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# taz.de -- Die Wahrheit: Opfer des Rotweinbarons
> Der Wahrheit-Verbrauchertipp: Besorgen Sie sich dringend Ihren
> persönlichen Schutzbrief gegen den Kubicki-Effekt in der Politik.
Ob beruflich oder privat, Politik ist für viele Menschen unentbehrlich,
allerdings nimmt neuerdings die Kubickisierung stetig zu. So ergab eine
Umfrage unter 50.000 Personen, die Wahrheit-Experten durchgeführt haben,
dass bereits jeder dritte Politikinteressierte in Deutschland Opfer von
FDP-Vize Wolfgang Kubicki wurde. Um Menschen vor verheerenden Angriffen des
schleswig-holsteinischen Einmannmobs zu schützen, bietet die Wahrheit nun
einen speziellen Kubicki-Schutzbrief an. In welchem Umfang eine solche
Versicherung für den Privatbereich in Betracht kommen kann und worauf zu
achten ist, erläutern wir in unserem Verbrauchertipp.
Privatpersonen, die sich für Politik interessieren, sind zahlreichen
Risiken ausgesetzt. Es kann beispielsweise zu einem schweren Augenkrampf
kommen bei der bloßen Betrachtung der Bundestagspräsidentin Claudia Roth
und ihrer irisierend bunten Kleider. Auch kann jemand, der zu lange dem
frisch gebackenen CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz lauscht, eine gefährliche
Hirnschmelze erleiden. Und doch ist das alles nichts gegen den größten
Schadensverursacher, den das deutsche Amts- und Parlamentswesen zu bieten
hat: Wolfgang „Wolle“ Kubicki.
Der Neo-Neoliberale aus dem Norden ist der letzte selbsternannte Anwalt
aller bedauernswerten Unterdrückten: Glücksspielritter, Steuerbetrüger,
Cum-Ex-Bankiers, Korruptionskräfte, Impfgegner, Atomkraftwerksbesitzer – er
liebt sie alle. Und ihr Geld.
Gerade steuerrechtlich gefährdete Mitglieder kapitalträchtiger Randgruppen
können sich todsicher auf den sogenannten Rotweinbaron verlassen, der die
Folgen seines schamlosen Treibens gern nachts mit dem Inhalt unzähliger ihm
als Honorar übergebener Flaschen Bordeaux ertränkt, wie es in gewöhnlich
gut unterrichteten Kreisen zwischen den Meeren heißt.
Das entspricht seinem eigenen Persönlichkeitsbild, das der Kieler Fürst der
Finsternis von sich verbreitet: „Ich würde in Berlin zum Trinker werden,
vielleicht auch zum Hurenbock“, konjunktivierte er noch 2010 in einem
Interview des Sittenblatts Die Zeit, voller Abneigung gegen den politischen
Betrieb der Berliner Republik, in der er es mittlerweile als
Bundestagsvizepräsident immerhin zum Stellvertreter der Nummer zwei in der
Staatsrangfolge geschafft hat. Zwölf Jahre später ist er also endlich
angekommen mitten in der Trinker- und Hurenrepublik.
## Den Graben zwischen Anspruch und Realität überwindet er dreist
Bei Kubicki von Scheinheiligkeit zu sprechen, verbietet sich von selbst.
Denn heilig will der charakterlose Recke des Unrechts sowieso nicht sein.
Niemand überwindet derart dreist und mühelos den Graben zwischen Anspruch
und Realität. Stets gibt Kubicki den anständigen alten Fahrensmann, der das
Segel der Freiheit hisst, wo andere angeblich das schwankende Schiff
Justitia untergehen lassen.
Tatsächlich taucht er als Freibeuter vom gelben Flügel in die trübsten
Kloaken undurchsichtiger Justizhändel ab, um europaweit sein Scherflein
abzugreifen. So berät er Luxemburger Mandanten, wie das deutsche
Steuerrecht behumst werden kann, oder vertritt windige Mediziner, die einen
kruden Corona-Impfstoff zusammenrühren, oder betreut ehemalige
Finanzbeamte, die einen milliardenschweren Steuerschaden verursacht haben.
Am glatten Jauchetaucher Kubicki bleibt nie etwas hängen – außer das
Honorar selbstverständlich.
