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# taz.de -- Noch ein offener Brief zum Ukrainekrieg: Mach Tempo bei der Waffenl…
> Der Bundeskanzler erhält einen zweiten offenen Brief – diesmal mit der
> Forderung, sich mit der Waffenlieferung an die Ukraine zu beeilen.
Bild: Berlin, im April: Menschen fordern vor dem Bundeskanzleramt die Lieferung…
Berlin taz | Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit erhält Bundeskanzler
Olaf Scholz einen offenen Brief zum Krieg in der Ukraine. Dieses Mal
fordern bekannte Journalist:innen, Autor:innen und Professor:innen,
die Bundesregierung soll sich mit der Waffenlieferung an Kiew beeilen.
Unterschrieben haben unter anderem Herta Müller, Deniz Yücel, Maxim Biller,
Michel Friedman, Daniel Kehlmann, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Igor
Levit, Eva Menasse und Marina Weißband. Unterzeichnet hat auch
Springer-Chef Mathias Döpfner.
Der Brief, der die Überschrift „Die Sache der Ukraine ist auch unsere
Sache!“ trägt und zuerst [1][auf Zeit Online] erschien, soll laut eigenen
Aussagen keine explizite Antwort auf den [2][offenen Brief von Alice
Schwarzer & Co] sein. Diese hatten sich Ende April gegen die
Waffenlieferung an die Ukraine ausgesprochen. Der neue Brief wendet sich
aber genau gegen das, was Schwarzer und ihre Co-Autor:innen gefordert
hatten.
Die Unterzeichner:innen bestärken die Entscheidung des Kanzlers Olaf
Scholz, mit [3][Waffenlieferungen die Ukraine] zu unterstützen. Sie
erklären, dass aufgrund fortgesetzter Bombardierung der Zivilbevölkerung
und humanitärer Notlage jeder Tag zähle. Um einen Verhandlungsfrieden zu
ermöglichen, welcher nicht auf die Unterwerfung der Ukraine hinauslaufen
soll, müsse die Verteidigungsfähigkeit gestärkt und die „Kriegsfähigkeit
Russlands maximal“ geschwächt werden. Um dies zu ermöglichen, sei eine
„kontinuierliche Lieferung von Waffen und Munition“ erforderlich.
Im Brief betonen die Unterzeichner:innen, dass es „im Interesse
Deutschlands“ sei, einen Erfolg von Russlands Angriffskrieg zu verhindern.
Sie erklären, dass der russische Angriff „zugleich ein Angriff auf die
europäische Sicherheit“ sei und dass ein Land wie Russland „nicht als
Sieger vom Feld gehen“ dürfe, wenn es die europäische Friedensordnung
angreift und Kriegsverbrechen begeht. Außerdem merken die Autor:innen
an, dass die Ukraine eine „verbindliche Beitrittsperspektive zur
Europäischen Union“ verdient habe.
Auch auf die Gefahr eines [4][drohenden Atomkrieges] gehen die
Unterzeichner:innen ein. Sie erklären, dass „Geschlossenheit Europas
und des Westens“ erforderlich sei, um einen solchen zu verhindern –
„anstatt deutscher Sonderwege“. Wenn Deutschland und weitere europäische
Staaten keine Waffen an die Ukraine lieferten, würde dies „den Kreml zu
weiteren Aggressionen ermutigen“. So würde die Ukraine „auch für unsere
Sicherheit“ kämpfen – und dürfe deshalb nicht fallen gelassen werden.
4 May 2022
## LINKS
[1] https://www.zeit.de/2022/19/waffenlieferung-ukraine-offener-brief-olaf-scho…
[2] /Warnung-vor-weiterer-Kriegseskalation/!5851654
[3] /Waffenlieferungen-an-die-Ukraine/!5844607
[4] /Putins-Atomwaffen-Drohung/!5835479
## AUTOREN
Shoko Bethke
## TAGS
Offener Brief
Bundeskanzler
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Waffenlieferung
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