Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Johnsons hat Bericht erhalten
> Der britische Regierungschef Boris Johnson hat den Untersuchungbericht
> zum sogenannten Partygate erhalten. Fazit: So manche Party hätte nicht
> stattfinden dürfen.
Bild: Noch hat er gute Laune, aber es dürfte jetzt sehr eng für ihn werden: B…
## Untersuchungsbericht zum Partygate übergeben
Ein interner Untersuchungsbericht zur „Partygate“-Affäre hat den
Verantwortlichen im britischen Regierungssitz schwere Versäumnisse bei der
Einhaltung von Regeln vorgeworfen. Die Verantwortlichen hätten es versäumt,
sich an Standards zu halten, die zur Zeit des Coronalockdowns nicht nur von
der Regierung, sondern von der gesamten Bevölkerung verlangt worden seien,
hieß es in dem am Montag veröffentlichten Bericht.
„Zumindest einige der fraglichen Versammlungen stellen ein schwerwiegendes
Versäumnis dar, nicht nur die hohen Standards einzuhalten, die von
denjenigen erwartet werden, die im Herzen der Regierung arbeiten, sondern
auch die Standards, die von der gesamten britischen Bevölkerung zu dieser
Zeit erwartet wurden“, stellte die Spitzenbeamtin Sue Gray fest.
Einige der Treffen hätten nicht stattfinden dürfen oder sich nicht in der
Weise entwickeln dürfen, wie es letztlich geschah, betonte Gray. Sie
forderte: „Aus diesen Ereignissen müssen wichtige Erkenntnisse gezogen
werden, die sofort regierungsweit angegangen werden müssen.“ Damit müsse
nicht auf das Ende der Polizeiermittlungen gewartet werden. (dpa)
## Scholz verfehlt Impfziele deutlich
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Ziel verfehlt, bis Ende Januar
[1][80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen].
Das räumte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag ein. Die am
Montag vom Robert Koch-Institut veröffentlichte Quote zum 30. Januar lag
bei 75,8 Prozent. Scholz selbst hatte bereits vor einer Woche eingeräumt,
dass er ein zweites Impfziel bis Ende Januar nicht erreichen wird: 30
Millionen Impfungen seit Weihnachten. Seit dem 26. Dezember wurden nach den
RKI-Zahlen aber nur gut 17,3 Millionen Erst-, Zweit- und Drittimpfungen
verabreicht (Stand 30. Januar).
Der 31. Januar ist in den Zahlen noch nicht berücksichtigt, und es kann
auch noch Nachmeldungen geben. Die Tageswerte für die Impfungen insgesamt
lagen seit Jahresanfang aber nie über eine Million. Der Höchstwert wurde am
12. Januar mit rund 871.000 erreicht.
Auf diese mangelnde Impfbereitschaft seit Weihnachten führte Hebestreit das
Verfehlen der Ziele zurück. In den Wochen vor Weihnachten seien teilweise
noch mehr als eine Millionen Menschen pro Tag geimpft worden. „Diese
Dynamik hat sich über die Weihnachtsfeiertage verlangsamt und ist auch mit
dem Jahresbeginn nicht wieder in dem Maße gestiegen, wie wir uns das
erhofft haben“, sagte er. „Da muss man ganz klar sagen: Das Ziel, bis zum
31. Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens mit einer Impfung zu
versehen, ist verfehlt worden.“ (dpa)
## 2,75 Millionen Impfungen 2021 von niedergelassenen Ärzten
Niedergelassene Ärzte in Schleswig-Holstein haben in ihren Praxen im
vergangenen Jahr 2,75 Millionen Corona-Schutzimpfungen verabreicht. „Damit
fand mehr als jede zweite der rund 5,36 Millionen Impfungen in
Schleswig-Holstein in einer Arztpraxis statt“, sagte am Montag die
Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
(KVSH), Monika Schliffke. „Das ist ein großartiger Erfolg.“
Die Impfungen in den Arztpraxen hatten im April 2021 begonnen. Trotz
anfänglicher Impfstoffknappheit und sich ständig verändernder
Rahmenbedingungen seien das Engagement und die Einsatzbereitschaft in den
Praxen unverändert hoch geblieben, erklärte die KVSH. „Und das vor dem
Hintergrund der üblichen Patientenversorgung und weiterer pandemiebedingter
Aufgaben wie der engen Begleitung der überwiegenden Zahl von nicht
stationär aufgenommenen Covid-19-Erkrankten“, sagte Schliffke.