Würde der Gesamtschaden von geschätzt 100 Milliarden Euro, den Kubicki mit
seiner schurkischen Klientel verursacht hat, ins Gemeingut fließen, könnte
sich jeder der 84 Millionen Bundesbürger 99 Tage lang mit einer Flasche
Champagner täglich den Halunken schöntrinken.
Banditenschlau wie er ist, hat der große Plünderer früh erkannt, dass er
Politiker werden muss, um seine krummsäbligen Geschäfte zu übertünchen. Und
hat publikumswirksam die Rolle eines Anwalts der kleinen Leute übernommen.
Dabei geriert er sich als ehrliche Haut, aus der er jedes Mal dann medial
wirksam fährt, wenn jemand den ach so anständigen Durchschnittsdeutschen
ans Leder will – selbst wenn es sich um dumme, faule oder gestörte
Ungeimpfte handelt, von denen er zuletzt behauptete, sie seien „der Rache
der Geimpften“ ausgesetzt. Auf solch eine monströse Idee einer
Täter-Opfer-Umkehr kann nur der Godzilla der Niedertracht kommen.
Dass sich wegen Kubickis Treiben immer mehr Bürger angewidert vom
Politgeschehen insgesamt abwenden, ist da nur zu verständlich, hat
allerdings auch dazu geführt, dass die zeitlebens um die Förderung des
allgemeinen Politikverständnisses bemühte Wahrheit sich nun entschlossen
hat, versicherungstechnische Maßnahmen gegen das Schadsystem Kubicki in die
Wege zu leiten. In Zusammenarbeit mit dem Gesamtverband der deutschen
Versicherungswirtschaft (GdV) bieten wir jetzt einen kostengünstigen
Kubicki-Schadbrief an.
„Ich freue mich sehr, dass wir als Versicherungswirtschaft erstmals etwas
Sinnvolles auf den Markt bringen, das zugleich einen
gesamtgesellschaftlichen Nutzen hat“, freut sich Rifka Rehfeld,
Hauptgeschäftsführerin der GdV. Die Folgen eines Kubicki-Befalls können
nämlich gravierend sein und teuer werden – wie im Fall von Henning Kluwe.
Der 43-jährige Gießener leidet seit der Bildung der Ampelkoalition nach der
letzten Bundestagswahl unter schleichendem Kubicki-Ekel.
## Schwere seelische Belastungen durch fehlenden Schutzbrief
„Was der Kubicki sagt, widert mich so an. Erst verteidigt er Ungeimpfte,
dann die Atomkraft … Was kommt als nächstes?“ Der gelernte Kürschner ist
seit nunmehr drei Wochen krankgeschrieben und hat seither niemandem mehr
ein Fell über die Ohren ziehen können, weil er dabei ständig an den
stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP denken muss, was bei Kluwe zu
schweren seelischen Belastungen führte. Ihm hätte ein Schutzbrief sicher
helfen können.
„Die Kubicki-Police bietet zum Beispiel Betroffenen psychologische Hilfe
an“, erklärt Versicherungsspecherin Rehfeld, „und sorgt dafür, dass die
unglaublichen Unverschämtheiten Kubickis mit Hilfe von Spezialisten
nachhaltig aus dem Gehirn entfernt werden. Hier ist man als Privatperson
oftmals sehr hilflos.“
Letztlich hängen die Kosten für den Versicherungsschutz vom vereinbarten
Leistungsumfang ab. Deshalb empfiehlt die Wahrheit, gar nicht erst
anderweitig Angebote zu vergleichen, sondern sofort die günstige
Jahresprämie von 8.350 Euro für das Vollpaket auf unser Konto zu
überweisen.
Moment?! Halt? Stopp! So viel?! Das ist doch Betrug! Jetzt fangen wir auch
schon so an! Hilfe! Bitte helfen Sie uns! Wir wollen ganz bestimmt
niemanden irreführen. Aber der Kubicki-Effekt hat uns bereits voll
erwischt. Dem elenden Schurken entkommt einfach niemand. Nicht einmal die
Wahrheit.
8 Jan 2022
## AUTOREN
Michael Ringel
## TAGS
Wolfgang Kubicki
Verbraucher
Versicherung
FDP
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Kolumne Die Wahrheit
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