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# taz.de -- Die Wahrheit: Der Seelenverkäufer
> Schurken, die die Welt beherrschen wollen – heute: Jeff „Bumm“ Bezos,
> Wohltäter, Beglücker und Krempelpapst der gesamt globalen Menschheit.
Bild: Gestatten, Jeff seines Zeichens „Bumm“ Bezos – in voller Schönheit…
Was ist schon die Welt? Nichts als ein großer Marktplatz, bis zum Hals
vollgestapelt mit Waren, die zum Leben erweckt werden wollen. Was ist schon
der Mensch? Nichts als der Kunde, der die Waren zum Leben erweckt und zu
Hause bis zum Hals stapelt. Was ermöglicht es ihm, diesen Daseinszweck zu
erfüllen? Nichts als Jeff Bezos!
Der Wohltäter und Allversorger der Menschheit aus Gottes eigenem Country:
27 Jahre nach seiner Erschaffung des Internetkaufhauses Amazon kratzt sich
alle Welt ein wenig ratlos die Eier angesichts des Erfolgs, den Bezos hat,
und fragt sich so leise wie möglich: Warum? Und Alexa antwortet laut: Weil
du ihm alles abkaufst! Oder die Muschi statt der Eier, gibt dort ja alles.
Warum aber hat es Jeff Bezos darauf angelegt, den – verglichen mit den 13
Milliarden Jahren davor – eigentlich ganz passabel eingerichteten, gewiss
klappernden, aber alles in allem halbwegs funktionierenden Planeten in
seine Pratze zu bekommen? Mit seinen sensiblen Glotzaugen sieht er gar
nicht aus wie Hitler oder Honecker!
Das Rätsel liegt wie immer in der Kindheit, der Jugend und dem
Erwachsenenalter begraben, sofern man die Gene, die Umwelt, die
Zeitumstände und die Nachbarn nicht vergisst. Jeff Bezos war ein
träumerischer Knabe, der gern in der Ecke lag und rumpopelte. Während seine
Schulkameraden an der frischen Luft wie toll herumtobten und kleine Tiere
quälten, verkrümelte er sich jeden Tag Richtung Kinderzimmer – nur dass
seine Mama ihn rechtzeitig einsammelte und an die frische Luft jagte, wo
die Kinder den kleinen Jeffy wie toll quälten.
## Wie toll gequält
Bloß am Wochenende hatte er seine Ruhe vor den Rabauken und wurde
stattdessen von seinen Eltern mit einem Sonntagnachmittagsspaziergang wie
toll gequält. Doch den Vormittag nutzte er! Und siehe, eines Tages warteten
die Nachbarn wochenlang vergeblich, dass ihr Sohn von der Schule heimkommt,
und wollten schon einen neuen machen – bis herauskam, dass Bezos über eine
Zeitungsannonce das kleine Arschloch an eine kinderlose Familie verkauft
und versandt hatte (Quelle: Internet).
Ebenfalls zu einem fairen Preis hatte Jung-Bezos etwas später auch seine
Highschool verkauft, wo seine Mitschüler ihn wie toll quälten. Eines
Morgens rückten die Bagger an und machten Platz für einen Supermarkt, in
dem ihm vom Tag der Eröffnung an auf Lakritz und Gummibärchen Rabatt
(„Prime“) gewährt wurde (Quelle: Darknet).
Mitte der 80er Jahre hatte Bezos endgültig die Nase aufrecht im Wind und
studierte wie toll Internetwirtschaft, Onlinehandel, Netzökonomie,
drahtloses Business und bargeldlosen Zahlungsverkehr in New Jersey
(Universität), als eines Tages mehrere Millionen Dollar auf dem hungernden
Universitätskonto eintrudelten. Ein echter Glücksfall, konnten mit dem Geld
doch einige Büros und Seminarräume wieder mit Computern ausstaffiert
werden, nachdem in allen Büros und Seminarräumen sämtliche PCs und
Großrechner über Nacht verschwunden und verdampft waren!
Ja, Bezos war kein schlechter Mensch, als den ihn heute manche an die große
Wand malen. Er konnte auch uneigennützig sein und nur ein paar Prozent von
dem Erlös für sich behalten. So schmeckt nun mal die richtige Wahrheit, ihr
ewigen Kritikaster (Quelle: taz von heute)!
Nicht unverdient deshalb Bezosens märchenhafter Aufstieg zum reichsten Mann
des Sonnensystems mit unter dem Bett rund 200 Gigantilliarden. Dabei besaß
er, also Bezos, auch nur sich selbst, als im Jahre 1994, er war mit 30
ungefähr im Alter wie ein ebenso berühmter Vorgänger, der heilige
Geschäftsgeist über ihn kam und erfüllte. Amazon ward uns geboren!
## Gebrauchte Oma zu verkaufen
Obwohl Bezos in seinem Leben nie zu tief ins Buch geblickt hatte, wählte er
dieses Medium, weil es anders als Käse nicht schnell verdirbt und zu laufen
anfängt, sondern still wartet, bis ein Käufer in die Falle tappt. Die
Folgen sind bekannt und brauchen mit keinem Fitzelchen mehr erwähnt zu
werden: Unter dem Claim „Konsumenten aller Länder, vereinigt euch bei
Amazon!“ verkauft Bezos alles von der unbenutzten Seife oder Seele bis zur
gebrauchten Oma, und das Unternehmen ist bis auf die hinterste Stelle nach
dem Komma so viel wert wie der Planet Erde. Säuberlich in einzelne Artikel
aufgeteilt, steht der bei Amazon im Sortiment, bringt aber viel mehr ein.
Dick hinzu kommen sogar noch Bezos’ Raumfahrtbetrieb Blue Origin, mit dem
er den Versandhandel auf dem Mond etablieren und die Siedler auf dem Mars
beliefern will, das Cloud Computing, mit dem er nach dem Vorbild von Gottes
Buchführung das Tun der Menschen (siehe Kindheit!) beobachtet, erfasst und
verdaut, und endlich Amazon Brain, mit dem man über einen Hirnstöpsel ohne
Umweg mit dem Versandhaus kommunizieren, bestellen und bezahlen kann. So
geht Kundendienst!
Nur natürlich, dass der Meister 1997 vom Magazin Time mit dem „Golden Jeff“
ausgezeichnet wurde und die UNO-Generalversammlung ihn schon 2008 zum
„Bezos des 21. Jahrhunderts“ kürte. Selbst ein gern kritisch rumorendes
Weltblatt wie die Washington Post findet bei Bezos kein müdes Haar in der
Suppe – wie auch! Was will man mehr? Er wird es der Welt schon zeigen.
Bumm!
23 Nov 2021
## AUTOREN
Peter Köhler
## TAGS
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