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# taz.de -- Filmfestspiele von Cannes: Angriff aus dem Netz?
> Cannes 2: An der Croisette läuft das Filmfestival langsam an. Es gibt
> Verwirrung mit der Technik und kleine Gesten im Namen der Nachhaltigkeit.
Bild: Pflichtausstattung: der rote Teppich
Am Dienstagmorgen ist es in Cannes noch ruhig vor dem Akkreditierungsbüro.
Die angehenden Festivalbesucher warten geduldig, bis sie ins Innere dürfen.
Drinnen geht alles in gelassener Professionalität seinen Gang. Auffällig
ist allein, dass die Anzahl der maskentragenden Personen in der deutlichen
Minderheit ist, mehr als ein einstelliger Prozentanteil dürfte es nicht
sein. Wie zur freundlichen Erinnerung bekommt man am Ausgang dafür mit dem
Begrüßungspaket eine Stoffmaske ausgehändigt, auf der das Logo des
Festivals prangt.
Im Inneren des Festivalpalasts zeigt sich ebenfalls noch wenig Bewegung.
Fast scheint es mehr Personal als Besucher im Gebäude zu geben. Und es gibt
merklich weniger Druckerzeugnisse als früher. Die Filmfestspiele von Cannes
haben aus ökologischen Gründen vor einigen Jahren beschlossen, weniger
Papier zu verschwenden.
Dieses Jahr ist als Teil des ökologischen Konzepts eine weitere Innovation
hinzugekommen, eine praktische Handreichung: Wer im Festivalpalast etwas
trinken möchte, war bisher in der Regel auf Wegwerf-Plastikflaschen
angewiesen. Glasflaschen sind verboten, mit eigenen Metallflaschen läuft
man Gefahr, dass sie die Sicherheitskontrollen nicht passieren und dann zu
teurem Müll werden.
Zum 75. Jubiläum des Festivals gibt es daher eigens eine kleine
Metallflasche offiziell vom Festival, die man ohne Risiko mit sich führen
kann. Von außen mag das albern erscheinen, in der Praxis dürfte sich diese
kleine Geste als höchst nützlich erweisen.
## Ein möglicher Hackerangriff
Eine andere Neuerung, das elektronische Buchungssystem für Tickets, das
seit der Pandemie die dichtgedrängten Schlangen vor den Kinos abgelöst hat,
sorgte in den Tagen vor Festivalbeginn hingegen für Ärger: Buchungen waren
nur mit viel Verzögerung und zum Teil überhaupt nicht möglich, da die
Internetseite hängenblieb oder vorübergehend gar komplett abstürzte.
Vom Festival kam zur Erklärung schließlich eine offizielle Mitteilung, in
der als Ursache vermutet wurde, dass die Seite Opfer massiver
Buchungsanfragen war, die das System lahmlegen sollten. Was sich so liest,
als sei ein Hackerangriff auf das Festival verübt worden. Am Ende
womöglich, weil die Festivalleitung nach dem Beginn des Angriffskriegs
Russlands gegen die Ukraine bekanntgegeben hatte, [1][Repräsentanten der
russischen Regierung nicht empfangen zu wollen]?
17 May 2022
## LINKS
[1] /Deutsche-Chefin-in-Cannes/!5841198
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
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