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# taz.de -- Bündnis für Stadtgrün-Charta: Bauen auf die grüne Charta
> Jetzt fordern auch Berlins ArchitektInnen eine schnelle Verabschiedung
> der „Charta für das Berliner Stadtgrün“. Sie war an der SPD gescheitert.
Bild: Die meisten BerlinerInnen lieben ihr Stadtgrün – und wollen es schütz…
Die Architektenkammer Berlin hat sich einem Bündnis angeschlossen, das vom
neuen Abgeordnetenhaus eine rasche Verabschiedung der [1][„Charta für das
Berliner Stadtgrün“] einfordert. Das „wichtige Natur- und
Freiflächenentwicklungsprojekt“ müsse endlich umgesetzt werden, heißt es in
einer Pressemitteilung.
Es brauche „im Berliner Haushalt zweckgebundene und auskömmliche Mittel für
Instandhaltung und Pflege“ von Grünanlagen und Straßenbäumen, so
Präsidentin Theresa Keilhacker. Berlin verliere jährlich mehr als 1.000
Straßenbäume aufgrund der wachsenden urbanen Belastung wie Hitzestress,
Trockenheit oder beengten Standorten, heißt es in der Mitteilung.
LandschaftsarchitektInnen könnten hier Konzepte einbringen – auch
angesichts der Notwendigkeit, die Stadt klimaresilient zu machen.
Vergangene Woche hatten die ParlamentarierInnen einen [2][offenen Brief von
dem Bündnis erhalten], dem neben BUND, Grüner Liga und den NaturFreunden
Berlin auch der Landesverband des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten
(bdla) oder der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin
(FGL) angehören. „Wir fordern Sie auf, direkt am Anfang dieser Legislatur
ein Zeichen zu setzen“, heißt es darin. „Bringen Sie die Charta ohne
weitere Verzögerungen auf den Weg, berücksichtigen Sie das dazugehörige
Handlungsprogramm bei den laufenden Haushaltsberatungen und verabschieden
Sie die notwendige Reform der Landesbauordnung!“
Der Hintergrund: Die von der Senatsumweltverwaltung ausgearbeitete Charta
war zwar im Juni vom Senat beschlossen, aber nicht vom Abgeordnetenhaus
verabschiedet worden. Die SPD hatte ihre Zustimmung zu dem Dokument
verweigert, weil sie den Erhalt bestehender Grünflächen nicht grundsätzlich
festschreiben, sondern ihn gegen anderen öffentlichen Interessen abwägen
wollte.
## Nur eine Selbstverpflichtung
Die [3][Charta betont auf rund 20 Seiten] die Bedeutung von Erhalt und
Pflege des Stadtgrüns in einer wachsenden, vom Klimwandel bedrohten Stadt,
ist aber lediglich eine Selbstverpflichtung. Handfester war die parallele
Weigerung der SPD, einer neuen Landesbauordnung zuzustimmen, die unter
anderem Begrünungspflichten für Dächer vorsah. KritikerInnen warfen der SPD
vor, dem Druck der Wohnungswirtschaft nachgegeben zu haben.
Laut Uwe Hiksch (NaturFreunde) erwartet das Bündnis von Rot-Rot-Grün, 2022
einen Gesetzentwurf zur Sicherung des Stadtgrüns vorzulegen. Die Annahme
der Charta sei ein erster Schritt in diese Richtung. „Eine wachsende Stadt
braucht nicht weniger, sondern mehr Grünflächen“; so Hiksch.
BUND-Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser betonte derweil gegenüber der
taz, die Zivilgesellschaft werde den Druck noch erhöhen müssen. Er
wiederholte seine bereits früher getätigte Ankündigung, seine Organisation
werde ein Volksbegehren zur Sicherung von Grün- und Freiflächen anstrengen,
wenn die neue Koalition hier nicht ausreichend dafür unternehme. „Wir
müssen das Nettonull-Ziel festschreiben“, so Heuser. Die bestehende Stadt
müsse so umgebaut werden, dass sie trotz Wachstum nicht mehr Fläche als
heute verbrauche.
16 Nov 2021
## LINKS
[1] /Berliner-Stadtgruen-Politik/!5707636
[2] https://www.bdla.de/de/dokumente/landesverbaende/berlin-brandenburg/nachric…
[3] https://www.berlin.de/sen/uvk/_assets/natur-gruen/charta-stadtgruen/charta.…
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Grünflächen
R2G Berlin
Umweltschutz
Andreas Geisel
Parks
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
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