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# taz.de -- Forscher protestieren für Klimaschutz: „Es geht nur noch um weni…
> Diese Woche ist „Scientist Rebellion Week“. Auch die Forscher Nikolaus
> Froitzheim und Kyle Topfer demonstrieren für mehr Klimaschutz.
Bild: Aktivisten der Gruppe „Scientist Rebellion“ blockieren eine Brücke i…
taz: Diese Woche ist „Scientist Rebellion Week“, Wissenschaftler:innen
gehen wegen der Klimakrise weltweit auf die Straße. Warum seid ihr dabei?
Froitzheim: Es wird Zeit, dass die Regierungen den Menschen die Wahrheit
darüber sagen, wie schlimm es um die Klimakrise steht. Das ist bis jetzt
noch nicht geschehen. Wir wollen die Regierungen zwingen, die Klimakrise in
Angriff zu nehmen.
Topfer: Diejenigen, die am meisten über die Klima- und Ökokrise wissen,
tragen die Pflicht, andere davor zu warnen, was die Konsequenzen von
Nichthandlung sind. Deswegen sind wir der Meinung, dass
Wissenschaftler:innen den zivilen Widerstand anführen müssen, bis die
Regierungen diese Krise ernst nehmen.
Diesen Montag erschien der dritte Teil des IPCC-Berichts…
Topfer: [1][IPCC-Berichte] gehen medial häufig neben anderen Themen unter.
Wir haben Teile des Berichts bereits im August geleakt, um zu zeigen, dass
Teile der Wissenschaft nicht mehr mit dem politischen Prozess des IPCC
einverstanden sind. Die Hauptschuldigen für die Klimakrise werden immer
noch nicht benannt.
Wer sind die Hauptschuldigen?
Topfer: Die reichsten Länder und die reichsten Unternehmen dieser Welt. Die
[2][reichsten 10 Prozent der Weltbevölkerung] stoßen etwa 35 bis 46 Prozent
der Emissionen aus – zehnfach so viel wie die ärmsten 10 Prozent. Die
Mittelschicht wiederum hat tatsächlich einen Beitrag dazu geleistet, dass
die Emissionen ein bisschen gesunken sind, pro Kopf gerechnet. Die
Klimakrise lässt sich nicht von sozialen Ungleichheitsproblemen trennen,
denn sowohl die Ursachen als auch die Folgen sind ungerecht, das müssen wir
begreifen.
Ihr habt euch entschieden, auf die Straße zu gehen. Wissenschaft ist meist
vorsichtig, zurückhaltend. Ziviler Ungehorsam nicht.
Froitzheim: Kleine Schritte, bei denen alle mitgenommen werden,
funktionieren nicht. Dafür ist das Zeitfenster mittlerweile zu eng. Es geht
nur noch um wenige Jahre.
Topfer: Bei [3][Scientist Rebellion] sprechen wir von 1.200
Wissenschaftler:innen aus 26 Ländern. Besonders wir im globalen Norden
tragen eine Verantwortung gegenüber den Menschen im globalen Süden, wo
Menschen bereits wegen des Klimawandels sterben.
Was plant ihr für diese Woche?
Froitzheim: Wir wollen wissenschaftliche Studien an öffentlichen Orten
ankleben und Straßen blockieren. Das verärgert zwar die Menschen, die mit
ihrem Pkw durch die Stadt fahren, doch sind diese nicht unsere Zielgruppe,
da wir sie nicht auf unsere Seite bringen werden. Doch Menschen, die mit
dem öffentlichen Nahverkehr und Fahrrad unterwegs sind, sehen so, dass es
möglich ist, etwas gegen den Autoverkehr zu unternehmen.
7 Apr 2022
## LINKS
[1] /Stand-der-Klimaforschung/!5843281
[2] /Ungleichheit-bei-Treibhausgasemissionen/!5814683
[3] https://scientistrebellion.com/sr-strikes-occupations/
## AUTOREN
Enno Schöningh
## TAGS
Protestforscher
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