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# taz.de -- Präsidentschaftswahl in Frankreich: Elf gegen Macron
> Insgesamt zwölf Kandidat*innen hat Frankreichs Verfassungsrat zur
> Wahl im April zugelassen. Nur wenige haben aussichtsreiche Chancen.
Bild: Wollen alle in den Élysée: Kandidat*innen für Frankreichs Präsidentsc…
Paris taz | Jetzt beginnt in Frankreich die eigentliche Wahlkampagne. Der
französische Verfassungsrat hat am Montagmittag die definitive Liste der
zugelassenen Kandidat*innen der Präsidentschaftswahlen vom 10. und 24.
April veröffentlicht. Zwölf haben es geschafft, fristgemäß bis am 4. März
mindestens 500 „Patenschaften“ von gewählten Volksvertreter*innen
einzureichen. Im Vergleich zu 2017 ist das eine Kandidatur mehr.
Nicht mit dabei ist die in einer Basiswahl als linke Integrationsfigur
erkorene ehemalige Justizministerin [1][Christiane Taubira], aber auch die
Vorsitzende der Tierschutzpartei Parti Animaliste, Hélène Thouy, der
EU-Gegner und „Frexit“-Befürworter François Asselineau oder der
ultraliberale Philosoph Gaspard Koenig sowie eine ganze Reihe von mehr oder
weniger unbekannter Ambitiösen sind an der Hürde der 500 Unterschriften
gescheitert.
Überraschungen gibt es keine auf dieser definitiven Liste für 2022. Kurz
vor Torschluss ist es auch dem ehemaligen Ford-Arbeiter Philippe Poutou
gelungen, als Kandidat der trotzkistischen Partei NPA (Nouveau Parti
Anticapitaliste) die erforderlichen Unterschriften beizubringen.
Das war vor ihm bereits der anderen Trotzkistin Nathalie Arthaud von der
Konkurrenzpartei LO (Lutte Ouvrière) gelungen. Beide treten wie der
Kommunist Fabien Roussel oder der Nationalist Nicolas Dupont-Aignan und
auch Jean Lassalle, ein populärer Verteidiger des Landlebens in den
Pyrenäen, bereits zum zweiten Mal an, haben aber kaum eine reelle Chance,
es im ersten Durchgang am 10. April in die Spitzengruppe zu schaffen. Aber
auch die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, [2][Anne Hidalgo], und
der Kandidat der Grünen [3][Yannick Jadot], gehören in den Wahlumfragen
bereits zu diesen „Fernerliefen“.
## Extreme Rechte ist mit zwei Kandidaturen dabei
Alle elf treten jedoch gegen den Amtsinhaber [4][Emmanuel Macron] an, der
erst Ende letzter Woche offiziell mit einem Brief an seine Landsleute
bestätigt hat, dass er sich um ein zweites Mandat bewirbt. Er galt bereits
vor dem Krieg in der Ukraine als klarer Favorit dieser Wahlen und hat in
den letzten Tagen wegen dieser Aktualität [5][mehrere Punkte gewonnen].
Vier von den elf, die ihm die Wiederwahl streitig machen, hegen die
Hoffnung, am 10. April auf den zweiten Platz und so in die Finalrunde gegen
Macron zu kommen. Die [6][extreme Rechte] ist dabei mit zwei Kandidaturen
im Rennen, da außer Marine Le Pen von Rassemblement national (RN) auch der
reaktionäre Fernsehpolemiker und Autor [7][Eric Zemmour] antritt.
Gegen sie versucht sich die Konservative [8][Valérie Pécresse] abzugrenzen
– mit offensichtlichen Schwierigkeiten. Sie wurde bei einer Vorwahl der
Partei Les Républicains nominiert. Als aussichtsreichster Kandidat der
gespaltenen französischen Linken gilt wie schon 2017 [9][Jean-Luc
Mélenchon] von der France insoumise. Er tritt dieses Mal unter dem Banner
„Union populaire“ (Volkseinheit) an und schlägt einen radikalen Wechsel mit
einer Verfassungsreform vor.
Im jetzt beginnenden Wahlkampf haben alle zwölf grundsätzlich gleich viel
Sendezeit am Fernsehen zur Verfügung. Die Kampagnenkosten der
Kandidat*innen, die mindestens 5 Prozent der Stimmen erreichen, werden
durch staatliche Subventionen weitgehend vergütet.
7 Mar 2022
## LINKS
[1] /Frankreichs-linke-Kandidatin/!5829392
[2] /Praesidentschaftswahlen-in-Frankreich-2022/!5796021
[3] /Gruene-in-Frankreich/!5804799
[4] /Praesidentschaftswahl-in-Frankreich/!5839369
[5] /Praesidentschaftswahl-in-Frankreich/!5835563
[6] /Rechte-in-Frankreich-im-Aufwind/!5831901
[7] /Praesidentschaftswahlen-in-Frankreich/!5817072
[8] /Praesidentschaftskandidatur-in-Frankreich/!5817279
[9] /Kommentar-Zerwuerfnis-im-Front-National/!5446834
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Präsidentschaftswahl in Frankreich 2022
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Schwerpunkt Landtagswahl im Saarland
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Grandios gescheitert
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