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# taz.de -- Neuer Fund in Pompeji: Sklav*innen der Antike
> Neues vom Fuß des Vesuv: Archäolog*innen haben ein Zimmer entdeckt,
> in der Sklav*innen schliefen. Es diente auch als Abstellkammer.
Bild: Ganz schön klein: Zimmer für eine ganze Familie
Rom taz | Bei Ausgrabungen in der versunkenen Stadt Pompeji haben
Archäolog*innen eine neue Sensation entdeckt: [1][ein gut erhaltenes
Sklav*innenzimmer]. Es gibt einen Einblick in das Leben der Menschen,
die gezwungen wurden für die Reichen der antiken Stadt zu arbeiten. „Hier
sehen wir nun etwas, das normalerweise im Schatten bleibt“, sagte Gabriel
Zuchtriegel, der Museumsdirektor von Pompeji der Deutschen Presseagentur.
Der gebürtige Baden-Württemberger erinnert daran, dass in antiken
Überlieferungen und Schriftstücken zumeist nur das Leben der oberen Schicht
thematisiert wurde. Der neue Fund biete nun die Chance, auch einen kleinen
Einblick in das Leben der Sklav*innen zu bekommen.
Drei Betten in einer 16-Quadratmeter-Kammer, ein Nachttopf, dazu Amphoren,
ein paar Vasen und eine Kiste mit Zaumzeug für die Pferde – der Raum, in
dem die Sklav*innen schliefen, diente den Hausherr*innen gleichzeitig
als Abstellkammer für sächlichen Besitz. Denn in den Ecken standen
Amphoren, die mit dem Besitz der Hausherr*innen gefüllt waren. In zwei
Amphoren unter den Betten dürften die Sklav*innenen ihr Hab und Gut
aufbewahrt haben, erklärte Zuchtriegel.
Die Basis der Betten war aus Holzbohlen gefertigt, damit die Schlafstätten
an die Größe und das Gewicht der jeweiligen Personen angepasst werden
konnten. So ist eines von ihnen 1,70 Meter lang, ein anderes jedoch nur
1,40 Meter, was darauf schließen lässt, dass dort ein*e Jugendliche*r
oder ein Kind geschlafen hat. Das ist einer der Gründe, warum die
Forscher*innen davon ausgehen, dass eine Familie die nun entdeckte
Kammer bewohnt hat. Auch Decken wurden in dem Zimmer gefunden.
Wanddekorationen konnten die Archäolog*innen bisher nicht finden, aber
immerhin hatten die versklavten Menschen ein bisschen Tageslicht durch ein
kleines Fenster.
Am Bett lehnte außerdem eine Deichsel. Diese gehörte zu einem Prunkwagen,
der Anfang des Jahres im Nebenzimmer entdeckt wurde. „Wir haben nicht damit
gerechnet, so einen Raum vorzufinden. Dabei sind wir oft daran
vorbeigegangen“, bemerkte Zuchtriegel. Einen Raum weiter waren die
Überreste dreier Pferde entdeckt worden, was bereits 2018 für Aufsehen
gesorgt hatte.
Die Stadt Pompeji ist 79 nach Christus beim Ausbruch des Vulkans Vesuv von
Schlamm und Lava, aber auch von Asche begraben worden. So wurde die Stadt
teilweise konserviert. Dadurch können Forschende die Stadt seit ihrer
Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert dazu nutzen, das Leben in der antiken
Stadt zu rekonstruieren. Immer wieder machen sie dort sensationelle
Entdeckungen, die weltweit für Aufsehen sorgen, so etwa im Dezember 2020,
als ein [2][antiker Schnellimbiss gefunden]. (mit dpa)
7 Nov 2021
## LINKS
[1] http://pompeiisites.org/en/comunicati/the-room-of-the-slaves-the-latest-dis…
[2] /Archaeologischer-Fund-in-Pompeji/!5736353
## AUTOREN
Johannes Drosdowski
## TAGS
Antike
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