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# taz.de -- Coronapandemie in Irland: 2G statt Pubs und Party
> Trotz hoher Impfquote steigen die Corona-Infektionen in Irland wieder
> steil an. Jetzt gibt es neue Restriktionen, nachdem schon alles gelockert
> war.
Bild: „Don`t stand so close to me“ – der Song von Police gilt noch: Küns…
Dublin taz | Irland liegt bei der [1][Impfquote] weltweit vorne, fast 93
Prozent der über 12-Jährigen sind geimpft. Dennoch sind mehr Menschen mit
Covid infiziert als in den meisten anderen Ländern. Deutschland hat die
Grüne Insel vor ein paar Tagen als Hochrisikogebiet eingestuft.
Das Virus, so lauten Erklärungsversuche, liebe den Winter mit Kälte und
Feuchtigkeit, und viele Aktivitäten spielen sich in dieser Jahreszeit
drinnen ab. Außerdem lässt der Impfschutz schon nach vier Monaten stark
nach. Aber all das gilt ja auch für andere Länder.
Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass Irland eine der jüngsten
Bevölkerungen in Europa habe. Darüber hinaus seien
Mehrgenerationenhaushalte weit verbreitet. Und man sieht kaum FFP2-Masken,
die Leute tragen viel Selbstgeschneidertes.
Natürlich spiele auch die offene innerirische Grenze eine Rolle, denn in
Nordirland gelten die britischen Bestimmungen. Die Infektionszahlen waren
dort lange wesentlich höher als in der Republik Irland. Und schließlich
habe sich die Deltavariante auf den britischen Inseln viel früher als in
Kontinentaleuropa verbreitet.
## Bei den Politikern herrscht Ratlosigkeit
Aber Irland ist abgelegen, es hat – außer der inneririschen Grenze – keine
Landgrenzen, die Regierung hat früher Lockdowns verhängt, die länger
andauerten und von der Bevölkerung eingehalten wurden. Das funktionierte
auch, Irland wandelte sich vom schlimmsten zum ungefährlichsten
Infektionsherd in Europa, so dass man die [2][Restriktionen] lockerte. Im
Nu waren die Kneipen und Clubs wieder rappelvoll, das Virus hatte leichtes
Spiel. Nun liegt das Land wieder an der Spitze, was die Infektionen
betrifft.
Zwar ist dank der hohen Impfquote der Anteil jener Infizierten, die schwer
erkranken, wesentlich geringer als in Deutschland. Aber Experten
prophezeien im ungünstigsten Fall für Mitte Dezember bis zu 15.000
Neuinfektionen täglich – bei 5 Millionen Einwohnern. 500 Patienten könnten
dann Intensivbetten benötigen. Es gibt aber in Irland nur 300 – etwas mehr
als 5 pro 100.000 Einwohner. In Deutschland sind es 28. Der Chef der
irischen Gesundheitsbehörde, Paul Reid, hat die Krankenhäuser angewiesen,
sich auf das Katastrophenszenario vorzubereiten.
Bei den Politikern herrscht Ratlosigkeit. Vorige Woche verhängte die
Regierung neue Restriktionen. Bars, Restaurants und Nachtclubs müssen seit
Donnerstag um Mitternacht schließen. Die 2G-Regelung wurde auf Theater und
Kinos, aber nicht auf Friseursalons und Fitness-Studios erweitert.
Es sind die einzigen konkreten Maßnahmen, der Rest sind lediglich
Empfehlungen: Man möge doch bitte auf die beliebten Betriebsfeiern zu
Weihnachten verzichten und auch Kindergeburtstage nicht allzu ausgelassen
feiern. Wer kann, möge wieder von zu Hause zu arbeiten. Ein erneuter
kompletter Lockdown ist nicht ausgeschlossen.
23 Nov 2021
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## AUTOREN
Ralf Sotscheck
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