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# taz.de -- E-Fuel-Produktion in Niedersachsen: Pilotprojekt für Sauberflieger
> Im emsländischen Werlte startet am Montag eine Anlage, die CO2-neutrales
> Kerosin erzeugen soll.
Bild: Zielmarge der Bundesregierung: zwei Prozent klimaneutrales Kerosin bis 20…
Hannover taz | Es ist ein kleiner Coup, zumindest
aufmerksamkeitsökonomisch: In Werlte im Emsland soll am Montag eine neue
Pilotanlage [1][für CO2-neutrales Kerosin] eingeweiht werden. Erwartet
werden dazu die Bundesumweltministerin Svenja Schulze, der bekannte
Klimaforscher Mojib Latif sowie Lufthansa-Vertreter – und eine
Videobotschaft von Angela Merkel.
Die Anlage soll aus Wasser, erneuerbarem Strom, Abfall-CO2 aus einer
Biogasanlage und CO2 aus der Umgebungsluft synthetischen Kraftstoff
produzieren. Betrieben wird sie von der Firma Solarbelt Fair Fuel, einer
Tochterfirma der Atmosfair gGmbH, die aus einem Forschungsprojekt des
Umweltministeriums hervorging und Emissionshandel für Privatleute und
Firmen betreibt.
Die Produktion von sogenannten E-Fuels – also synthetischen Kraftstoffen –
[2][ist umstritten:] Sie erfordern einen hohen Energieeinsatz und sind
daher ineffizient und teuer.
Gleichzeitig sind sie im Rahmen der althergebrachten Infrastruktur und
Motorentechnologie nutzbar – und damit möglicherweise schneller einzusetzen
als eine flächendeckende Umstellung auf Elektroantriebe, aber auch der
große Hoffnungsträger für Leute, die möglichst wenig Veränderung wollen.
## Produkt für die Nische
Am aussichtsreichsten gilt die Technologie tatsächlich dort, wo
Alternativen kaum verfügbar oder sinnvoll einsetzbar sind – zum Beispiel im
Schwerlast- oder Luftverkehr, wo Batterien oder Wasserstofftanks zu schwer
oder zu groß wären.
In Werlte rechnet der Betreiber am Ende mit einer Jahresproduktion von 350
bis 400 Tonnen synthetischen Kerosins, wie Geschäftsführer Christoph Weber
[3][der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) sagte.] Das entspricht etwa 500.000
Litern, die an den Flughafen Hamburg geliefert werden sollen.
Zum Vergleich: Um auch nur zwei Prozent des Kerosinbedarfs zu decken,
[4][wie es die Bundesregierung bis 2030 anstrebt], bräuchte man rund 300
Millionen Liter.
Bei der Produktaufbereitung fällt außerdem klimaneutraler Dieseltreibstoff
an, der für Shuttle-Busse oder den Schwerlastverkehr eingesetzt werden
könnte. Klimaneutral meint hier, dass der Treibstoff in der Verbrennung nur
so viel CO2 freisetzt, wie ihm bei der Produktion zugeführt werden.
Die Pilotanlage soll dabei vor allem das zuverlässige Funktionieren der
Technologie und Prozesse demonstrieren, erklärte Weber der NOZ. Dann seien
in Zukunft größere Anlagen möglich.
3 Oct 2021
## LINKS
[1] /Erneuerbare-Treibstoffe-fuer-Flugzeuge/!5783596
[2] https://www.cleanthinking.de/e-fuels-vorteile-und-nachteile-synthetischer-k…
[3] https://www.noz.de/lokales/werlte/artikel/2353744/weltpremiere-in-werlte-wi…
[4] https://www.airliners.de/regierung-beschliesst-zweiprozentige-ptl-quote-ker…
## AUTOREN
Nadine Conti
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Erneuerbare Energien
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Schwerpunkt Klimawandel
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