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# taz.de -- Nach Plagiatsvorwürfen: Baerbock zieht Buch zurück
> Weil Grünenchefin Baerbock keine Zeit zur Überarbeitung hat, wird ihr
> umstrittenes Buch nicht mehr gedruckt. Ihr waren Plagiate vorgeworfen
> worden.
Bild: Keine Zeit, kein Buch: Annalena Baerbock auf dem Weg zu den Koalitionsver…
Berlin taz | Während des Wahlkampfs hatte Annalena Baerbock als
Kanzlerkandidatin damit Vertrauen verspielt, jetzt holt es die
Grünen-Chefin ein: Der Ullstein-Verlag hat ihr Buch „Jetzt. Wie wir unser
Land erneuern“ aus dem Programm genommen. Das hat nach Angaben des Verlags
Baerbock selbst entschieden.
Das Buch war nach Erscheinen wegen [1][Palagiatsvorwürfen] in die Kritik
geraten. Zum richtigen Problem für die Grünen aber war es durch ihren
Umgang mit diesen Vorwürfen geworden: Sie hatten das Buch zunächst vehement
verteidigt.
Eigentlich hatte Baerbock angekündigt, das Buch zu überarbeiten, laut
Verlag sollten die Quellenangaben ergänzt werden. „Der Wahlkampf und die
nachfolgenden Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen haben nicht den Raum
für die notwendigen Ergänzungsarbeiten gelassen“, teilt Baerbock nun aber
in einer Erklärung des Verlags mit. „Es ist absehbar, dass sich dies in den
kommenden Monaten nicht ändern wird.“
Darüber hinaus wollte sich die Spitzengrüne am Donnerstag nicht äußern. Im
Handel verfügbare Exemplare werden noch verkauft, das Buch wird aber nicht
mehr nachgedruckt, erklärte eine Verlagssprecherin auf Nachfrage der taz.
## Buch wurde offensichtlich zu schnell zusammengeschustert
Baerbock hatte das offensichtlich zu schnell zusammengeschusterte
240-Seiten-Werk im Juni auf der Dachterrasse des Hauses der Kulturen der
Welt [2][in Berlin präsentiert], von dort ist das Kanzleramt zu sehen. Es
sollte ein weiterer Schritt auf ihrem Weg genau dorthin sein. Doch bald
darauf machte der österreichische Plagiatsjäger Stefan Weber auf eine Reihe
von Stellen aufmerksam, die Baerbock augenscheinlich abgekupfert hatte.
Die Grünen verteidigten das Buch zunächst und gingen zum Gegenangriff über.
Ein Grünen-Sprecher warf Weber vor, er wolle Baerbocks Ruf „bösartig“
schädigen. Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sprach von „Rufmord“. U…
der eilig engagierte Medienanwalt Christian Schertz betonte, keine
Urheberrechtsverletzung erkennen zu können.
Via Ullstein ließ Baerbock nun mitteilen, dass sie dem Verlag für sein
Verständnis und seine große Unterstützung in den vergangenen Monaten danke.
Weiter heißt es: „Wie in dem Buch deutlich gemacht, braucht unser Land eine
Modernisierung für eine gute Zukunft. Dafür möchte ich in den nächsten
Jahren das mir Mögliche beitragen.“
18 Nov 2021
## LINKS
[1] /Kanzlerkandidatin-der-Gruenen/!5779213
[2] /Buchvorstellung-von-Annalena-Baerbock/!5777064
## AUTOREN
Sabine am Orde
## TAGS
Annalena Baerbock
Grüne
Plagiatsverdacht
GNS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Bündnis 90/Die Grünen
Annalena Baerbock
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Annalena Baerbock
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