| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: EU-Beitritt wird im Juni bewer… | |
| > Die EU-Kommission will ihre Stellungnahme zum Beitritt der Ukraine im | |
| > Juni abgeben. EU-Ratspräsident Michel bringt sich in Odessa vor | |
| > Raketenangriff in Sicherheit. | |
| Bild: Solidaritätsbekundung in Brüssel | |
| ## EU-Ratspräsident Michel muss sich in Odessa vor Raketenangriff in | |
| Sicherheit bringen | |
| EU-Ratspräsident Charles Michel hat sich während eines Besuchs in der | |
| ukrainischen Hafenstadt Odessa vor Raketenangriffen in Sicherheit bringen | |
| müssen. Michel habe am Montag ein Gespräch mit dem ukrainischen | |
| Regierungschef Denys Schmyhal unterbrochen, „um Schutz zu suchen, als | |
| erneut Raketen in der Region Odessa einschlugen“, sagte ein EU-Vertreter. | |
| Michel schrieb im Onlinedienst, Anlass seines öffentlich nicht | |
| angekündigten Besuchs in der südukrainischen Stadt sei der Europatag, den | |
| die EU alljährlich am 9. Mai begeht. „Ihr seid nicht allein. Die EU steht | |
| an eurer Seite“, erklärte der Ratspräsident und verurteilte die „russische | |
| Aggression“ gegen die Ukraine. | |
| Nach Angaben des EU-Vertreters beklagte Michel bei seinem Besuch in Odessa | |
| auch „die Auswirkungen des russischen Krieges auf die globalen | |
| Lieferketten“, insbesondere im Hinblick auf Getreidelieferungen, die wegen | |
| der „russischen Blockade des Schwarzen Meers im Hafen festsitzen“. Diese | |
| Blockade schade nicht nur der ukrainischen Wirtschaft, sondern gefährde | |
| auch „die globale Ernährungssicherheit“, erklärte der EU-Vertreter. (afp) | |
| ## EU-Kommission will Beitrittsantrag der Ukraine im Juni bewerten | |
| Die EU-Kommission will den Beitrittsantrag der Ukraine voraussichtlich im | |
| Juni offiziell bewerten. „Die Kommission beabsichtigt, ihre Stellungnahme | |
| im Juni abzugeben“, schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am | |
| Montag nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir | |
| Selenski im Onlinedienst Twitter. Sollte Brüssel den 27 Mitgliedstaaten den | |
| Kandidatenstatus empfehlen und alle Länder zustimmen, könnten die | |
| eigentlichen Beitrittsverhandlungen beginnen. | |
| Selenski hatte den EU-Beitritt kurz nach dem russischen Einmarsch in sein | |
| Land beantragt. Auch Georgien und Moldau hoffen auf eine Aufnahme in die | |
| Europäische Union. Diese beiden ehemaligen Sowjetrepubliken sehen sich | |
| ebenfalls als mögliches Ziel russischer Aggression. (afp) | |
| ## 🐾 Pervertiertes Gedenken | |
| Über den Tag der Befreiung herrschte lange Konsens. Jetzt wird der Zweite | |
| Weltkrieg zur Begründung für eine neue Menschenschlächterei herangezogen. | |
| [1][Kommentar von Klaus Hillenbrand.] | |
| ## Selenski rechnet mit baldigem Sieg der ukrainischen Truppen | |
| Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat am Montag in einer | |
| Videoansprache einen baldigen Sieg seines Landes gegen die angreifenden | |
| russischen Truppen angekündigt. Die Ukraine werde dann zwei Tage des Sieges | |
| feiern, sagte Selenski am Montag in Anspielung auf den 9. Mai, an dem in | |
| Russland und anderen Ländern der Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten | |
| Weltkrieg gefeiert wird. | |
| „Wir werden nie vergessen, was unsere Vorfahren im Zweiten Weltkrieg getan | |
