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# taz.de -- Apple, Trump und Facebooks „Metaversum“: Braucht kein Mensch
> Hilfe, es sind Innovationswochen im Netz! Und was bleibt von den Ideen
> der selbstbewussten Höhenflieger? Bloß der teuerste iLappen der Welt.
Bild: Mark Zuckerberg spricht per Videokonferenz während einer Anhörung im Ju…
Während in einem süddeutschen Wohnzimmer die kleine Cousine und der kleine
Cousin mit Legosteinen fest auf dem Boden bleiben, denkt sich die
[1][Digitalwelt] anscheinend mal wieder: „The Sky is the limit“.
Einmal ist da Apple, die haben das Produktportfolio des Konzerns erweitert
– und damit mal wieder die Lösung all unserer nicht vorhandenen Probleme
gefunden („[2][Can’t innovate anymore? My ass]!“). Es gibt jetzt ein
Poliertuch mit aufgedrucktem Apfel, das „aus einem weichen, abriebfreien
Material besteht“. Es reinigt „jedes Apple Display, auch Nanotexturglas,
schonend und gründlich“. Für 25 Euro ein Schnapper unter den
Apple-Produkten. Einziger Nachteil: Laut Webseite sollten
Besitzer:innen von iPhone 6 oder älteren Geräten vorsichtig sein, denn
diese Produkte seien nicht kompatibel. Was für die einen also das neue
Must-have-Poliertuch ist, ist für die anderen der teuerste iLappen der
Welt.
Apropos Lappen, [3][Donald Trump] lebt nun endlich seinen Traum einer
eigenen Social-Media-Plattform. Twitter und Facebook sperren ihn ja seit
Längerem, also will er ein „alternatives soziales Netzwerk“ gründen (schon
wieder). „Truth Social“ heiße die Plattform und solle im November zunächst
für geladene Gäste starten. „Wir leben in einer Welt, in der die Taliban
eine riesige Präsenz auf Twitter haben, aber euer liebster amerikanischer
Präsident zum Schweigen gebracht wurde“, teilte Trump mit. Einen Punkt hat
er: Den Accounts der Taliban sollte Twitter auch mal eine Sperrung
verpassen.
Jedenfalls kündigte Trump an, bald seine erste „Wahrheit“ auf Truth Social
zu veröffentlichen. Dabei braucht eigentlich niemand noch eine Plattform
für Verschwörungstheorien und rechtsextreme Inhalte. Nicht mal
Rechtsextreme.
## Lust auf was Simples
Ich muss Cousin und Cousine davon abhalten, sich wegen der Legosteine
gegenseitig zu erwürgen, und frage mich, warum im Netz alles so kompliziert
sein muss, wo man sich doch schon wegen so ganz simpler Dinge fürchterlich
streiten kann. Facebook-Chef Mark Zuckerberg scheint jedenfalls die
Komplexität seiner Schöpfung weiter zu entgleiten. Technische Ausfälle,
Whistleblower, Datenskandale, Gefährdung der psychischen Gesundheit von
Jugendlichen: [4][Facebook is Bad News]. Mark Zuckerberg will das alles
hinter sich lassen.
Seine Lösung ist: sein Universum in etwas noch Bizarreres und
Unerklärlicheres zu verwandeln. Laut dem US-Techmagazin The Verge soll
Facebook Inc. seinen Namen in „Metaverse“ ändern. Unter dem Begriff
[5][Metaversum] handelt die Netzwelt die angeblich nächste Revolution des
Internets – klar will Zuckerberg da einsteigen, um die Spielregeln zu
seinen Gunsten zu definieren. Facebook solle zu einer Welt werden, in der
physische Realität mit erweiterter Realität (AR) und virtueller Realität
(VR) verschmelze. Die Höhenflieger der Netzwelt können nicht genug
bekommen, seien die Ideen noch so skurril.
Es ist zum Verzweifeln. Kinder, her mit den Legosteinen, mir ist jetzt mal
nach was ganz Simplem!
25 Oct 2021
## LINKS
[1] /Digitalisierung/!t5011441
[2] https://www.youtube.com/watch?v=HujoDX_JZmY
[3] /Trump-plant-neues-Medienunternehmen/!5809997
[4] /Schwerpunkt-Meta/!t5009279
[5] /Zukunftsideen-der-Tech-Konzerne/!5789527
## AUTOREN
Malaika Rivuzumwami
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