Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gasstop bedroht Süßwarenindustrie: Das Ende der Quengelzone
> Der Gasstop könnte für leere Schoko- und Keksregale sorgen. Die
> Süßwarenindustrie findet: es darf nicht an diesen Grundnahrungsmittel
> fehlen!
Bild: Was Kindern verschwiegen wird: Süßwaren sind eigentlich essenziell
Energieembargo. Das Wort liegt spätestens seit den Bildern der [1][Leichen
auf den Straßen von Butscha] wie ein dunkles Omen über der europäischen
Wirtschaft. Die ersten Restaurants streichen an Werktagen Pommes aus ihren
Speisekarten, nur noch am Wochenende kann man sich das rare Gut gönnen – zu
teuer und zu knapp ist Sonnenblumenöl mittlerweile.
Nun der nächste Schock: Wird die Gasversorgung aus Russland gestoppt,
könnte das die Süßwarenproduktion komplett stilllegen. Schon jetzt steigen
die Preise für Weizen, Nüsse, Zucker, Eier, selbst für das gute alte
Palmöl. Wichtige Zutaten zur Herstellung von Keksen, Schokolade,
Marshmallows, Salzstangen … Ist das schon dieser „Wohlstandsverlust“, vor
dem [2][Christian Lindner] am Sonntag warnte?
Die Süßwarenindustrie schlägt jedenfalls Alarm! Woraufhin die Zeitungen
Alarm schlagen! Natürlich nicht wegen der paar Arbeitsplätze, die verloren
gehen könnten (laut Statista waren es 2020 rund 55.000 Beschäftigte).
Wirklich alarmierend sind: leere Regale. Leere Quengelzonen an der Kasse.
Nix zu Naschen nach einem langen Arbeitstag. Denn was Kindern verschwiegen
wird: Süßwaren sind eigentlich essenziell. Sie gelten als Lebensmittel.
Etwas, an was es im Westen nicht mangeln darf.
## Süßigkeiten haben eine „herausragende Bedeutung“
„Die Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie stellen Lebensmittel her
und haben daher eine herausragende Bedeutung für die Versorgung der
Bevölkerung in Deutschland vor allem in Notfall- und Engpasssituationen“,
so Bastian Fassin, Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen
Süßwarenindustrie (BDSI).
Seine Forderungen: Sollte es zu Energieengpässen kommen, müssen
Lebensmittelhersteller (also auch die, die Süßigkeiten herstellen) klar
priorisiert werden. Außerdem: kurzfristige Ausnahmen bei der
Deklarationspflicht für Zutaten auf Produktverpackungen. Heißt, vielleicht
wird im Schokoriegel bald Sonnenblumenöl durch Palmöl ersetzt oder die
Walnuss durch die Haselnuss. Neu drucken bräuchte man die Verpackung nicht,
denn auch da ist das Material knapp.
Für alle, die Ausmaß und Ernsthaftigkeit der Situation immer noch nicht
begriffen haben: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz rät, für
Notsituationen einen Vorrat an „haltbaren und energiereichen Produkten“
anzulegen – laut BDSI gehören dazu explizit auch Schokolade, Kekse oder
Salzstangen. Der Mensch lebt schließlich nicht von Brot und Klopapier
allein.
6 Apr 2022
## LINKS
[1] /Massaker-in-Butscha/!5843277
[2] /Ampel-beschliesst-Entlastungen/!5840461
## AUTOREN
Ruth Lang Fuentes
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Energie
Embargo
Lebensmittel
Schokolade
Ostern
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Ferrero
## ARTIKEL ZUM THEMA
Pralinen so bunt wie Ostereier: Buntes in den Körper!
Der italienische Konditor Rinaldini hat mit „Chococolor“ optisch auffällige
Pralinen erfunden. Die Geschichte einer Obsession.
Weizenkrise und Ukraine-Krieg: Hunger als Waffe
Mit seinem Angriffskrieg hat Putin nicht nur die Ernährungslage in der
Ukraine verschlechtert, sondern auf der ganzen Welt.
Rückruf von Kinder-Produkten: Überraschung! Salmonellen
Der Süßwarenkonzern Ferrero ruft deutschlandweit seine Kinder-Produkte
zurück. Laut Konzern besteht die Gefahr, an Salmonellen zu erkranken.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.