| haben“, sagte Selenski. Mehr als acht Millionen Ukrainer und insgesamt | |
| mindestens 50 Millionen Menschen seien ums Leben gekommen. „Wir haben | |
| damals gewonnen, wir werden auch jetzt gewinnen.“ (ap) | |
| ## Xi: Eskalation von Ukraine-Konflikt verhindern | |
| Der chinesische Präsident Xi Jinping dringt in einer Video-Konferenz mit | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz darauf, eine Verschärfung und Ausweitung des | |
| Konfliktes in der Ukraine zu verhindern. Es müssten alle Anstrengungen | |
| unternommen werden, damit der Konflikt nicht zu „einer unkalkulierbaren | |
| Situation“ werde, zitieren staatliche chinesische Medien Xi. Er erklärt | |
| demnach zudem, dass es zwischen China und Europa mehr gemeinsame Interessen | |
| als Differenzen gebe. | |
| Dem Bundespresseamt zufolge sprachen Scholz und Xi auch über die | |
| Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine auf die globale | |
| Nahrungsmittelversorgung und die Energiesicherheit. Themen seien auch eine | |
| weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit im | |
| Wirtschaftsbereich gewesen. (rtr) | |
| ## Kriegskritische Botschaften in russischem Fernsehen | |
| Im russischen Satellitenfernsehen wurden am Montag kriegskritische | |
| Botschaften verbreitet, wie auf sogenannten Screenshots, also | |
| Bildschirmaufnahmen, zu sehen ist. Demnach wurden Sender-Menüs verändert, | |
| so dass kurz vor Beginn der Militärparade auf dem Roten Platz zur Feier des | |
| Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg verschiedene Slogans zu | |
| sehen waren. | |
| „An euren Händen klebt das Blut Tausender Ukrainer und Hunderter toter | |
| Kinder“, lautete einer davon, „Das TV und die Behörden lügen. Nein zum | |
| Krieg“, lautete ein anderer Slogan. Es war zunächst nicht klar, wie die | |
| Slogans auf die Bildschirme gelangten. Der Nachrichtenagentur Interfax | |
| zufolge tauchten die Slogans auch im Kabelfernsehen auf. Sie sprach von | |
| Hacking. (rtr) | |
| ## Baerbock dämpft Erwartung eines raschen EU-Beitritts der Ukraine | |
| Außenministerin Annalena Baerbock dämpft die Erwartung eines raschen | |
| [2][EU-Beitritts der von Russland angegriffenen Ukraine]. Die | |
| Grünen-Politikerin bekräftigte zwar am Montag in Frankfurt an der Oder: | |
| „Die Ukraine gehört zum Haus Europa.“ Doch fügte sie auf eine Frage nach | |
| dem EU-Beitritt hinzu: „Wir wissen nicht, wann der Schritt erfolgen kann | |
| und wie er erfolgen kann, weil sie gerade in einem furchtbaren Krieg sind.“ | |
| Die Ukraine hatte nach dem russischen Angriff vom 24. Februar um einen | |
| schnellen Beitritt zur Europäischen Union gebeten und bereits Unterlagen | |
| eingereicht, die Grundlage für Beitrittsgespräche sein könnten. Baerbock | |
| hatte sich schon Ende Februar zurückhaltend zu dem Beitrittsgesuch geäußert | |
| und darauf verwiesen, dass ein solches Verfahren normalerweise Jahre | |
| dauert. | |
| Bei ihrem Auftritt an der Frankfurter Universität Viadrina sagte sie am | |
| Montag: „Wir dürfen nie wieder leere Versprechungen machen.“ Deshalb | |
| müssten noch in diesem Halbjahr die längst angebahnten Beitrittsgespräche | |
| mit Nordmazedonien und Albanien eröffnet werden. | |
| Baerbock bekräftigte die Forderung an Russland, den Ukrainekrieg sofort zu | |
