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# taz.de -- Wahlen in Mali verschoben: Militär lässt keine Wahl
> Militärmachthaber um Oberst Goita planen Wahlverschiebung um bis zu fünf
> Jahre. Westafrika-Sondergipfel soll nun beraten.
Bild: Wenn ich groß bin, geh ich wählen: Junge in Gao vor UN-Konvoi
berlin taz | Malis Militärmachthaber wollen die Wahlen, die gemäß
internationaler Vereinbarungen spätestens Ende Februar 2022 stattfinden
sollen, um bis zu fünf Jahre verschieben. Dies hat die Regierung am
Wochenende in einem Schreiben an die Westafrikanische
Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) vorgeschlagen.
Sie folgt damit der [1][Empfehlung eines nationalen Dialogs], der
vergangene Woche eine Verlängerung der laufenden Übergangszeit um „sechs
Monate bis fünf Jahre“ empfahl. Berichten zufolge soll erst ein neues
Wahlgesetz beschlossen werden, gefolgt von einem Verfassungsreferendum Ende
2023, Kommunalwahlen 2024, Parlamentswahlen 2025 und Präsidentschaftswahlen
2026.
Westafrikas Regionalorganisation Ecowas hatte im November Sanktionen gegen
Mali verhängt, als sich bereits abzeichnete, dass der Wahltermin nicht zu
halten sei, und einen neuen Wahlfahrplan gefordert. Sie will nun auf einem
Gipfel am 9. Januar über die Lage beraten.
In Mali hatte das Militär unter [2][Oberst Assimi Goïta] im August 2020 die
gewählte zivile Regierung gestürzt. Auf einem zweiten Putsch in Mai 2021
übernahm Goïta direkt die Macht.
Durch das Versprechen, bis Ende Februar 2022 zur Demokratie zurückzukehren,
hatte er die Fortsetzung internationaler Unterstützung für Mali gesichert,
wo mehrere tausend französische Soldaten und eine große UN-Blauhelmmission
mit deutscher Beteiligung islamistische Terrorgruppen bekämpfen.
Wenn der Wahltermin wegfällt, entfällt nach Meinung vieler Beobachter die
Grundlage für die internationale Militärpräsenz.
2 Jan 2022
## LINKS
[1] https://www.maliweb.net/politique/conclusions-des-assises-nationales-de-la-…
[2] http://news.abamako.com/h/264159.html
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Mali
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