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# taz.de -- Energiepolitik in Deutschland: Atomkonzerne sind gesprächsbereit
> Um eine Verlängerung der Laufzeiten für ihre AKWs reißen sich die
> Energiekonzerne bisher nicht. Wie das technisch ablaufen würde, ist
> ohnehin unklar.
Bild: Könnte noch länger Strom liefern: AKW Emsland
BERLIN taz |Ist das der Einstieg in eine deutsche Atom-Renaissance? „Vor
dem Hintergrund der kriegerischen Handlungen in Europa und der daraus
resultierenden Risiken für die Versorgungssicherheit ist es
nachvollziehbar, dass die aktuellen energiepolitischen Gegebenheiten auf
den Prüfstand gestellt werden“, hat der Atomkonzern Preussenelektra, eine
Tochter des Energiekonzerns Eon, dem Bayrischen Rundfunk gesagt.
Angesichts der Ausnahmesituation sei man bereit, darüber zu sprechen, ob
eine verlängerte Nutzung des Kernkraftwerks Isar 2 möglich wäre – wenn die
Bundesregierung das denn ausdrücklich wünsche. Auch Konkurrent EnBW hat
sich offen für solche Gespräche gezeigt.
Im Grunde hat aber keiner der drei deutschen Atomkonzerne noch Interesse an
der teuren Atomkraft, wie sie der taz [1][kürzlich jeweils bestätigten].
Gedankenspiele über eine Laufzeitverlängerung seien „für uns kein Thema“,
hieß es bei Preussenelektra. „Das Kapitel Kernenergie ist für RWE
abgeschlossen“, meldete RWE. Die Frage stelle sich nicht, antwortete EnBW.
Aktuell laufen ohnehin nur noch drei Atomkraftwerke in Deutschland, die
alle Ende des Jahres vom Netz gehen sollen. Dass die Bundesregierung zum
Ausgleich einer Gasknappheit ausgerechnet auf die vergleichsweise
bescheidene atomare Restleistung setzen will, ist eher unwahrscheinlich.
## Nicht nur politische, sondern praktische Hürden
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die Debatte zwar nicht
„ideologisch abwehren“, wie er der ARD sagte. Zu mehreren Gelegenheiten
sagte er aber auch, dass die Vorbereitungen für den Atomausstieg schon zu
weit vorangeschritten seien. Es ist unklar, wo Sicherheitsprüfungen,
Brennstäbe und Personal für einen Weiterbetrieb herkommen würden.
Der Atomausstieg ist in Deutschland schon lange in der Mache. Die
ostdeutschen Atomkraftwerke wurden im Zuge der Wende abgewickelt, den
gesamtdeutschen Ausstieg hielt erstmals der „Atomkonsens“ von Rot-Grün im
Jahr 2002 fest. Der wurde dann zwar 2010 von Schwarz-Gelb wieder aufgelöst,
aber ein Jahr später, nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima,
wieder geschlossen.
1 Mar 2022
## LINKS
[1] /Energiepolitische-Rueckzugsgefechte/!5827264
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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