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# taz.de -- Neue Tageszeitung in Spanien: Journalismus jenseits der Metropole
> Entgegen aller Trends hat sich in Spanien mit „El Periódico de España“
> ein neues landesweite Blatt gegründet. Es soll von Regionalredaktionen
> befüllt werden.
Bild: Die neue Zeitung verspricht eine Berichterstattung die sich nicht auf Mad…
Madrid taz | Spanien hat eine neue Tageszeitung, online und auf Papier.
Seit dem Nationalfeiertag am Dienstag erscheint El Periódico de España. Die
Zeitung verspricht frische, neue Berichterstattung – vor allem aber einen
genaueren Blick auf das, was außerhalb der Madrider Autobahnrings und auf
dem Land geschieht.
Spanien ist zwar politisch dezentralisiert, aber bei Kultur, Politik und
Medien gibt die Hauptstadt den Ton an. Was sonst im Lande passiert geht
völlig unter. Das will El Periódico de España ändern. Anstatt wie die
hauptstädtische Presse, Regionales von Madrid aus zu planen und zu
besetzen, wird die neue Zeitung von der Zuarbeit der regionalen Zeitungen
aus der Gruppe leben.
Die Mannschaft kann sich sehen lassen: Chefredakteur Fernando Garea leitete
unter anderem die spanische [1][Nachrichtenagentur EFE.] Andere leitende
Redakteure wurden bei der Konkurrenz, wie etwa dem Verlagshaus der größten
Tageszeitung, El País, abgeworben.
El Periódico de España erscheint in der Gruppe Prensa Ibérica. Diesem
Verlag gehört ein Großteil der spanischen Regionalpresse. Das bisherige
Schlachtschiff des Hauses ist El Periódico de Catalunya, neben La
Vanguardia die einzige Zeitung aus der zweitgrößten Stadt Spaniens,
Barcelona, mit spanienweitem Einfluss.
## Von außen nach innen
„El Periódico de España ist das logische Ergebnis einer
Entwicklungsstrategie“, sagt Javier Moll, Präsident der Gruppe Prensa
Ibérica. Nach dem Erfolg auf regionaler und lokaler Ebene gipfle diese
jetzt „in der Einführung einer neuen Zeitung mit Sitz in Madrid“, sagte er
bei der Vorstellung des Blattes vergangenen Montag in der spanischen
Hauptstadt, vor Dutzenden geladenen Gästen, darunter Minister und
zahlreiche Regierungschefs aus den spanischen Regionen.
Die Blätter aus dem Hause Prensa Ibérica sind keine Mantelzeitungen. Sie
sind unabhängig und veröffentlichen nur hin und wieder mal parallel
denselben Artikel – nicht aber, wie in Deutschland oder ganz extrem in der
Schweiz üblich, täglich seitenweise identische Inhalte. Genau diese breite
Aufstellung überall im Lande soll jetzt das Rückgrat von El Periódico de
España bilden.
Die Zeitung soll ein Bild von der Vielseitigkeit Spaniens bieten. Mit
genauerem Blick, als dies von der Hauptstadt aus möglich sei. El Periódico
de España werde „von den Informationen genährt, die Hunderte von
Journalisten der Gruppe jeden Tag aus den verschiedenen Territorien
liefern“, versichert Moll. Insgesamt arbeiten über 1200 Redakteure in den
unterschiedlichen Regionalzeitungen.
Der Schwerpunkt soll bei sozialer Berichterstattung und auf Reportagen
liegen. Außenpolitisch will sich das Blatt auf die Regionen konzentrieren,
die für Spanien wichtig sind, das heißt neben Europa und den USA noch
Lateinamerika und Nordafrika.
16 Oct 2021
## LINKS
[1] /Spaniens-staatliche-Nachrichtenagentur/!5583494
## AUTOREN
Reiner Wandler
## TAGS
Schwerpunkt Zeitungskrise
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Spanien
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