Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Annäherung zwischen USA und Venezuela: US-Delegation in Caracas
> Bei den Gesprächen soll es auch um Öl gegangen sein. Will Washington die
> russischen Öllieferungen durch Importe aus Venezuela ersetzen?
Bild: Skulptur in Caracas: Die Ölförderung lag bei den Gesprächen mit der US…
Buenos Aires taz | Erwägen die USA, russische Öllieferungen durch Importe
aus Venezuela zu ersetzen? [1][Am Dienstag meldeten US-Medien einen
bevorstehenden Importstopp für russisches Ö]l. Und letztes Wochenende war
eine US-Delegation zu Gesprächen in Caracas. Dabei soll es auch um Öl
gegangen sein. Sowohl das Weiße Haus in Washington als auch Venezuelas
Staatschef Nicolás Maduro bestätigten die Gespräche. Da über deren Inhalte
kaum etwas bekannt ist, wird angesichts des Krieges in der Ukraine kräftig
spekuliert.
„Der Zweck der Reise bestand darin, eine Vielzahl von Themen zu erörtern,
zu denen sicherlich auch Energie und Energiesicherheit gehörten“, sagte die
Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Die US-Gesandten hatten auch
Oppositionsführer [2][Juan Guaidó] getroffen. Auch wenn er von der USA nach
wie vor als Interimspräsident anerkannt wird, hat sich ein pragmatischer
Umgang mit den realen Machtverhältnissen in Venezuela eingestellt.
Die Gespräche hätten „fast zwei Stunden“ gedauert und seien „respektvol…
herzlich und diplomatisch“ gewesen, erklärte Maduro am Montagabend im
Fernsehen. „Es erschien mir wichtig, dass wir von Angesicht zu Angesicht
über Themen sprechen können, die für Venezuela von größtem Interesse sind�…
so der Staatschef. Er kündigte danach eine Wiederaufnahme der Gespräche mit
der Opposition an. Die USA hatten ihre diplomatischen Beziehungen zu
Venezuela nach Maduros umstrittener Wiederwahl 2018 abgebrochen. [3][2019
verhängte die US-Regierung ein Ölembargo gegen das Land.]
Ganz spontan war die Caracas-Reise der US-Delegation jetzt nicht. Schon
seit Längerem reden US-Vertreter*innen mit Venezuelas Staatsführung. Dabei
geht es bisher vor allem um die 2023 anstehenden Präsidentschaftswahlen und
die Bedingungen für eine Teilnahme oppositioneller Kandidat*innen. Schon
mehrfach hatten die USA angedeutet, die Sanktionen lockern zu können.
## Ukraine-Krieg sei „Ausdruck der kapitalistischen Welt“
Nicht bekannt ist, welchen Raum das Thema Energie und Öl tatsächlich
eingenommen hat. Venezuela ist das Land mit den weltweit größten
Ölreserven. [4][Wegen der Sanktionen, aber vor allem wegen Misswirtschaft,
mangelnder Instandhaltung und Korruption ist die Ölproduktion im letzten
Jahrzehnt stetig zurückgegangen.] Selbst wenn sich die Staatsführung
entschließen sollte, Russland als Lieferant zu ersetzen, wäre Venezuela
dazu weder kurz- noch mittelfristig in der Lage.
Zweifellos ging es beim Besuch der US-Delegation um Venezuelas Haltung zu
Russland. Vor und seit Kriegsbeginn hat sich Maduro an Putins Seite
gestellt. „Venezuela hat die gleichen Maßnahmen ertragen, die gegen
Russland angewendet wurden, und hier stehen wir bei Fuß, das habe ich Putin
gesagt“, sagte Maduro. Doch bei der UN-Generalversammlung zur Resolution
gegen den Einmarsch in die Ukraine fehlte Venezuela. Kaum war der US-Besuch
wieder weg, legte Vizepräsidentin Delcy Rodríguez nach. Der Krieg sei ein
„Ausdruck“ der „kapitalistischen Welt“ und dass die „Nato-Staaten eine
Macht wie Russland provozieren“. Dagegen sei das venezolanische Volk im
Kampf gegen „das kapitalistische Modell“ stets ein Vorbild gewesen. Nur ein
Dialog zwischen Russland und der Ukraine biete einen Ausweg.
Wie alle Ölförderstaaten profitiert auch Venezuela von den [5][rasant
steigenden Weltmarktpreisen], aber erst langfristig. Denn Lieferverträge
und ihre Konditionen sind keine kurzfristigen Angelegenheiten und Venezuela
bedient seine [6][Verbindlichkeiten etwa gegenüber China mit längst
vereinbarten Öllieferungen].
8 Mar 2022
## LINKS
[1] https://abcnews.go.com/Business/wireStory/explainer-happen-us-banned-russia…
[2] /Politikwissenschaftler-ueber-Venezuela/!5736516
[3] https://www.nytimes.com/2019/01/28/us/politics/venezuela-sanctions-trump-oi…
[4] https://www.statista.com/chart/17315/oil-production-and-number-of-oil-rigs-…
[5] https://tradingeconomics.com/commodity/crude-oil
[6] https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-01-10/china-buys-more-sanction…
## AUTOREN
Jürgen Vogt
## TAGS
USA
Russland
Venezuela
Nicolás Maduro
Erdöl
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Energiewende
IG
Venezuela
Venezuela
## ARTIKEL ZUM THEMA
Venezuela und USA nähern sich an: Zwei US-Bürger freigelassen
Um die Auswirkungen des Ölembargos gegen Russland abzumildern, nähern sich
die USA der Regierung Venezuelas weiter an. Die spielt mit.
US-Importstopp für russisches Öl: Krise an der Tanke
US-Amerikaner:innen zahlen derzeit Rekord-Spritpreise. Doch zumindest sind
die USA längst nicht so abhängig von russischer Energie wie die EU.
Energiesparen gegen Putin: Kenn dein Tempolimit
Die Abhängigkeit von russischem Öl und Gas offenbart die Versäumnisse der
Energiewende. Kurzfristig würde ein Tempolimit den Verbrauch schnell
senken.
Autonome in Venezuela: Asyl für zwei deutsche Linke
In Deutschland wird den beiden Männern vorgeworfen, 1995 einen Anschlag auf
einen Abschiebeknast geplant zu haben. In Venezuela sind sie nun politische
Flüchtlinge.
Währungskrise in Venezuela: Hyperinflation passé
Noch vor zwei Jahren erreichte die Inflation in Venezuela fast 3.000
Prozent. Nun wurde bei Gehältern und Spritsubventionen gespart – mit
Erfolg.
Regionalwahlen in Venezuela: Erfolg für Maduro-Partei
In Venezuela gewinnt das Regierungslager von Nicolás Maduro die meisten
Bundesstaaten für sich. Die Opposition hatte erstmals seit 2017 wieder
teilgenommen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.