte in der | |
Ukraine geworden ist. (afp) | |
## 44 Leichen nach Angriff in Isjum im März gefunden | |
Unter den Trümmern eines im März von Russland zerstörten Gebäudes in der | |
Stadt Isjum sind nach ukrainischen Angaben die Leichen von 44 Zivilisten | |
entdeckt worden. Oleh Synjehubow, der Gouverneur der Region Charkiw, in der | |
die Stadt liegt, gab die Zahl am Dienstag bekannt. | |
Er sagte, das fünfstöckige Gebäude sei zusammengestürzt, während sich die | |
Zivilisten darin aufgehalten hätten. „Das ist ein weiteres schreckliches | |
Kriegsverbrechen der russischen Besatzer gegen die Zivilbevölkerung“, | |
erklärte er. (ap) | |
## Kämpfer in Asow-Stahlwerk: Verteidigung dauert an | |
Einer der ukrainischen Kämpfer im belagerten Asow-Stahlwerk in Mariupol hat | |
erklärt, die Stadt werde weiter gegen den russischen Angriff verteidigt. | |
Waleri Paditel, Chef der Grenzschützer in der Region Donezk, sagte, die | |
Kämpfer täten alles, um die Verteidiger der Stadt in der Zukunft stolz zu | |
machen. | |
In seiner Videoansprache, die vom nationalen Grenzschutz veröffentlicht | |
wurde, sagte er, zu den Kämpfern zählten Grenzschützer, Soldaten, | |
Angehörige der Nationalpolizei und Mitglieder der Nationalgarde. (ap) | |
## Tote und Verletzte in Odessa | |
Bei russischen Raketenangriffen auf die [1][ukrainische Hafenstadt Odessa] | |
sind in der Nacht zum Dienstag mindestens ein Mensch getötet und fünf | |
weitere verletzt worden. Das berichtete die Agentur Unian unter Berufung | |
auf die örtliche Militärführung. „Der Feind hält seinen psychologischen | |
Druck aufrecht und setzt seine hysterischen Attacken gegen friedliche | |
Zivilisten und die zivile Infrastruktur fort“, hieß es. | |
Die Stadt wurde am Abend von zahlreichen Explosionen erschüttert, die | |
sowohl auf Raketeneinschläge als auch die Luftabwehr zurückzuführen waren. | |
Nach Medienberichten wurden unter anderem ein Einkaufszentrum und ein | |
Warenlager getroffen. | |
Am Montagabend hatte die russische Luftwaffe nach Darstellung des | |
ukrainischen Militärs mehrere Hyperschallraketen vom Typ Kinschal auf | |
Odessa abgefeuert. Dabei seien „touristische Objekte“ getroffen und | |
mindestens fünf Gebäude zerstört worden, berichtete die „Ukrajinska | |
Prawda“. | |
Die Hafenstadt im Süden der Ukraine ist seit Sonntagabend Ziel verstärkter | |
russischer Raketenangriffe. Am Montagnachmittag schlugen während eines | |
Besuchs von EU-Ratspräsident Charles Michel mehrere Raketen in der Region | |
ein. Michel und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal mussten | |
deswegen Schutz suchen. Damit zeige Russland seine wahre Haltung gegenüber | |
Europa, kommentierte am Abend Präsident Wolodymyr Selenskyj. (dpa) | |
## Ukrainische Armee: Verstärkte Kämpfe im Osten | |
Im Donbass bereiteten sich die russischen Truppen weiterhin auf Vorstöße in | |
den Regionen Lyman und Sewerodonezk vor, teilte der ukrainische Generalstab | |
mit. Das Asow-Stahlwerk in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol werde | |
weiter mit Artillerie und aus der Luft angegriffen. | |
In der östlichen Region Luhansk gebe es sehr heftige Kämpfe rund um | |
Rubischne und Bilohoriwka, sagte der Gouverneur Serhij Gajdaj am Freitag. | |
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sahen zahlreiche Lkw mit Soldaten | |
und schwerer Ausrüstung, die aus der Stadt Sewerodonezk herausfuhren, einer | |
der letzten östlichen ukrainischen Bastionen. Dies könnte auf einen Rückzug | |
der ukrainischen Truppen aus Teilen des Frontgebiets hindeuten. (afp) | |
## Bas fordert Tempo bei ukrainischem EU-Beitritt | |
Bundestagspräsidentin [2][Bärbel Bas hat sich nach ihrer Rückkehr aus der | |
Ukraine] für einen baldigen EU-Beitritt des von Russland angegriffenen | |
Landes ausgesprochen. Im ZDF sagte die SPD-Politikerin am Montagabend, sie | |
hoffe anders als Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, „dass es nicht | |
Jahrzehnte braucht“. Natürlich warteten auch andere Länder auf eine | |
Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Verfahren und Zeitpläne müssten | |
aber so beschleunigt werden, dass eine „echte Perspektive“ daraus werde. | |
Bas hatte am Wochenende die Ukraine besucht. Dem Sender RTL sagte sie, | |
Präsident Wolodymyr Selenskyj habe deutlich gemacht, dass er sich einen | |
beschleunigten EU-Beitritt wünsche. Die EU-Kommission will im Juni | |
beurteilen, ob die Ukraine offizieller EU-Beitrittskandidat werden kann. | |
Bei einer positiven Entscheidung bräuchte es noch die Zustimmung aller | |
EU-Staaten. Erst dann könnten Beitrittsverhandlungen beginnen. (dpa) | |
## Scholz und Macron am gelb-blauen Brandenburger Tor | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der französische Präsident Emmanuel | |
Macron haben am Brandenburger Tor in Berlin ein Zeichen für die Ukraine | |
gesetzt. Die beiden Politiker besuchten am Montagabend das in den | |
ukrainischen Nationalfarben gelb und blau angestrahlte weltberühmte | |
Bauwerk. Auf die Frage, welche Botschaft sie mit ihrer Aktion ausdrücken | |
wollten, sagte Macron: „Volle Unterstützung für die Ukraine.“ | |
Vor dem Brandenburger Tor hatten sich rund 200 Menschen versammelt, von | |
denen einige ukrainische Fahnen schwenkten. Zudem riefen sie immer wieder | |
den Namen der ukrainischen Stadt Mariupol, die von russischen Truppen zu | |
großen Teilen zerstört und eingenommen wurde. | |
Zuvor hatte Scholz im Kanzleramt einen Vorschlag Macrons zur Schaffung | |
einer „europäischen politischen Gemeinschaft“ begrüßt. „Ich will | |
ausdrücklich sagen, dass das ein sehr interessanter Vorschlag ist, mit den | |
großen Herausforderungen umzugehen, die wir haben“, sagte der Kanzler auf | |
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron. | |
Der französische Präsident hatte zuvor Hoffnungen auf einen schnellen | |
EU-Beitritt der Ukraine gedämpft. Das Verfahren für einen EU-Beitritt könne | |
„Jahrzehnte“ dauern, sagte Macron am Montag im Europaparlament in Straßburg | |
vor seinem Besuch in Berlin. Stattdessen schlug er die Schaffung einer | |
„europäischen politischen Gemeinschaft“ für die Ukraine und andere | |
beitrittswillige Länder vor. (afp) | |
10 May 2022 | |
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