Ebenso erfolgreich sei die Bilanz der Impfzentren und –stellen, in denen
die KVSH die Verantwortung für die medizinischen Prozesse und das ärztliche
Personal trage. Schon zur Vorbereitung der Impfzentren Ende 2020 sei es
gelungen, innerhalb kurzer Zeit viele Mediziner aus dem niedergelassenen
Bereich und auch Ärzte im Ruhestand für die Aufgabe in den Impfzentren zu
gewinnen. In den stationären Impfeinrichtungen wurden den Angaben zufolge
vom Start im Januar 2021 bis Jahresende rund 2,10 Millionen Impfungen
vorgenommen. Eine besondere Leistung hätten 2021 auch die von der KVSH
bereitgestellten mobilen Impfteams erbracht, die im Auftrag des Landes
unterwegs waren und rund 360.000 Corona-Impfungen machten.
Von den rund 2,9 Millionen Schleswig-Holsteinern haben bisher 78,4 Prozent
die Grundimmunisierung gegen das Coronavirus erhalten. Das ist die
vierthöchste Quote in Deutschland. Bei den Auffrischungsimpfungen ist der
Anteil von 70,3 Prozent der Höchstwert. (dpa)
## Widersprüchliche Zahlen in den Kliniken
Die Coronazahlen aus den Kliniken sind am Montag widersprüchlich. Die
Hospitalsierungsrate, die die Zahl der positiv getesteten Patient:innen
und Neuaufnahmen auf Normalstationen bemisst, [2][hat das Robert
Koch-Institut mit 4,64 angegeben]. Damit ist sie über das Wochenende leicht
gesunken.
Die wahrscheinliich wichtigere Zahl der Patient:innen auf
Intensivstationen ist hingegen gestiegen. Dort werden aktuell 2.300
Schwersterkrankte behandelt. Das sind [3][laut Berechnungen der taz 40 mehr
als am Freitag, aber immer noch 5,6 Prozent weniger als vor einer Woche.]
Beim Höchststand der vierten Welle im Dezember mussten mehr als doppelt so
viele Menschen intensiv versorgt werden.
Deutlicher steigt der aktuell vielleicht wichtigste Indikator: die Zahl der
Neuaufnahmen von Coronapatient:innen auf Intensivstationen. Hier
liegt der Sieben-Tage-Mittelwert am Montag bei 183, das sind 4,4 Prozent
mehr als vor einer Woche. Wichtig aber: in Relation zu den Infektionszahlen
bliebt das extrem wenig. [4][Pro 1.000 Infizierten werden weiter nur 1,2
Intensiv-Neuaufnahmen gezählt.] Im Dezember lag dieser Wert vier- bis
sechsmal so hoch, weil die Delta-Variante zu deutlich mehr Schwererkrankten
führte als die aktuell dominierende Omikron-Variante.
Aktuell bleibt die Lage auf den Intensivstationen zwar entspannt. Das
Problem: sollte sich die Zahl der Infektionen, wie von einigen
Expert:innen befürchtet, nochmals verdoppeln, dürfte sich auch die Zahl
der Intensiv-Neuaufnahmen verdoppeln – und dann das Maximum der 4. Welle
überschreiten. Die Intensivstationen wären wieder überlastet. (taz)
## Giffey: Einsatz von Infizierten im Gesundheitswesen denkbar
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat für den
äußersten Notfall den Einsatz von Corona-Infizierten ohne Symptome auch im
Gesundheitswesen nicht ausgeschlossen. Es gehe darum, die Grundversorung
der Bevölkerung zu sichern, sagte Giffey am Montag im RBB-Inforadio.
