| # taz.de -- Aus für Radwanderweg: Dann radelt doch woanders | |
| > Der BUND kritisiert das Einfrieren des Spree-Rad- und Wanderwegs durch | |
| > die landeseigene infraVelo. Es fehlt das Geld für die letzten Kilometer. | |
| Bild: Hier soll der Radweg eigentlich einmal enden: Mündung der Spree in die H… | |
| Berlin taz | Der Berliner Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) bemängelt, | |
| dass die Fertigstellung des Spreeradwegs in Charlottenburg und Spandau von | |
| der für die Planung zuständigen infraVelo GmbH auf Eis gelegt worden ist. | |
| „Der BUND kritisiert ausdrücklich, dass auch diese Maßnahme den | |
| Haushaltskürzungen zum Opfer fallen soll“, so Verkehrsreferent Martin | |
| Schlegel. „Wenn CDU-Verkehrssenatorin Ute Bonde die Bedeutung der | |
| Fertigstellung nicht erkennt, muss eben ihr Parteifreund, der Regierende | |
| Bürgermeister Kai Wegner, die Sicherstellung der Finanzierung zur Chefsache | |
| machen.“ | |
| Der infraVelo-Chef Michael Fugel hatte vor einigen Wochen im | |
| Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses mitgeteilt, dass die Umsetzung des | |
| Projekts „Spree-Rad- und Wanderweg (West)“ vorerst gestoppt werde. Grund | |
| seien fehlende Mittel für das 29 Millionen Euro teure Projekt, das den Bau | |
| von zwei Brücken für den Rad- und Fußverkehr einschließt – eine über die | |
| Spree sowie eine kleinere über den sogenannten Östlichen Abzugsgraben. | |
| Es seien Gelder aus dem Fördertopf „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der | |
| regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) eingeplant gewesen, dieser sei aber | |
| nun „überbucht“, erläuterte Fugel die Entscheidung. Auf der | |
| infraVelo-Website heißt es nur knapp: „Derzeit pausiert die Planung, da die | |
| Finanzierung des Projekts inklusive der Brücke am Sophienwerderweg nicht | |
| gesichert ist.“ Dabei handelt es sich um die Spreebrücke, die einen großen | |
| Teil der nötigen Investitionen ausmacht. | |
| Peinlich für Berlin: Der Spreeradweg, der den Fluss auf den 360 Kilometern | |
| von der Quelle bis zur Mündung in die Havel für den Fahrradtourismus | |
| erschließen soll, ist eigentlich längst fertig – nur eben nicht auf den | |
| letzten sieben Kilometern. Es ist nicht nur weiteres Symbol dafür, dass die | |
| Hauptstadt knapp bei Kasse ist, sondern dass Infrastrukturprojekte hier | |
| besonders lange dauern. Der Beschluss des Abgeordnetenhauses zum | |
| Lückenschluss datiert schon von 2018. | |
| Martin Schlegel kann nicht nachvollziehen, dass das Land nun diesen | |
| Lückenschluss auf die lange Bank schiebt, „obwohl die Planungen für weitere | |
| Radschnellwege zwischen Spandau und der Berliner Innenstadt bereits | |
| gestoppt worden sind“. Dabei handelt es sich um die ebenfalls von der | |
| infraVelo verantworteten Schnellverbindungen „Nonnendammallee – | |
| Falkenseer Chaussee“ nördlich und „West-Route“ südlich der Spree. Zusam… | |
| mit den meisten anderen der unter Rot-Rot-Grün beschlossenen | |
| Radschnellwegen [1][waren sie im vergangenen Jahr „entpriorisiert“ worden]. | |
| Wann – und ob überhaupt – sie einmal gebaut werden, steht in den Sternen. | |
| ## Kritik von NaturschützerInnen | |
| [2][Allerdings dürften auch manche aufatmen:] Schon 2020 hatte ein Bündnis | |
| aus AnwohnerInnen und Umweltorganisationen – darunter der Naturschutzbund | |
| Nabu – gegen den Ausbau des bereits existierenden, aber unbefestigten Wegs | |
| vom Charlottenburger Schlosspark bis zum Wiesendamm protestiert. Der Weg | |
| zwischen Flussufer und Kleingärten sei „eine der letzten naturnahen | |
| Biotopverbindungen der westlichen Innenstadt“, hieß es. Ein vier Meter | |
| breites Asphaltband für den flüssigen Radverkehr werde diese Eigenschaften | |
| zerstören. | |
| Die damals noch grün geführte Senatsverwaltung für Mobilität und Umwelt | |
| hielt dagegen, der geplante Weg sei nicht nur für den Fahrradtourismus | |
| wichtig, sondern erschließe das Ufer auch erstmals barrierefrei. Den | |
| GegnerInnen des Ausbaus ist allerdings seit dem Aus für die | |
| Radschnellverbindungen ein Argument weggebrochen: Sie hatten darauf | |
| verwiesen, dass diese ja eine gute Alternative für RadfahrerInnen | |
| darstellten. | |
| 6 May 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Claudius Prößer | |
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