| # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Flirrend geerdete Ambivalenz | |
| > Vieles bleibt in der Schwebe auf dem ersten Album von Bodi Bill seit elf | |
| > Jahren. Auch klanglich ist „I Love U I Do“ gelebte Ambivalenz. | |
| Bild: Das Berliner Art-Pop-Kollektiv Bodi Bill | |
| Den Titel des vierten Bodi-Bill-Albums, so erklärte Mastermind, Gitarrist | |
| und Sänger Fabian Fenk unlängst in einem Radiointerview, musste er sich | |
| regelrecht abringen. Was vielen Menschen locker von den Lippen geht, | |
| vielleicht auch als Ausdruck eines gelebten Optimismus durchgehen kann, | |
| muss er sich immer wieder vergegenwärtigen. | |
| Vor zwei Jahren ist er Vater geworden, was auf dem Album auch Thema ist – | |
| durchaus in dem Bewusstsein, dass Elternschaft etwas ist, was die jeweils | |
| Betroffenen oft weltbewegend finden, der überwiegende Rest der Menschheit | |
| aber meist mäßig interessant. | |
| In den folkigen Indie-Elektronik-Tracks wird auf vielen Ebenen geliebt oder | |
| darum gerungen – nicht nur im Kreis der Familie. Und es wird auch heftig | |
| gezweifelt – gleich in den ersten Zeilen des Openers „Be Sure“ wird das | |
| Sich-sicher-sein grundsätzlich in Frage gestellt. | |
| Vieles bleibt in der Schwebe auf diesem ersten Album seit elf Jahren. Auch | |
| klanglich ist „I Love U I Do“, trotz des affirmativen Titels, gelebte | |
| Ambivalenz: flirrend und geerdet; entspannt und nervös; luftig-federnd, | |
| aber aufs zweite Hören verhakelt, mit Stolpergrooves. | |
| Mit Keyboarder Anton Feist veröffentlichte Fenk zwischenzeitlich als | |
| Electronica-Duo The/Das ein paar EPs und das Album „Freezer“ (2014); auch | |
| Alex Stolze, hier zuständig für die Geige und Elektronik, verfolgte eigene | |
| Projekte. Zwischenzeitlich hatten sich Bodi Bill aufgelöst. | |
| Als sie zunächst wieder für ein paar Festivalgigs zusammenfanden, wurde aus | |
| dem Trio eine Art Kollektiv. Dem Album ist die neue Offenheit anzuhören. | |
| 9 Apr 2022 | |
| ## AUTOREN | |
| Stephanie Grimm | |
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