„Es geht hier wirklich um den Not-Not-Notfall, aber es ist immer ein
Abwägungsprozess“, sagte sie mit Blick auf entsprechende Pläne bei massivem
Personalausfall im Gesundheitswesen: „Man kann in dieser Situation, in der
wir gerade sind, nichts kategorisch ausschließen.“
In Berlin liegt der Personalausfall in der kritischen Infrastruktur laut
Giffey weiterhin bei durchschnittlich 15 Prozent. „Wir haben keinen
signifikanten Anstieg bei der kritischen Infrastruktur. Das ist ein
beruhigender Fakt“, sagte die SPD-Politikerin. Wenn aber mehr als 30
Prozent des Personals etwa bei der Strom- und Wasserversorgung ausfallen,
müsse man einen Plan haben, so Giffey. (epd)
## Sieben-Tage-Inzidenz bei 1.176,8
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat einen Anstieg der bundesweiten
Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet und damit erneut einen Höchstwert. Das RKI
gab den [5][Wert der Neuinfektionen] pro 100.000 Einwohner*innen und
Woche am Montagmorgen mit 1.176,8 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der
Wert bei 1.156,8 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei
840,3 (Vormonat: 265,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem
RKI binnen eines Tages 78.318 Coronaneuinfektionen. Das geht aus Zahlen
hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.03 Uhr wiedergeben. Vor
einer Woche waren es 63.393 Ansteckungen.
Expert*innen gehen von einer hohen und weiter steigenden Zahl von Fällen
aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind, unter anderem, weil
Testkapazitäten und Gesundheitsämter vielerorts am Limit sind. Zudem melden
einige Städte und Kreise seit Tagen Probleme bei der Übermittlung der
Coronafallzahlen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 61
Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle. Das RKI
zählte seit Beginn der Pandemie 9.815.533 nachgewiesene Infektionen mit
Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da
viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patient*innen je
100.000 Einwohner*innen innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am
Freitag mit 4,72 an (Donnerstag 4,64). Darunter können auch Menschen mit
positivem Coronatest sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl
der Genesenen gab das RKI am Montag mit 7.622400 an. Die Zahl der Menschen,
die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2
gestorben sind, stieg auf 117.786. (dpa)
## Lockdown endet für Ungeimpfte in Österreich
In Österreich endet am Montag der Coronalockdown für Ungeimpfte. Seit Mitte
November durften alle Einwohner über zwölf Jahre ohne Nachweis ihrer
Impfung oder Genesung ihre Wohnung nur noch für Lebensmittel-Einkäufe,
Arbeit oder Ausbildung, Arztbesuche sowie zur körperlichen Erholung
verlassen. Bundeskanzler Karl Nehammer hatte das Ende der
Ausgangsbeschränkungen damit begründet, dass die Krankenhäuser trotz
anhaltend hoher Infektionszahlen nicht überlastet sind.
Am Samstag kündigte Nehammer zudem weitere Lockerungen an. Restaurants
dürfen ab kommenden Samstag wieder bis Mitternacht geöffnet bleiben. Danach
entfällt etappenweise der Nachweis über eine Impfung oder Genesung in
Handel, Gastronomie und Tourismus. Allerdings werden für Restaurant- oder
Hotelbesuche zumindest negative Coronatests verlangt. Am kommenden Freitag
führt Österreich zudem eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene ein.
(afp)
Einbruch in Coronatestzentrum
Unbekannte sind in Wesel in zwei Coronatestzentren eingebrochen und haben
mehr als 1.00 Tests gestohlen. Die Diebe hatten sich in der Nacht auf
Sonntag Zugang zu einen Container verschafft, wie die Polizei am Montag
mitteilte. Dort nahmen sie unter anderem Tests im vierstelligen Bereich,
ein Handy und einen Laptop mit. Anschließend brachen sie nach Angaben der
Polizei in ein weiteres Testzentrum ein, wo sie neben einer unbekannten
Zahl Tests auch einen Laptop, Mundschutz und Desinfektionsmittel stahlen.
