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# taz.de -- Omikron-Variante des Coronavirus: Explosionsartiger Anstieg
> Wegen Omikron steigen die Inzidenzen derzeit vor allem in den
> Großstädten. Die Lage auf den Intensivstationen hat sich dennoch etwas
> entspannt.
Bild: Fahrgäste in einem Berliner Bus: Großstädte sind überproportional von…
Berlin taz | Die Omikron-Variante macht sich nun auch in Deutschland breit.
Das Robert-Koch-Institut registrierte am Dienstag 45.690 Neuinfektionen.
Der 7-Tage-Mittelwert, der die Entwicklung ohne Verzerrungen durch
Wochenenden abbildet, stieg [1][um 2.161 auf 48.996]. Er liegt damit
[2][mehr als 60 Prozent höher als vor einer Woche]. Bleibt es bei dieser
Dynamik, wird der Mittelwert am Wochenende ein neues Allzeithoch erreichen.
„Dieser explosionsartige Anstieg ist vor allem bedingt durch die sehr
dynamische Ausbreitung der Omikron-Variante“, sagte Michael Müller vom
Vorstand der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM). Laut dem
Laborverband war in der ersten Januarwoche [3][fast jeder vierte PCR-Test
positiv] – ein absoluter Rekordwert.
Am stärksten betroffen von der mittlerweile fünften Coronawelle ist
[4][ausgerechnet die Stadt Bremen], die bisher auch [5][dank hervorragender
Impfquoten] gut durch die Pandemie gekommen war. Dort kletterte die
7-Tage-Inzidenz auf 1.260. Rein statistisch gesehen sitzen dort in einer
vollen Straßenbahn mit 250 Plätzen drei Frischinfizierte.
Kräftig aufgeholt hat Berlin. Auch hier liegt die Inzidenz in mehreren
Innenstadtbezirken über 1.000. Allgemein sind Großstädte überproportional
betroffen – auch in Bundesländern mit derzeit noch niedrigeren Inzidenzen:
In Nordrhein-Westfalen liegt Düsseldorf an der Spitze, in Hessen Frankfurt,
in Rheinland-Pfalz Kaiserslautern. In Bayern hat München die zweithöchste
Inzidenz. Omikron hat es mit seiner hohen Ansteckungsrate offenbar vor
allem dort leicht, wo viele Menschen eng beieinander sind.
Ein Problem ist, dass man in Deutschland wenig über die Omikron-Verbreitung
weiß. Das Robert-Koch-Institut schätzte [6][in seinem letzten
Wochenbericht], dass rund 20 Prozent aller Fälle auf die neue Variante
zurückzuführen seien – bezogen auf die Woche vor Weihnachten. Mittlerweile
dürfte der Anteil deutlich höher liegen.
Immerhin scheint sich auch hierzulande ein Phänomen zu wiederholen, dass in
zuvor von Omikron betroffenen Ländern auffiel: Die neue Variante führt zu
deutlich weniger Schwersterkrankungen. So sinkt die Zahl der
Corona-Patient:innen auf Intensivstationen kontinuierlich. Sie liegt
[7][jetzt mit 3.154 etwa ein Drittel unter dem Höchststand der vierten
Welle].
Selbst im derzeit am schwersten betroffenen Bundesland Bremen ist auf den
Intensivstationen keine dramatische Trendwende sichtbar. Grund für eine
Entwarnung ist das dennoch nicht. Denn die Zahl der nicht lebensbedrohlich
Erkrankten steigt. Zwar landet laut RKI bisher nicht einmal 1 Prozent aller
Omikron-Infizierten in einer Klinik. Aber weil es so viele Infizierte gibt,
sind die Normalstationen der Krankenhäuser stark belastet. In Bremen hat
sich die Hospitalisierungsrate innerhalb von fünf Tagen verdoppelt.
So wird weiter über eine Impfpflicht gestritten, auch innerhalb der
Parteien. Der Parlamentarische Geschäftsführer der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thorsten Frei hat betont, dass die Union nicht
an einem eigenen Gesetzentwurf arbeite – und damit Ankündigungen des
gesundheitspolitischen Sprechers der Fraktion, Stephan Pilsinger (CSU),
eingefangen. Dieser hatte gesagt, dass die Union an einem Entwurf für eine
Impfpflicht für über 50-Jährige arbeite. Frei ließ durchblicken, dass
Pilsingers Vorstoß nicht mit der Fraktionsspitze abgesprochen war.
11 Jan 2022
## LINKS
[1] https://twitter.com/gereonas/status/1480816147251568646
[2] https://twitter.com/gereonas/status/1480816767807234051
[3] https://twitter.com/gereonas/status/1480831889288175620
[4] /Hohe-Inzidenzen-in-Bremen/!5823538
[5] /Gesundheitssenatorin-ueber-Impfpflicht/!5818583
[6] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberi…
[7] https://twitter.com/gereonas/status/1480901675548348417
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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