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# taz.de -- Unabhängiges Filmfest Osnabrück: Globaler Blick, vor Ort zu sehen
> Das Unabhängige Filmfest Osnabrück zeigt seine Filme wieder nur in Kinos
> und nicht im Internet. Der Programmschwerpunkt liegt auf
> Dokumentarfilmen.
Bild: Weltweit verbreitete Stühle: Szene aus der Plastikstuhl-Dokumentation �…
„Ein Filmfestival sollte in den Kinos stattfinden“, sagt die Leiterin des
„Unabhängigen FilmFest Osnabrück“ (UFO) Julia Scheck. Heutzutage keine
Selbstverständlichkeit, viele Festivals, auch im Norden, sind weiterhin
hybrid, zeigen die Filme zusätzlich im Netz. Vorteil: eine globale
Verbreitung.
Das UFO jedoch versteht sich als regionales Filmfestival: „Wir wollen die
Welt nach Osnabrück holen“, sagt Scheck. Anders als im vergangenen Jahr
sind die Filme nur in Osnabrücker Spielstätten zu sehen: im Lagerhaus, im
Haus der Jugend, im Filmtheater Hasetor und im Cinema Arthouse. Dabei muss
sich das Publikum auf verschiedene Bedingungen und Zugangsbeschränkungen
einstellen: Mal gilt 2G, mal 3G. Mit erheblichen geringeren
Zuschauer*innenzahlen als im Jahr 2019 rechnet Scheck deshalb. Beim
Programm aber wurde nicht gespart. 80 Produktionen zeigt das Festival, 30
Lang- und 50 Kurzfilme.
Als unabhängig versteht sich das Filmfest dabei auch, weil es von etwa 40
Osnabrücker*innen programmiert wird, die ehrenamtlich in
verschiedenen Sichtungsgruppen arbeiten. Anders als bei fast allen anderen
Filmfestivals Norddeutschlands sieht man deshalb keine
NDR-Fernsehproduktionen. Die kosten die Festivals wenig und prominente
Hauptdarsteller*innen als Gäste gehören zum Paket dazu. Auch deshalb
hatte das Osnabrücker Filmfest in früheren Jahren erhebliche Probleme mit
der Förderung und stand einige Male vor dem Aus. Jetzt rechnet Scheck
mittelfristig damit, dass die Finanzierung wie überall in der Kulturbranche
stagnieren wird. Dann müsse das Programm in den kommenden Jahren
„abgespeckt werden“.
Ein Alleinstellungsmerkmal des Osnabrücker Filmfests ist der mit 15.000
Euro dotierte Friedenspreis, der für einen Film vergeben wird, der „eine
ästhetische Qualität in herausragender Weise mit humanem Denken und
sozialem Engagement verbindet“. Unter den neun Produktionen des Wettbewerbs
sind fünf Dokumentarfilme, was den programmatischen Schwerpunkt des
Festivals widerspiegelt, das mehr nonfiktionale Film zeigt als alle anderen
Festivals in Niedersachsen.
So wurde das Filmfest denn auch am Mittwoch mit einem Dokumentarfilm
eröffnet. In „Monobloc“ erzählt der in Bremen geborene Hauke Wendler von
dem Plastikstuhl, der mit einer Stückzahl von knapp einer Milliarde das
meistverkaufte Möbelstück der Welt ist. Wendler reiste diesem
Allerweltsding um die halbe Welt hinterher, fand es in Fabriken und Italien
und Indien, in einem deutschen Designmuseum, in Uganda und Brasilien. Für
Julia Scheck ist es ein Film auf der Höhe der Zeit, weil er unserem durch
Corona geschärften „globalen Blick auf Gegenstände“ entspricht.
22 Oct 2021
## AUTOREN
Wilfried Hippen
## TAGS
Osnabrück
Filmfestival
Dokumentarfilm
NDR
Schwerpunkt Klimawandel
Hamburg
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