Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nachruf auf Schauspieler William Hurt: Ein Blick, der verzauberte
> Schauspieler William Hurt schob im US-Kino einen Wandel des Männerbildes
> an – hin zum Sensiblen. Kurz vor seinem 72. Geburtstag ist er nun
> gestorben.
Bild: Mischung aus Empfindsamkeit und Männlichkeit: Schauspieler William Hurt …
Wahrscheinlich gibt es einige Frauen im Alter von 60 Jahren plus, die sich
an eine jugendliche Schwärmerei erinnern: William Hurt. In den 80er Jahren
faszinierte der Hollywood-Schauspieler und Oscar-Preisträger mit seinem
Blick, dieser Mischung aus Empfindsamkeit und Männlichkeit, die neu war und
einige Macho-Kollegen im Gegenzug fast trampelig wirken ließ.
Man erinnert sich an die Szene in „Body Heat“ (1981, von Lawrence Kasdan),
als Hurt draußen im Garten steht, drinnen befindet sich Kathleen Turner,
die ihn auffordernd ansieht. Hurt schaut irritiert, nimmt dann einen
Gartenstuhl und schlägt die Glastür ein, die beiden stürzen sich
aufeinander … In „Gottes vergessene Kinder“ (von Randa Haines, 1986) spie…
Hurt einen Lehrer an einer Gehörlosenschule, der sich in die
temperamentvolle Sarah verliebt, gespielt von der tatsächlich tauben
Schauspielerin Marlee Matlin. Hurt lernte für die Rolle die
Gebärdensprache. In einer Szene taucht er in einen Pool, um sich in die
Weltwahrnehmung seiner gehörlosen Geliebten einzufühlen.
Einen Oscar bekam Hurt für seine Rolle als homosexueller Häftling, einen
sensiblen und auch schwierigen Mann, in der „Kuss der Spinnenfrau“ im Jahre
1985.
Im wirklichen Leben kämpfte Hurt, der eine Schauspielerausbildung an der
Juillard School absolviert hatte, lange Zeit mit seiner Alkoholsucht.
Marlee Matlin, mit der er privat zwei Jahre zusammenlebte, berichtete
später von Tätlichkeiten, sogar einer Vergewaltigung in der Beziehung.
In den 90er Jahren bekam Hurt kleinere Rollen, arbeitete auch für das
Fernsehen und kehrte zum Theater zurück. Sein überragendes Talent und die
sonore Stimme blieben in Rollen in „Hulk“, „Too Big to Fail“ und der
Filmreihe „Avengers“ erhalten. Hurt, zweimal geschieden, Vater von vier
Kindern, starb kurz vor seinem 72. Geburtstag am 13. März in Portland,
Oregon, an den Folgen einer Krebserkrankung.
14 Mar 2022
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Nachruf
Schauspieler
USA
Kino
Spielfilm
Nachruf
Kino
## ARTIKEL ZUM THEMA
Spielfilm von Paul Thomas Anderson: Unbeherrschtes Kalifornien
„Licorice Pizza“, das neue Werk von US-Regisseur Paul Thomas Anderson, ist
ein unorthodoxer Liebesfilm. Er spielt im San Fernando Valley.
Nach dem Tod des Filmemachers: Grüß Gott, Herr Achternbusch
Herbert Achternbusch ist tot. Seine Filme fehlen weiter in den
öffentlich-rechtlichen Mediatheken und Programmen. Eine Nachlese in den
Nachrufen.
Nachruf auf Sidney Poitier: Der Mann, der Mister Tibbs war
Der Vorwurf, er sei doch nur der schwarze Star, den das weiße Publikum
liebe, traf ihn schwer. Nachruf auf den großen Schauspieler Sidney Poitier.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.