# taz.de -- Krieg beschäftigt Bewegung: Pause für Klimaprotest | |
> Die „Letzte Generation“ will ihre Blockadeaktionen einige Wochen | |
> aussetzen. Grund ist der Ukraine-Krieg, der auch Fridays for Future | |
> beschäftigt. | |
Bild: Blockade einer Zufahrt zum Frachtbereich des Münchner Flughafens, Februa… | |
BERLIN taz | Die Klimaaktivist:innen der „Letzten Generation“, | |
[1][die in den vergangenen fünf Wochen landesweit Autobahnen, Flughäfen und | |
Häfen blockiert haben], legen eine Pause ein. In einer Mitteilung der | |
Gruppe heißt es mit Bezug auf den Krieg in der Ukraine: „In diesen | |
grausamen und schmerzhaften Zeiten passen wir uns an.“ Ein Ende ihrer | |
Aktionen, mit denen sie von der Bundesregierung ein Gesetz gegen | |
Lebensmittelverschwendung fordern, bedeutet dies allerdings nicht. Die | |
Aktivist:innen kündigen an: „Wir unterbrechen unsere Störung, um mit | |
mehr Menschen wiederzukommen.“ | |
Bereits in „wenigen Wochen“ wolle man mit „hundert Menschen“ die Aktion… | |
des zivilen Ungehorsams wieder aufnehmen. Mit nach eigenen Angaben bislang | |
69 Blockaden von Autobahnen und 50 Aktionen öffentlichen Containerns hätten | |
sie es bislang „nicht geschafft, die todbringende Regierungshaltung zu | |
überwinden“. Das geforderte „Essen-Retten-Gesetz“ [2][sei am „politisc… | |
Beharren auf den Koalitionsvertrag“ gescheitert]. | |
Scharfe Kritik formulieren die Klimaschützer:innen zudem am Umgang der | |
Bundesregierung mit dem Krieg. Einerseits finanziere diese mit ihrem | |
fossilen Handel mit Russland den Angriffskrieg. Anderseits verschärfe sie | |
nun die Klimakatastrophe, indem sie auf den Ausbau fossiler, von Russland | |
unabhängiger Infrastruktur setze. Für die Einstellung ihrer | |
Blockadeaktionen fordert die „letzte Generation“ die vollständige Abkehr | |
„von zukünftiger Infrastruktur für fossiles Öl, Kohle und Gas“. | |
Im Spannungsfeld zwischen Klimakrise und dem Krieg befindet sich auch | |
Fridays for Future. Am Donnerstag gingen die Fridays in vielen Städten zu | |
Zehntausenden für Frieden auf die Straße. Schon am 25. März soll der | |
nächste große Klimastreik folgen. Rund 100 Tage nach dem Start der | |
Ampelkoalition war ein Protest unter dem Motto „Reicht halt nicht“ geplant, | |
mit dem die Klimschutzbemühungen der Regierung als unzureichend kritisiert | |
werden sollten. Am Streiktag will FFF festhalten; ob der Protest aber wie | |
angedacht stattfinde oder inhaltlich neu ausgerichtet werde, werde sich im | |
Laufe der nächsten Tage herausstellen, [3][so Pauline Brünger von FFF]. | |
3 Mar 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Aktion-der-Gruppe-Letzte-Generation/!5836435 | |
[2] /Offener-Brief-der-Autobahnblockierer/!5835969 | |
[3] /Klimaaktivistinnen-gegen-Krieg/!5838858 | |
## AUTOREN | |
Erik Peter | |
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