Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Atomverhandlung mit Iran: Macron drängt zu Kompromissbereitschaft
> Frankreichs Präsident Macron will den Iran im Atomstreit dazu bewegen,
> auf eine Verhandlungslösung einzugehen. Am Samstag telefonierte er mit
> Staatschef Ebrahim Raisi.
Bild: Will eine Einigung erreichen, „solange dafür noch Zeit ist“: Frankre…
Paris afp | Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die iranische
Regierung zu Kompromissbereitschaft in den Wiener [1][Atom-Verhandlungen]
gedrängt. Teheran müsse die Chance zur Rettung des Atom-Abkommens von 2015
in seinem eigenen Interesse jetzt ergreifen, sagte Macron nach Angaben des
Elysée-Palasts am Samstag in einem Telefonat mit dem iranischen Staatschef
Ebrahim Raisi.
Macron habe in dem 90-minütigen Gespräch die „zwingende Notwendigkeit“
unterstrichen, eine Einigung zu erreichen, „solange dafür noch Zeit ist“.
Die bisherigen Gespräche in Wien hätten es ermöglicht, eine Lösung zu
finden, welche die wesentlichen Interessen aller Seiten berücksichtigen und
„eine schwere nukleare Krise abwenden“ würde, betonte Frankreichs Präside…
der Mitteilung zufolge.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuvor am Samstag bei der Münchner
Sicherheitskonferenz gesagt, in den Atomgesprächen mit dem Iran sei der
„Moment der Wahrheit“ gekommen: „Alle Elemente für einen Abschluss der
Verhandlungen liegen auf dem Tisch.“ Bei den Verhandlungen könnte bald ein
Durchbruch erreicht werden – oder sie könnten noch scheitern, sagte Scholz.
## USA hatten sich 2018 zurückgezogen
Erst am Donnerstag hatten die USA erklärt, dass eine mögliche Einigung bei
den Atomverhandlungen [2][„in den nächsten Tagen“ bevorstehen könnte]. Die
Wiener Gespräche zielen auf eine Neuauflage des Atomabkommens mit dem Iran
aus dem Jahr 2015 ab. Das Abkommen soll Teheran am Bau von Atomwaffen
hindern und verspricht im Gegenzug den Abbau von Sanktionen.
Die USA hatten sich 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus
dem Abkommen zurückgezogen und ihre Wirtschaftssanktionen wieder in Kraft
gesetzt. Danach zog sich auch der Iran schrittweise aus der Vereinbarung
zurück.
Die Wiener Verhandlungen sollen zum einen die USA zurück in das Abkommen
holen und zum anderen den Iran dazu bringen, sein Atomprogramm wieder auf
das vorgesehene Niveau zurückzufahren. An den Verhandlungen beteiligt sind
China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland, die USA sind
indirekt einbezogen.
Experten zufolge hat der Iran so stark gegen die Verpflichtungen aus dem
Atomabkommen von 2015 verstoßen, dass er in wenigen Wochen über genügend
spaltbares Material für den Bau einer Atombombe verfügen könnte. Allerdings
wären für den Bau selbst noch weitere aufwändige Schritte notwendig.
20 Feb 2022
## LINKS
[1] /Irans-Nuklearprogramm/!5818788
[2] /Iranisches-Atomprogramm/!5833268
## TAGS
Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Atomkraft
USA
Schwerpunkt Iran
Atomabkommen mit Iran
Atomstreit
Emmanuel Macron
IAEA
Schwerpunkt Konflikt zwischen USA und Iran
Schwerpunkt Konflikt zwischen USA und Iran
Schwerpunkt Iran
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ausgesetztes Atomabkommen mit Iran: Pragmatismus auf den letzten Metern
Die Verhandlungen über Irans Atomprogramm stehen kurz vor dem Abschluss.
Aber auch sie werden vom russischen Vorgehen in der Ukraine überschattet.
Iranisches Atomprogramm: USA will Sanktionen abbauen
Washington macht einen Schritt auf Teheran zu. Das von Trump gekündigte
Atomabkommen mit dem Iran könnte erneuert werden.
Atomstreit zwischen Iran und USA: Leise Hoffnung auf Deeskalation
In Wien beraten ab Dienstag die Vertragsstaaten zur Rückkehr des
Nuklearabkommens. Weitere Konfrontation könnte Hardlinern im Iran nützen.
Nuklearabkommen mit Iran: USA bewegen sich im Atomstreit
Die Zeichen stehen auf Kehrtwende: Nach Beratungen mit den europäischen
Vertragsparteien machen die USA erste Zugeständnisse an den Iran.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.