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# taz.de -- Interdisziplinäre Gesundheitsforschung: Forschen für die Gesundhe…
> Ein neues Helmholtz-Institut soll Ausbreitung und Evolution neuartiger
> Krankheitserreger erforschen. Zwei Modellregionen stehen im Zentrum.
Bild: Nur schön unter dem Elektronenmikroskop: Zellen des Eiter-Erregers Staph…
Berlin taz | Menschen erkranken, Tiere genauso, und auch unserem Planeten –
den manche als einen Superorganismus betrachten – geht es nicht besonders
gut. Einem breiteren und integrierten Verständnis von Gesundheit und
Krankheitsentstehung folgt das neue [1][Helmholtz-Institut für One Health
(HIOH)], das diese Woche mit einem Festakt in der Ostseestadt Greifswald
gegründet wurde. Das Institut ist eine Tochter des Braunschweiger
Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und befasst sich mit dem
Auftreten neuartiger und für Veränderung bekannter Krankheitserreger.
„Die menschliche Gesundheit lässt sich nicht mehr isoliert betrachten“,
sagt HIOH-Gründungsdirektor Fabian Leendertz. „Wir haben in den vergangenen
Jahren lernen müssen, dass sie eng mit der Gesundheit von Tieren, der
Umwelt und auch der ökologischen Diversität verwoben ist“.
Der Veterinärmediziner und Mikrobiologe hatte unter anderem untersucht, wie
[2][die Ebola-Epidemie] der Jahre 2014 und 2015 ihren Ursprung in einer
virusinfizierten Fledermausart in Guinea hatte. Diese Erkrankung wie auch
die aktuelle Covid-19-Pandemie haben ihre Wurzel darin, dass die Menschheit
immer weiter wächst, dadurch in zuvor unberührte natürliche Lebensräume
eindringt, und nicht nur Jagd auf Wildtiere macht, sondern auch Viehzucht
und Landwirtschaft fortlaufend intensiviert.
„Kombiniert mit Globalisierung, [3][Klimawandel und der erhöhten Mobilität
der Menschen s]ind dies die Hauptursachen für den Ausbruch und die rasche
Ausbreitung von Infektionen“, beschreibt Leendertz den One
Health-Hintergrund.
Das HIOH startet mit drei Forschungsabteilungen. Sie befassen sich mit der
Ökologie und Entstehung von Zoonosen, der [4][Epidemiologie und Ökologie
von antimikrobiellen Resistenzen] sowie der „Pathogen-Evolution“.
Gearbeitet wird mit Proben aus zwei Modellregionen: Subsahara-Afrika und
Mecklenburg-Vorpommern. Beide Gebiete sind von Landwirtschaft und Jagd
geprägt, wenn auch traditionell in unterschiedlicher Weise.
## Angepasste Hygienemaßnahmen
„In beiden Regionen können wir uns vergleichend anschauen, welche Erreger
mit welchen Antibiotikaresistenzen es bei den Menschen, Tieren und in der
Umwelt gibt und wie die Kontakte stattfinden“, beschreibt der
Institutsdirektor den Forschungsansatz. „Mit den Menschen vor Ort wollen
wir dann zum Beispiel konkret an ihre Lebensweise angepasste
Hygienemaßnahmen ableiten“.
Dabei spielt die Interdisziplinarität eine große Rolle. Naturwissenschaft,
Medizin und Sozialforschung müssen Hand in Hand gehen. Dazu gehört, dass
der One-Health-Ansatz auch noch mehr Eingang in die universitäre Lehre und
auch in die schulische Ausbildung finden muss, wie Leendertz betont. „Wir
haben einen klaren Bildungsauftrag, dem One Health-Gedanken mehr
Aufmerksamkeit zu verschaffen“.
1 May 2022
## LINKS
[1] https://onehealth-greifswald.de/
[2] /Demokratische-Republik-Kongo/!5737022
[3] /Forscher-ueber-Corona-Ursprung/!5740763
[4] /Evolution-der-Antibiotika-Resistenzen/!5835697
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Antibiotikaresistenz
Antibiotika
Gesundheit
Epidemie
Forschung
Evolution
MRSA-Keime
2020 in guten Nachrichten
Schwerpunkt Coronavirus
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