| beenden. In einer Rede schlug die Außenministerin den Bogen zur | |
| europäischen Einigung. „Russlands Krieg verneint all das, wofür unser nach | |
| 1945 und nach 1989 geschaffenes Europa steht: Frieden und Freiheit, | |
| Demokratie und Menschenwürde“, sagte sie. | |
| Deutschland stehe fest an der Seite der mittel- und osteuropäischen | |
| Verbündeten und nehme seine Verantwortung auch mit der Stationierung | |
| weiterer Soldaten an der Nato-Ostflanke wahr. Doch gehe die Stärke Europas | |
| weit über militärische Unterstützung hinaus und umfasse insbesondere | |
| gesellschaftliche Vernetzung. | |
| „Dann heißt das eben, dass Europa nicht nur eine Wirtschafts-, sondern auch | |
| eine Werteunion ist“, sagte Baerbock. Es sei eine fatale Illusion gewesen | |
| zu glauben, dass wirtschaftliche Vernetzung alleine schon Demokratisierung | |
| und Werte bringe. „Das haben wir jetzt an diesem Angriffskrieg gesehen“, | |
| sagte Baerbock. „Wirtschaftliche Interessen und Werte gehören aufs Engste | |
| zusammen.“ Gerade jetzt müsse auch Europa weiter vertieft werden. „Das | |
| heißt, ein klares Wertefundament weiter zu bauen“, fügte sie hinzu. (dpa) | |
| ## Brandenburger Tor wird am Montagabend in Ukraine-Farben angesstrahlt | |
| Zum Europatag wird das Brandenburger Tor am Montagabend in den blau-gelben | |
| Farben der Ukraine angestrahlt. Dazu habe sich die Bundesregierung zusammen | |
| mit dem Land Berlin entschlossen, sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang | |
| Büchner am Montag. Es gehe um ein „Zeichen der Solidarität mit der | |
| Ukraine“, das auf eine Initiative der französischen EU-Ratspräsidentschaft | |
| zurückgehe. Zeitgleich würden „in ganz Europa Wahrzeichen und | |
| Regierungsgebäude in den Nationalfarben der Ukraine beleuchtet“. | |
| „Unser Signal ist ganz klar“, sagte Büchner. „Die Europäische Union ste… | |
| an der Seite der Ukraine und ihrer Bevölkerung.“ Büchner wies zurück, dass | |
| die Aktion eine Reaktion auf die Kontroverse auf das Berliner Verbot | |
| ukrainischer Flaggen zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am | |
| Sonntag sowie am Montag ist. „Das war schon länger geplant“, sagte er. | |
| Beide Dinge stünden „miteinander nicht in irgendeiner Form in Verbindung“. | |
| Der Berliner Senat hatte im Vorfeld der Gedenktage am Sonntag und Montag | |
| ein Verbot von Flaggen und militärische Symbole für insgesamt 15 Gedenkorte | |
| der Hauptstadt angeordnet. Dies sorgte für heftige Kritik unter anderem des | |
| ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk. Die Landesregierung verteidigte | |
| ihr Vorgehen damit, dass so ein „würdevolles, friedliches Gedenken“ | |
| ermöglicht werden sollte. (afp) | |
| ## Putin wirft Nato Planung einer „Invasion historischer Gebiete“ vor | |
| Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Gedenktag zum Sieg über | |
| Nazi-Deutschland vor der Gefahr eines neuen Weltkriegs gewarnt. Es müsse | |
| alles getan werden, um diesen „Schrecken“ zu verhindern, sagte Putin bei | |
| der traditionellen Militärparade am Montag auf dem Roten Platz in Moskau. | |
| Anders als von westlichen Beobachtern befürchtet kündigte der Kreml-Chef | |
| keine Ausweitung des Militäreinsatzes in der Ukraine an. | |