Die Diebe hätten in der Nacht versucht, in ein drittes Testzentrum
einzubrechen. Dieser Versuch sei gescheitert, hieß es weiter. (dpa)
## Demos gegen Coronamaßnahmen in Kanada
Nach einer tagelangen Fahrt [6][durch Kanada] ist ein Konvoi aus Hunderten
Lastwagen am Wochenende in der Hauptstadt Ottawa eingetroffen, um gegen
Coronamaßnahmen und Impfvorschriften zu demonstrieren. Empfangen wurde der
sogenannte Freedom Convoy (übersetzt: „Konvoi der Freiheit“) von
[7][Hunderten Demonstranten,] die sich bei Minustemperaturen vor dem
Parlament versammelten, wie kanadische Medien berichteten. Die
Demonstranten schwenkten demnach kanadische Flaggen und riefen „Freiheit“.
Auf Plakaten prangerten sie Premier Justin Trudeau und die Coronamaßnahmen
an.
Die Polizei sei in Alarmbereitschaft. Trudeau und seine Familie seien
vorsorglich an einen geheimen Ort in der Hauptstadt gebracht worden. Über
das gesamte Wochenende sollte die Polizeipräsenz hoch bleiben. Die
Demonstranten blockierten den Berichten zufolge am Samstag (Ortszeit) Teile
der Innenstadt. Die genaue Teilnehmerzahl habe bis zum Abend noch nicht
festgestanden. Einige Demonstranten sagten, sie wollten mehrere Tage
bleiben. Die Proteste seien zunächst zwar lautstark gewesen, aber
größtenteils friedlich.
Gestartet sei der Konvoi am vergangenen Sonntag in British Columbia an der
Westküste Kanadas. Er ist eine Reaktion auf eine im Januar in Kraft
getretene Verordnung, nach der auch Lkw-Fahrer, die aus den USA
zurückkehren, einen Impfnachweis vorlegen müssen. In den vergangenen Tagen
habe sich der Fokus aber insgesamt auf staatliche Pandemiebeschränkungen
ausgeweitet, schrieben kanadische Medien. Zahlreiche Menschen beteiligten
sich etwa mit ihren privaten Fahrzeugen.
Kritiker hatten mit Blick auf die neuen Impfvorschriften gewarnt, diese
würden die ohnehin schon angespannten Lieferketten weiter stören. Die
Vereinigung der kanadischen Lkw-Fahrer hatte den Berichten zufolge die
Proteste jüngst verurteilt und erklärt, die meisten Fahrer seien geimpft.
Ein Großteil der kanadischen Bevölkerung unterstützt laut einer kürzlich
veröffentlichen Umfrage die Pandemiemaßnahmen. In Kanada sind mehr als 77
Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. (dpa)
## 37 weitere Coronafälle vor Olympia in Peking
Weniger als eine Woche vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking
haben die Organisatoren 37 weitere Coronafälle festgestellt. Wie das
Organisationskomitee am Montag mitteilte, wurden am Sonntag 28 Einreisende
positiv auf das Coronavirus getestet, darunter acht Athleten oder
Teammitglieder. Zudem wurden bei neun Personen, die sich bereits im
geschlossenen Olympia-System befinden, Infektionen registriert. Am Vortag
hatte es insgesamt 34 positive Tests gegeben, die Gesamtzahl der
Coronafälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 176 gestiegen.
Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges
Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten – von Athleten bis hin zu
Journalisten – sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung
getrennt. Um Infektionen möglichst rasch zu erkennen, muss jeder Teilnehmer
innerhalb der Olympia-Blase täglich einen PCR-Test absolvieren.
Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür
vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand
von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn
Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer
PCR-Test nötig.
Die Volksrepublik China verfolgt eine strenge „Null Covid“-Strategie, bei
der bereits kleinere Infektionsstränge mit harten Maßnahmen bekämpft
werden. In den vergangenen Wochen haben die Behörden in mehreren
Millionenstädten im Land Lockdowns verhängt. (dpa)
## Anders daten in der Pandemie
Die Dating-App bimmelt – eine Nachricht: „Ich würde dich gerne mal
persönlich kennenlernen. Hast du Lust?“ Vor rund zwei Jahren, bevor die
Coronapandemie in Deutschland Einzug hielt, stellten sich für einen Single
nun wohl zwei Fragen: Wann und Wo? Durch die Pandemie hat sich das
Kennenlernen über das Internet jedoch verändert. Nutzerinnen und Nutzer von
Dating-Plattformen geben nun nicht nur ihr Alter, ihren ungefähren Wohnort
und ihre Interessen an, viele von ihnen teilen in ihrem Profil zusätzlich
ihren Impftstatus. So soll Verlieben während der Pandemie sicherer gemacht
werden.
„Ich bin geimpft“ ist beispielsweise auf dem Profil vieler Nutzerinnen und
Nutzer der Dating-Plattform Bumble zu lesen. Singles, die ihren Impfstatus
offenlegten, seien erfolgreicher als jene, die dies nicht täten, erklärten
die Betreibenden der Plattform. Durch die Angabe von
„Covid-19-Dating-Präferenzen“, also detaillierten Informationen dazu, wie
er oder sie daten möchte, soll das Kennenlernen unter den Einschränkungen
der Pandemie erleichtert werden. „Zu den Auswahlmöglichkeiten zählt, ob man
sich nur im Freien verabreden will oder offen für Verabredungen in
geschlossenen Räumen ist.“ Darüber hinaus sei es möglich, seinem Gegenüber
mitzuteilen, ob man sich an überfüllten Orten wohlfühle und welche
Erwartungen man beispielsweise im Hinblick auf das Tragen von Masken habe.
Auch Rüdiger Standhardt machte sich mitten in der Pandemie auf die Suche
nach einer neuen Liebe. Der 59-Jährige lernte seine heutige Partnerin im
November über die Plattform Parship kennen. „Ich habe ihr Profil ganz
zufällig gesehen und war sofort begeistert“, schwärmt er. Nicht lange habe
es gedauert, bis sich der in Hessen lebende Bonner auf den Weg nach
Königswinter machte, um sie persönlich zu treffen. „Noch auf der Autofahrt
dorthin habe ich einen guten Freund angerufen und ihm gesagt, dass ich mir
ziemlich sicher bin, dass das mit dieser Frau was wird.“ Die
Kontaktbeschränkungen seien für die beiden kein Thema gewesen. „Ich bin
geimpft, deshalb habe ich keine Angst.“
Wie eine Umfrage der Partnerböse Gleichklang.de ergab, legen geimpfte
Nutzerinnen und Nutzer schon vor dem ersten Kennenlernen Wert darauf, dass
ihr Date ebenfalls geimpft ist. Unter Impfverweigerern sei das Bild
hingegen geteilt: Etwa die Hälfte der Befragten möchte, dass der
Dating-Partner ebenfalls ungeimpft ist. Den übrigen Verweigerern ist der
Impfstatus der Umfrage zufolge egal.
