# taz.de -- Die Wahrheit: Der tüftelige Konfettikiffer | |
> Schurken, die die Welt beherrschen wollen – heute: Elon „Maximus“ Musk, | |
> Weltraumausstatter im Rausch der Zukunft. | |
Bild: Naturbenebelt von sich selbst, tanzt der gelenkige Elon Musk vor dem Bild… | |
Über Elon Musk sind zahlreiche und – je mehr Ideen er aus dem Reich seiner | |
Fantasie in die Praxis wuchtet und wirft – immer absurder schmeckende | |
Legenden im Umlauf. Da heißt es zum Beispiel, schon der Erstklässler habe | |
seinem Rechenlehrer nachmittags Nachhilfeunterricht im Umgang mit | |
transzendenten Zahlen erteilt – das sind Zahlen, die nicht als Nullstelle | |
eines von null verschiedenen Syndroms, nein: Polygons, äh … Polynoms …? | |
Egal! | |
Oder: Der Neunjährige habe ein Verfahren entwickelt, mit dem man Wörter in | |
ihre atomaren Bestandteile zerlegen kann. In Wahrheit hatte der kleine Elon | |
bloß aus Wut über eine Eins minus in einer Klassenarbeit – es war | |
zeitlebens seine einzige schlechte Note – die Seiten zu Konfetti | |
zerschnipselt und dann mithilfe eines selbst gebastelten Logarhythmus | |
wieder zusammengefügt, um die Restkonfetti anschließend zu kiffen. Was er | |
bis heute noch jeden Tag tut. | |
Wahr ist, dass der Knirps schon im Mutterleib nicht rumtrödelte und bei der | |
Geburt im Jahr 1 neuer Zeitrechnung (nach der alten im Jahr 1971), das | |
Köpfchen steckte noch in der Pforte, die Mutter mit einem fröhlichen „Hi, | |
Mom, come on!“ begrüßte; in gestochenem Englisch – das hatte der | |
frühvollendete Kleine durch die Bauchdecke gehört und gebimst – schloss er | |
ein kurzes Referat über die neun Monate in der Einsiedelei an. | |
Danach soll das Knäblein seinen Eltern gleich einen Speiseplan mit | |
Nährwerttabelle überreicht haben – das allerdings ist wieder nur gut | |
erfunden. In Wirklichkeit schrieb das frühreife Wickelkind ihn erst wenige | |
Tage nach seiner Geburt, zu Hause an seinem kleinen Schreibtisch. Bald | |
danach, als er seinen Eltern nichts mehr beibringen konnte, stöpselte sich | |
der patente Säugling endlich in der aufkommenden Digitalbranche ein und | |
machte sich damit einen Namen bis heute: den Namen Elon Musk. | |
## Natürliche Eltern | |
Wie angedeutet, hatte er natürliche Eltern. Aber schon in der Wiege hatte | |
sich Elon für Robotik zu interessieren begonnen und konstruierte nun | |
Maschinen, die Maschinen bauen, die von Maschinen genutzt werden können. | |
Folgerichtig stieg er dann bei Tesla ein, einer Firma, die ohne Menschen | |
Autos baut, die ohne Menschen fahren sollen; die können am Straßenrand | |
zuschauen. | |
Natürlich weiß Elon Musk, was Menschen sind: Es gibt für ihn nichts, was | |
lästiger ist und auf den Mars geschafft werden sollte. Dafür hat er SpaceX | |
gegründet. Ebenso klar ist ihm allerdings, dass auch der Mars schnell zu | |
Klump gewirtschaftet würde. Eine weitere seiner Firmen arbeitet deshalb an | |
der Entwicklung eines wiederverwendbaren, nachwachsenden Planeten, und | |
schon heute klappt das ganz gut auf dem Monitor. | |
Dessen ungeachtet ist auch die Verbesserung seines Heimatsterns eines von | |
Elon Musks vielen Zielen. Da ist beispielsweise MoonCity: Wie der Name | |
sagt, scheint die Sonne nur tagsüber. MoonCity widmet sich deshalb der | |
Nutzbarmachung des schwachen Mondlichts durch Lunarstromanlagen – was | |
utopisch klingt, weil die Lunarzellen vorerst mit Sonnenenergie am Laufen | |
gehalten werden müssen, es aber nicht ist: An der Börse funktioniert das | |
bereits. | |
Ein weiteres seiner Unternehmen beschäftigt sich mit dem Bau einer Trasse, | |
einer Art Rüssel, durch den Personen und Güter zum Mond und gleich wieder | |
zurückbefördert werden können. Das mag Krethi und Plethi mit ihrem | |
antiquierten Denken abwegig vorkommen, ist aber in Wirklichkeit bloß der | |
erste Schritt zu einem Tunnel zum Mars und den anderen Planeten weiterer | |
Sonnensysteme im Weltraum. | |
## Drehscheibe des Universums | |
Elon Musk denkt aber nicht nur daran, die Erde zur Drehscheibe des | |
Universums zu machen. Er weiß auch, dass die schon zitierten Menschen dafür | |
noch fit gemacht werden müssen. Deshalb erforscht eines seiner Start-ups, | |
wie man das menschliche Gehirn mit dem Computer nutzbringend für beide | |
Seiten verbinden kann, ein wieder anderes, wie sogar die drahtlose | |
Vernetzung der Seele mit einem Smartphone funktionieren kann, ohne dass das | |
Smartphone Schaden nimmt. Das Smartphone muss schließlich immer | |
funktionieren. | |
Wer nun meint, Elon Musk kann nur mit Zahlen, Computern und Maschinen, | |
irrt: Er hat sechs Kinder, alles Menschen. Und die Produktion von Menschen | |
ist neben Kiffen, Heiraten und Sich-scheiden-lassen (24/7) sein größtes | |
Hobby. Was aber nur wenige wissen: Elon Musk hat für seine und die anderen | |
acht Milliarden Menschen sogar zwei Songs eingespielt, die jedermann mit | |
Ohren hören kann, vor allem aber die kanadische Sängerin Grimes, die Musk | |
2018 in ihre tätowierten Arme gelotst hat. | |
Angeblich besitzt der Tausend-, ach was: Milliardensassa nebenbei den | |
Hubschrauberpilotenschein, damit er sich auch physisch über die Realität | |
erheben kann, und hat eine Ausbildung zum Apnoetaucher gemacht. Sie kommt | |
ihm zugute, wenn seine Angestellten mal wieder zu langsam sind und ihm die | |
Luft wegbleibt. Sodass er nicht mal an seinem dicken Joint mehr ziehen | |
kann! | |
Selbst wenn die schon genannte Realität ihm bei der Umsetzung seiner Ideen | |
dazwischenpfuscht: Elon Musk macht notfalls ohne sie weiter, immer weiter. | |
Noch in 100, 200 Jahren soll man ihn sehen, wie er seine Ingenieure | |
antreibt, damit sie einen Algorhythmus finden, der Raum und Zeit aushebelt, | |
oder wenigstens eine Software austüfteln, die die alberne Schwerkraft | |
bezwingt, und im Hintergrund wird ein Hund durchs Bild laufen. Elon Musk | |
hat noch lange nicht fertig! | |
26 Oct 2021 | |
## AUTOREN | |
Peter Köhler | |
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