| Stattdessen rechtfertigte Putin den Einsatz unter anderem auch mit dem | |
| Weltkriegsgedenken: „Ihr kämpft für das Vaterland, für seine Zukunft, damit | |
| niemand die [3][Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg] vergisst“, sagte er an | |
| die Soldaten gerichtet, von denen einige in der Ukraine im Einsatz gewesen | |
| waren. Sie hätten dort das „Vaterland“ vor der „inakzeptablen Gefahr“ | |
| verteidigt, die das vom Westen unterstützte Nachbarland für Russland | |
| darstelle. | |
| Russland feiert [4][am 9. Mai] traditionell den Sieg über Nazi-Deutschland. | |
| Rund 11.000 Soldaten marschierten in diesem Jahr auf dem Roten Platz auf | |
| und präsentierten über 130 Panzer sowie schweres Geschütz wie | |
| Langstreckenraketenwerfer. Eine geplante Schau der Luftwaffe wurde nach | |
| offiziellen Angaben wetterbedingt abgesagt. | |
| In seiner Rede warf Putin der Ukraine und der Nato vor, „eine Invasion | |
| unserer historischen Gebiete“ geplant zu haben, darunter der 2014 von | |
| Russland annektierten Krim-Halbinsel und der mehrheitlich | |
| russischsprachigen Donbass-Region in der Ostukraine. Auch strebe Kiew nach | |
| der Atombombe. Russland habe daher keine andere Wahl gehabt, als präventiv | |
| zu agieren. Der Ukraine-Einsatz sei „die einzig richtige Entscheidung“ für | |
| ein „souveränes, starkes und unabhängiges Land“. | |
| Im Westen war befürchtet worden, dass Putin anlässlich des | |
| Weltkriegsgedenkens den Einsatz in der Ukraine ausweiten und etwa eine | |
| Generalmobilmachung verkünden könnte. Der Kreml hatte derartige | |
| Spekulationen im Voraus zurückgewiesen. (afp) | |
| ## Britischer Minister: Angriff auf Ukraine gleicht Nazi-Gräueln | |
| Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hat am russischen „Tag des | |
| Sieges“ über den Faschismus Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine mit | |
| den Nazi-Gräueltaten verglichen. In einer Rede am Montag wollte Wallace | |
| fordern, dass Putin und seinen Generälen ein Prozess vor einem | |
| internationalen Kriegsverbrechertribunal gemacht wird wie der Nazi-Führung | |
| nach dem Zweiten Weltkrieg. Das berichteten britische Medien am Montag | |
| unter Berufung auf Auszüge des Redemanuskripts. | |
| „Mit ihrer Invasion in der Ukraine spiegeln Putin, sein engster Kreis und | |
| seine Generäle nun den Faschismus und die Tyrannei von vor 70 Jahren wider | |
| und wiederholen die Fehler der totalitären Regime des letzten | |
| Jahrhunderts“, hieß es demnach in der Rede von Wallace. „Ihr Schicksal muss | |
| ebenfalls dasselbe sein.“ Russlands Opfer der Vergangenheit dürften nicht | |
| vergessen werden, „aber auch nicht die Lehren, was den Tätern solch nicht | |
| provozierter Brutalität bevorsteht“, betonte er. | |
| Die Rede im National Army Museum in London fiel auf den „Tag des Sieges“, | |
| mit dem Russland jährlich am 9. Mai den Sieg über Nazi-Deutschland im | |
| Zweiten Weltkrieg begeht. Die russische Führung behauptet in ihrer | |
| Kriegspropaganda immer wieder fälschlicherweise, dass die ukrainische | |
| Führung von Nazis beherrscht werde. Präsident Putin hat den Angriff auf das | |
| Nachbarland auch mit dem Ziel einer „Entnazifizierung“ der Ukraine | |
| begründet. | |
| Putin und seine Militärs „zerreißen sowohl Russlands Vergangenheit als auch | |