Für jene, die aufgrund der möglichen Ansteckungsgefahr lieber auf
persönlichen Kontakt verzichten, aber dennoch ihre Suche nach der Liebe
fortsetzen wollen, haben viele Online-Dating-Plattformen seit Beginn der
Pandemie neue Angebote geschaffen. Sie sollen ein Kennenlernen auf Distanz
ermöglichen: „Dazu zählen Features für virtuelle Treffen, etwa das
Video-Date, welches wir gleich zu Beginn der Pandemie im April 2020
eingeführt haben“, erklären die Betreiber von Parship und ElitePartner. Das
Angebot werde sehr gut angenommen. Auf den Plattformen seien vereinzelt
Nutzungszeiten von bis zu fünf, in manchen Fällen sogar acht Stunden zu
verzeichnen. „Zusätzlich geben wir im Ratgeber-Bereich auf unseren
Webseiten Inspiration und Hilfestellung, um Kontakte möglichst risikoarm zu
gestalten.“
Auch auf Tinder treffen sich Suchende seit der Pandemie häufiger virtuell.
Deutlich mehr Singles gäben in ihren Profilbeschreibungen an, auch über
Videoanrufe daten zu wollen, erklärt das Unternehmen. Gleiches gelte für
die Angabe des Impfstatus: Schon seit Beginn der Pandemie habe Tinder einen
starken Anstieg der Erwähnungen „Impfstoff“ und „Antikörper“ erlebt, …
Mitglieder ihren Biografie-Status nutzten, um ihre positiven Testergebnisse
und Impfstoff-Bestätigungen zu posten.
Es sei vor allem die junge Generation im Alter bis Mitte 20, die sogenannte
Generation Z, der es wichtig sei, ihre Impfbereitschaft auch beim
Online-Dating klar zu kommunizieren. Junge Singles wollten Begegnungen im
Leben außerhalb des Internets wieder sicher möglich machen, so die
Einschätzung der Plattformbetreiber. „Bei einer Befragung zum Thema ‚erstes
Date‘ zeigte sich, dass 86 Prozent der Tinder-Member sich mit ihrem Date
lieber draußen treffen wollen, anstatt sich zu Hause zu verabreden.“
Auch Standhardt verabredete sich mit seiner heutigen Partnerin zunächst auf
dem Bildschirm seines Computers. Spätestens ab ihrem persönlichen Treffen
in Königswinter sei es dann um ihn geschehen gewesen: „Ich bin mir sicher,
dass sie und ich noch einen langen gemeinsamen Weg vor uns haben.“ Er hat
sie also trotz der Coronapandemie gefunden: seine große Liebe. (epd)
31 Jan 2022
## LINKS
[1] /Nachrichten-in-der-Coronakrise/!5824312
[2] https://twitter.com/gereonas/status/1488065732785098762
[3] https://twitter.com/gereonas/status/1488124830742466566
[4] https://twitter.com/gereonas/status/1488125702599753731
[5] /Suche-nach-Corona-im-Abwasser/!5828992
[6] /Missstaende-in-Heimen-fuer-indigene-Kinder/!5826740
[7] /Coronaprotest-in-Leipzig-eskaliert/!5828977
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Robert Koch-Institut
Pandemie
Impfung
Karl Lauterbach
GNS
Schwerpunkt Coronavirus
Polizei Sachsen
Großbritannien
Berliner Wasserbetriebe
## ARTIKEL ZUM THEMA
Partygate um Boris Johnson: Exodus in der Downing Street
Fünf Mitarbeiter:innen des britischen Premiers schmeißen nach
Partygate hin. Auch seine engste Vertraute Munira Mirza ist darunter.
Coronaprotest in Leipzig eskaliert: Psychiatriegelände gestürmt
Als die Polizei versuchte, einen „Anticoronaspaziergang“ zu stoppen,
durchbrachen Teilnehmer die Polizeikette. Proteste gab es auch an anderen
Orten.
Wendung im Partygate-Skandal: Kein Einblick hinter dieser Nummer
Seit zwei Monaten gärt der Skandal über illegale Partys in 10 Downing
Street. Aber Boris Johnson könnte die gefährlichste Phase überstanden
haben.
Suche nach Corona im Abwasser: „Eine Art Frühwarnsystem“
Eine ganz spezielle Detektivarbeit: Uta Böckelmann, Leiterin des Labors der
Berliner Wasserbetriebe (BWB), identifiziert Coronaspuren im Abwasser.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.