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# taz.de -- Konflikt um Spreeradweg: Asphaltband macht Ärger
> Zum Baubeginn eines Abschnitts des Spreeradwegs in Mitte üben
> Anwohner*innen scharfe Kritik: Flächen würden versiegelt,
> FußgängerInnen gefährdet.
Bild: Radeln, Rasen, Ruhen – geht das alles zusammen?
Der Ausbau des „Spree-Rad- und Wanderwegs“ [1][sorgt regelmäßig für
Konflikte] in Berlin. Der mit Abstand größte Teil des 360 Kilometer langen
Wegs in Sachsen und Brandenburg ist längst fertig, auf den letzten
Abschnitten bis zur Havelmündung fühlen sich jedoch viele AnwohnerInnen
übergangen. Jetzt hat eine Gruppe in Mitte den Beginn der Bauarbeiten am
Holsteiner und Schleswiger Ufer scharf kritisiert.
Es geht laut Bezirksamt um einen „gemeinsamen Geh- und Radweg“ mit einer �…
Meter breiten Asphaltbahn“ und Ausweichmöglichkeiten für die
unterschiedlichen NutzerInnengruppen, also FugängerInnen und
RadfahrerInnen. Geplant sind Aufenthaltsbereiche, und auch insgesamt soll
die Grünanlage neugestaltet werden.
Seit dem 1. Februar wird am Weg gearbeitet, eine Firma hat mit der Rodung
von Gebüsch begonnen. AnwohnerInnen wie Jessica Dietz macht das
„fassungslos“. Sie kritisiert in einem Brief an Almut Neumann – zuständi…
Stadträtin in Mitte – und Umweltsenatorin Bettina Jarasch (beide Grüne),
ein „Einschreiten seitens der Bürger“ sei durch die Kommunikation dieser
Maßnahmen erst am selben Tag „unmöglich gemacht“ worden.
Nun, so Dietz, werde durch die Asphaltierung eine Versiegelung geschaffen,
die den selbst erklärten Umwelt- und Klimazielen der Politik zuwiderlaufe.
Auch Konflikte und Kollisionen zwischen Fuß- und Radverkehr seien auf
dieser „Radschnellstrecke“ unvermeidbar und „alarmierend“ – zumal kü…
viele „Fahrradtouristen, die naturgemäß nicht mit den örtlichen
Begebenheiten vertraut sind“, unterwegs sein dürften.
## „Noch besser erklären“
Bezirksstadträtin Neumann hat sich bereits am Dienstag den KritikerInnen
vor Ort gestellt. Von der Qualität der Planungen ist sie fest überzeugt –
aber sie räumt ein, dass „wir in Zukunft unsere Entscheidungen noch besser
werden erklären müssen“. Gegenüber der taz erinnert Neumann daran, dass
schon vor Jahren viel Kritik an dem Projekt aufkam, weshalb es 2018 eine
große BürgerInnenversammlung zum Thema gab.
„Danach wurde einiges umgeplant“, sagt die Stadträtin, „so wurde
beschlossen, dass kein einziger Baum für den Weg gefällt wird.“ Nur Hecken
fielen den Arbeiten zum Opfer, und auch hier habe sie zuletzt den Umfang
der Rodungen „noch einmal reduzieren lassen“. Kritik an der Versiegelung
hält sie für unberechtigt: „Trotz Asphaltierung fließt kein Regenwasser in
die Kanalisation ab, alles versickert an den Rändern.“ Im Übrgen arbeite
der Bezirk bereits an einer Entsiegelungsstrategie.
Das Konfliktpotenzial zwischen Fuß- und Radverkehr will die Stadträtin
„nicht wegdiskutieren“. Allerdings solle eine Asphaltierung den Weg „für
mobilitätseingeschränkte Personen viel besser nutzbar“ machen, also für
Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder auch mit einem Kinderwagen.
„Dieser Weg wird sehr schön werden“, ist sie sich sicher.
16 Feb 2022
## LINKS
[1] /Ausbau-des-Spreewegs/!5731747
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Radverkehr
Spreeufer
Bürgerbeteiligung
Mobilitätswende
Radverkehr
Berlin-Charlottenburg
Regine Günther
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