| seine Zukunft“, so Wallace. Die Generäle in ihren „gepflegten | |
| Paradeuniformen“ trügen eine Mitschuld „an Putins Missbrauch der stolzen | |
| Geschichte ihrer Vorfahren“ im Widerstand gegen den Faschismus. Der Angriff | |
| auf die Ukraine und auf Zivilisten „korrumpieren die Erinnerung an | |
| vergangene Opfer und Russlands einst stolzen globalen Ruf“. (dpa) | |
| ## Ikea entlohnt trotz geschlossener Filialen russische Mitarbeiter | |
| Der schwedische Möbel-Riese Ikea will seine rund 15.000 Mitarbeiter in | |
| Russland trotz geschlossener Filialen vorerst weiter bezahlen. Ikea habe | |
| eine entsprechende Regelung um drei Monate bis August verlängert, sagte | |
| Tolga Oncu, Manager des Ikea-Hauptfranchise-Nehmers Ingka Group, am Montag. | |
| Ikea hatte seine Möbelhäuser in Russland Anfang März vorübergehend | |
| geschlossen. | |
| Viele Unternehmen haben sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine | |
| und den folgenden westlichen Sanktionen aus dem Land zurückgezogen oder | |
| lassen ihre Geschäfte dort ruhen. Zahlreiche Konzerne wie etwa Henkel, | |
| McDonalds oder Renault zahlen aber momentan weiter für ihre Beschäftigten. | |
| (rtr) | |
| ## Russland begeht Feierlichkeiten zum 9. Mai | |
| Überschattet von seinem Krieg gegen die Ukraine hat Russland [5][77 Jahre | |
| nach Ende des Zweiten Weltkriegs] mit ersten Militärparaden im äußersten | |
| Osten des Landes den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland gefeiert. | |
| Auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka, auf der Insel Sachalin, in der | |
| Großstadt Wladiwostok am Pazifik und in weiteren Orten beteiligten sich | |
| Hunderte Soldaten an den Paraden zur Erinnerung an den Großen | |
| Vaterländischen Krieg. Das Verteidigungsministerium in Moskau | |
| veröffentlichte dazu am Montag zahlreiche Fotos – in Wladiwostok fuhren | |
| auch die Weltkriegspanzer vom Typ T-34 in der Kolonne mit. | |
| Im ganzen Land waren 28 Paraden geplant, die mit Abstand größte ist in der | |
| Hauptstadt Moskau für 9.00 Uhr MESZ (10.00 Uhr Ortszeit) angesetzt. Mit | |
| Spannung erwartet wurde eine Rede von Kremlchef Wladimir Putin, dem | |
| Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte, auf dem Roten Platz. Putin | |
| dürfte sich auch zum Krieg gegen die Ukraine äußern. Dieses Mal wird kein | |
| ausländischer Staatschef bei der Parade zu Gast sein. Die mit einem | |
| Großaufgebot an Uniformierten gesicherte Innenstadt glich einer Festung. | |
| Über den Roten Platz und durch die Metropole rollen bei der Parade Panzer | |
| und andere Kampftechnik sowie mit Atomsprengköpfen bestückbare Raketen. | |
| Geplant war auch eine Flugshow. Acht Kampfflugzeuge sollen am Himmel den | |
| Buchstaben „Z“ formen, der das offizielle Symbol für Russlands | |
| Militäreinsatz in der Ukraine ist. An dem Angriffskrieg beteiligte Soldaten | |
| gratulierten in einem vom Verteidigungsministerium am Morgen | |
| veröffentlichten Video zum „Tag des Sieges“. | |
| Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der | |
| deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. Russland begeht am 9. Mai mit dem | |
| „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland seinen wichtigsten Feiertag. (dpa) | |
| ## Ukraine warnt vor russischen Raketenangriffen | |
