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# taz.de -- Diskussion über Ukrainekrieg: Scharfe Kritik an Pazifistin
> Ziviler Widerstand gegen Russland? Der Vorschlag der Friedensforscherin
> Dudouet sorgt für Kritik. Auch die Linke äußert sich kritisch, aber
> differenzierter.
Bild: Kann man sich gegen Bombenangriffe anders als mit Waffen wehren?
Berlin taz | Friedensforscherin Véronique Dudouet ist mit ihrem Plädoyer
für zivilen Widerstand gegen Russland in der Ukraine überwiegend auf Kritik
gestoßen. Spiegel-Kolumnist Sascha Lobo schrieb unter dem Titel „[1][Der
deutsche Lumpen-Pazifismus]“: „Wer sich die Bilder der zerbombten Städte
und zivilen Einrichtungen, der Leichen in den Straßen und die Berichte von
Massenvergewaltigungen angesehen hat, muss den Ansatz, mit vertauschten
Straßenschildern Soldaten zu verwirren, nicht einmal mehr argumentativ
widerlegen.“
Die von Dudouet in der [2][taz] empfohlenen Mittel wie
Massendemonstrationen, Menschenketten oder Warenboykotte seien „eine
Farce“. Ähnlich äußerten sich viele Nutzer von Internetnetzwerken wie
Twitter oder Facebook.
Dass die französische Wissenschaftlerin der Berliner Berghof Foundation
Waffenlieferungen ablehnte, weil „wir die weitere Militarisierung des
Konflikts nicht verstärken sollten“, kommentierte Lobo mit den Worten: „Das
wird die in zerbombten Kellern ausharrenden, verdurstenden Menschen in
Mariupol sicher arg freuen, dass ihre Stadt nicht noch weiter militarisiert
wird.“ Der Kolumnist kritisierte auch den Friedensbeauftragten der
evangelischen Kirche in Deutschland, [3][Bischof Friedrich Kramer], der
ebenfalls Waffenlieferungen abgelehnt hatte. Mahatma Gandhi, Vorbild für
viele Pazifisten, bezeichnete Lobo als „sagenhafte Knalltüte“.
Wulf Gallert, Vorstandsmitglied der Partei Die Linke, schrieb der taz:
„Diese Form des zivilen Protestes ist ein effektives Mittel im Falle der
Besetzung ukrainischer Gebiete durch russische Truppen.“ Er könne
verhindern, dass sich eine russische Besatzung festsetzt. „Allerdings kommt
diese Form des Widerstandes an seine Grenzen, wenn die russische
Kriegsführung ausdrücklich auf die Zerstörung der Infrastruktur und Terror
gegen zivile Ziele wie vorher in Aleppo ausgerichtet ist. Für eine solche
Kriegsführung ist der zivile Widerstand keine ausreichende Antwort.“
Deshalb sei der Vergleich zwischen dem Krieg in der Ukraine und den
besetzten Gebieten in Palästina auch unzutreffend und als Beispiel für eine
Strategie in der Ukraine „indiskutabel“.
22 Apr 2022
## LINKS
[1] https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/ukraine-krieg-der-deutsche-lump…
[2] /Friedensforscherin-ueber-den-Ukrainekrieg/!5846168
[3] https://www.sueddeutsche.de/meinung/waffenlieferungen-ukraine-bischof-1.556…
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Sascha Lobo
Friedensforschung
Ukraine
Die Linke
Pazifismus
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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