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# taz.de -- Umbau des Jahnsportparks in Berlin: Die Wiese bleibt – anders
> Die beliebte Sportwiese im Jahnsportpark wird aller Voraussicht nach
> erhalten. Allerdings könnte sie im Rahmen des Umbaus den Ort wechseln.
Bild: Wird nach dem Umbau wohl ganz anders aussehen: Jahnstadion
Berlin taz | Die bei bewegungsliebenden AnwohnerInnen in Prenzlauer Berg
äußerst beliebte „Sportwiese“ im Jahnsportpark [1][wird offenbar in voller
Größe erhalten bleiben] – allerdings nicht unbedingt an der vertrauten
Stelle. Das wurde im Rahmen der Anhörung deutlich, die am Freitag im
Sportausschuss des Abgeordnetenhaus stattfand. Zu Wort kamen neben der
Bürgerinitiative (BI) Jahnsportpark, die sich für einen behutsamen
barrierefreien Umbau des Jahnstadions sowie des Sportparks einsetzt, auch
Vertreter von Sport- und Behindertenverbänden.
Unter anderem [2][dem Druck der BI ist es zu verdanken], dass der von der
Senatssportverwaltung ursprünglich geplante Komplettabriss und Neubau des
Stadions inzwischen vom Tisch ist. Stattdessen findet nun ein
Realisierungswettwerb für einen Neubau unter Einbeziehung heutiger
„Gestaltungselemente“ statt. Das übergeordnete Ziel ist die Umgestaltung
der gesamte Infrastruktur in eine inklusive Anlage. Ursprünglich sollte das
Jahnstadion Hauptaustragungsort der Special Olympics im Jahr 2023 werden,
dafür ist es aber schon lange zu spät.
Umstritten ist, inwiefern auch die Neugestaltung des an das Stadion
anschließenden Sportparks – mit Kunstrasen-Spielfeldern, Hallen,
Tennisplätzen, Laufstrecken und eben der „Sportwiese“ – durch den
Wettbewerb abgedeckt ist: Das dafür notwendige „Bedarfsprogramm“ liegt
nämlich noch nicht vor. Stattdessen geht es in der Auslobung offenbar nur
um einen „Masterplan mit Gestaltungsleitbild“ in Bezug auf diesen für den
Kiez enorm wichtigen Bereich.
Für Philipp Dittrich von der BI Jahnsportpark ist dieser „Miniauftrag“
alles andere als optimal – schließlich sei auch der Umbau des Sportparks
eine äußerst komplexe Aufgabe. Er erwartet jedoch, dass die 2021 in einem
„Werkstattverfahren“ entstandenen Vorgaben noch korrigiert werden, etwa in
Bezug auf die ausladenden Parkplatzflächen.
## Streit um Parkplätze
Während Stefan Schenck vom Behinderten- und Rehabilitationsverband Berlin
(BSB) in der Anhörung betonte, bei inklusiven Wettbewerben würden viele
Spezialfahrzeuge erwartet und benötigten Fläche, hält Dittrich die bislang
veranschlagten gut 10.000 Quadratmeter – in einer Tiefgarage und
oberirdisch – für überdimensioniert. Was den Bedarf bei einzelnen
Großveranstaltungen angehe, seien in anderen Städten temporäre Lösungen wie
die Sperrung anliegender Straßen oder Shuttle-Services völlig normal. „Es
würde die Qualität des Sportparks wahnsinnig steigern, wenn man hier ein
bisschen abspeckt“, so Dittrich.
Die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Klara Schedlich, sagte
der taz nach der Anhörung, sie sei „sehr positiv gestimmt“. Die
Bauverwaltung – vertreten unter anderem durch Senatsbaudirektorin Petra
Kahlfeldt –, aber auch der Landessportbund hätten sich dazu bekannt,
Stadion und Sportpark zusammen zu denken und die Sportwiese „mindestens in
der aktuellen Größe“ zu erhalten. Das beruhe auf einem Kompromiss, den die
rot-grün-rote Koalition mit der Verwaltung in mehreren Gesprächsrunden
erarbeitet habe.
Spannend – weil konkret – wird es am 26. April: Dann soll der
Auslobungstext für den Realisierungswettbewerb im Netz veröffentlicht
werden.
9 Apr 2022
## LINKS
[1] /Konflikt-um-Berliner-Jahnsportpark/!5837755
[2] http://Erst%20totgesagt,%20nun%20profitauglich
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Behindertensport
Sportpolitik
Berlin Prenzlauer Berg
Stadion
Internationales Olympisches Komitee
Inklusion
Innensenatorin Iris Spranger
Berlin Prenzlauer Berg
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