| Das ukrainische Militär hat vor der russischen Militärparade in Moskau | |
| anlässlich des Tags des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg | |
| vor einer hohen Wahrscheinlichkeit für russische Raketenangriffe gewarnt. | |
| Der ukrainische Generalstab erklärte am Montag zudem, in von Russland | |
| kontrollierten Gebieten in der Region Saporischschja hätten russische | |
| Truppen damit begonnen, „persönliche Dokumente der lokalen Bevölkerung ohne | |
| triftigen Grund zu beschlagnahmen.“ Mit den Beschlagnahmungen sollten die | |
| Menschen dort zur Teilnahme an Gedenkfeiern zum Tag des Sieges gezwungen | |
| werden, hieß es. | |
| Das ukrainische Militär warnte auch davor, dass Russland etwa 19 taktische | |
| Bataillonsgruppen in der russischen Region Belgorod direkt hinter der | |
| Grenze stationiert habe. Diese Gruppen bestehen Schätzungen zufolge aus | |
| etwa 15.200 Soldaten mit Panzern, Raketenbatterien und anderen Waffen. (ap) | |
| ## Kämpfe gehen weiter | |
| Die Kämpfe in verschiedenen Teilen der Ukraine gingen unterdessen weiter. | |
| Im Süden gab das ukrainische Militär an, am Sonntag 51 russische Soldaten | |
| getötet sowie zwei Raketenwerfer und einen Hubschrauber zerstört zu haben. | |
| Die ukrainische Luftabwehr schoss nach eigenen Angaben fünf unbemannte | |
| Flugapparate und drei russische Marschflugkörper ab. Die Informationen | |
| konnten nicht unabhängig überprüft werden. (dpa) | |
| ## UN-Generalsekretär entsetzt über Luftangriff auf Schule | |
| UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „entsetzt“ über einen | |
| [6][Luftangriff auf ein Schulgebäude] im Gebiet Luhansk, bei dem | |
| möglicherweise bis zu 62 Menschen ums Leben kamen. Die Attacke zeige | |
| erneut, dass Zivilisten in diesem Krieg den höchsten Preis zahlten. In der | |
| Schule hatten ukrainischen Behörden zufolge rund 90 Personen Schutz | |
| gesucht. Durch den Bombenabwurf brach ein Feuer aus und das Gebäude stürzte | |
| zusammen. Zunächst war von 30 Geretteten und zwei geborgenen Toten die | |
| Rede. (dpa) | |
| ## Ukraine: Berlin hat mit Flaggenverbot einen Fehler gemacht | |
| Die Ukraine hat mit deutlicher Kritik auf das Flaggenverbot beim | |
| Weltkriegsgedenken in Berlin am Sonntag reagiert. „Mit dem Verbot | |
| ukrainischer Symbole hat Berlin einen Fehler gemacht“, teilte Außenminister | |
| Dmytro Kuleba mit. Es sei sehr falsch, sie ebenso zu behandeln wie | |
| russische Symbole. Friedlichen Protestierenden eine ukrainische Flagge | |
| wegzunehmen, sei ein Angriff auf jeden, der Europa und Deutschland mit | |
| dieser Flagge in der Hand gegen russische Aggression verteidige. | |
| Die Berliner Polizei hatte anlässlich des Gedenkens an das europäische | |
| Weltkriegsende am Sonntag und am Montag in Berlin für 15 Gedenkorte | |
| Auflagen erlassen, unter anderem ein Verbot von russischen und ukrainischen | |
| Fahnen. Dennoch wurden vereinzelt ukrainische und rote Flaggen mit | |
| Sowjet-Bezug gezeigt. | |
| Laut Polizeiangaben sind Beamte immer wieder eingeschritten, unter anderem | |
| beim Entrollen einer etwa 25 Meter langen Ukraine-Fahne. Ausgenommen von | |
| dem Verbot waren unter anderem Diplomatinnen und Diplomaten sowie Veteranen | |
| des Weltkriegs. | |
| Der Senat hatte die Auflagen verteidigt. Es gelte, an den Gedenkorten, die | |
| sowohl an russische als auch an ukrainische Gefallene erinnerten, „jede | |
| Konfrontation zu verhindern“. (dpa) | |
| ## Außenministerin Baerbock mit Eiern beworfen | |
| Bei einem Wahlkampfauftritt für die Grünen in Nordrhein-Westfalen ist auf | |
| Bundesaußenministerin Annalena Baerbock mit einem rohen Ei geworfen worden. | |
| Bei der Veranstaltung am Sonntagnachmittag in Wuppertal habe das Ei sein | |
| Ziel verfehlt, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Die Personalien | |
| der Eierwerferin seien aufgenommen und es sei eine Strafanzeige ausgestellt | |
| worden. Zuvor hatten Spiegel und der WDR berichtet. | |
| Sicherheitsbeamte liefen nach dem Eierwurf auf die Bühne, um die Ministerin | |
| abzuschirmen. Die Politikerin setzte danach aber ihren Auftritt fort und | |
| hielt der Werferin vor, beim Recht auf Meinungsfreiheit einen zweifelhaften | |
| Weg zu gehen. | |
| Die Bundesregierung steht in Kreisen von Friedensaktivisten und auch in | |
| anderen Teilen der Bevölkerung in der Kritik, weil sie die Lieferung | |
| schwerer Waffen aus Deutschland in die Ukraine befürwortet. Die Grünen | |
| waren jahrzehntelang gegen Waffenlieferungen. Russlands | |
| völkerrechtswidriger Angriffskrieg hat bei führenden Grünen-Vertretern zu | |
| einem Umdenken geführt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) | |
| musste Ende April bei einem Wahlkampfauftritt in Bielefeld ein Pfeifkonzert | |
| über sich ergehen lassen. In Nordrhein-Westfalen wird am kommenden Sonntag | |
| (15. Mai) ein neuer Landtag gewählt. (dpa) | |
| ## Japan will auf russisches Öl verzichten | |
| Im Einklang mit den Maßnahmen der G7-Industrienationen wegen des Kriegs in | |
| der Ukraine will Japan schrittweise auf den Import von russischem Öl | |
| verzichten. Staats- und Regierungschefs der G7-Länder hatten am Sonntag | |
| virtuell konferiert und ihre Entschlossenheit verkündet, wegen der | |
| russischen Aggression gegen die Ukraine Ölimporte aus Russland zu verbieten | |
| oder schrittweise daraus auszusteigen. | |
| „Es ist eine extrem schwere Entscheidung für ein Land, das weitgehend von | |
| Energieimporten abhängig ist, einschließlich Öl“, sagte der japanische | |
| Ministerpräsident Fumio Kishida am Montag. „Aber die Einheit der G7 ist im | |
| Moment am wichtigsten.“ | |
| Kishida sprach von einem schrittweisen und langsamen Prozess des Ausstiegs | |
| aus dem Import von russischem Öl. Über Details und einen Zeitplan werde | |
| später entschieden, weil der Prozess die Sicherung alternativer | |
| Energiequellen erfordere. Japan hat auch den schrittweisen Ausstieg aus | |
| russischer Kohle verkündet. | |
| Japan werde Importe aus eigenen Beteiligungen an Öl- und Erdgasprojekten in | |
| Russland, einschließlich derjenigen in Sachalin, jedoch nicht verbieten, | |
| sagte Kishida. (ap) | |
| 9 May 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /8/-9-Mai-1945/!5850895 | |
| [2] /EU-Beitritt-der-Ukraine/!5849669 | |
| [3] /Zum-Tag-der-Befreiung/!5850907 | |
| [4] /Vereinnahmung-des-Tages-des-Sieges/!5850567 | |
| [5] /Zum-Tag-der-Befreiung/!5850907 | |
| [6] /Krieg-in-der-Ukraine/!5853213 | |
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| Johanna Treblin | |
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