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# taz.de -- Koalitionen nach der Bundestagswahl: Alles drin für Söder
> Scholz und seine SPD gewinnen vielleicht die Wahl, eine Koalition
> bekommen sie aber nicht zustande. Kanzler wird am Ende: Markus Söder.
> Ganz sicher.
Seit 40 Jahren verbringt [1][Armin Laschet] seinen Urlaub in Hagnau am
Bodensee. Auf Fotos steht er dort mit hochgekrempelten Hosenbeinen im
flachen Wasser.
Es ist sehr gut möglich, dass Laschet bald viel Zeit hat, in den Urlaub zu
fahren und auf den See zu schauen: ab Anfang Oktober. Vielleicht ist das
Wasser dann noch warm genug, um mit den Füßen reinzugehen.
Laschet bewirbt sich zwar mit zunehmender Verzweiflung für das Amt als
Bundeskanzler, aber nicht um ein Direktmandat für den Bundestag, und nach
aktuellen Umfragen wird er nicht über die Landesliste in den Bundestag
einziehen können. Auch seinen Job als Vorsitzender der CDU wird er nach
einem desaströsen Wahlergebnis abgeben müssen, um genau zu sein: am
Wahlabend um 18.00 Uhr.
Aber welche Folgen wird der Rückzug von Armin Laschet als CDU-Vorsitzender
haben? Für die SPD, so viel ist klar, keine guten.
Christian Lindner hat den SPD-Kanzlerkandidaten und Umfragenkönig [2][Olaf
Scholz] am Dienstag in der Bundestagsdebatte gerade freundlich an das Jahr
1976 erinnert, man könnte Lindners Worte auch eine Drohung nennen. Damals
gewann die CDU mit 48,6 Prozent die Wahl, aber Helmut Schmidt von der SPD
blieb Kanzler, ausgerechnet mithilfe der FDP.
Gut möglich, dass es wieder so kommt: Die SPD und Olaf Scholz gewinnen zwar
die Wahl, bekommen aber keine Koalition zustande. Denn diesmal entscheidet
sich die FDP für die Union, aus guten Gründen: Die Liberalen können mit
Grünen und SPD umverteilungspolitisch nichts anfangen, und Umverteilung
nach oben ist seit dem Ende der sozialliberalen Koalition nun mal das
alleinige Selbstverständnis der FDP.
Nach ein paar halbherzigen Sondierungen wird Lindner deshalb die Ampel
scheitern lassen, vielleicht an der Abschaffung des Soli, vielleicht fällt
ihm auch noch ein anderer Grund ein. Und geht dann auf die CDU zu, um es
noch mal mit Jamaika zu versuchen.
Die CDU, der Kanzlerwahlverein, denkt gar nicht daran, in die Opposition zu
gehen. Aber wer soll die Koalitionsverhandlungen übernehmen? Friedrich Merz
würde zwar, wenn man ihn fragt, aber irgendwie fragt ihn keiner. Deshalb
bittet die CDU den Kanzlerkandidaten der Herzen, [3][Markus Söder], die
Sondierungen zu übernehmen. Söder setzt sich in den Privatjet nach Berlin,
um dort ein paar Grüne zu würgen und Bäume zu umarmen. Die Grünen bekommen
ihr Klimaschutzministerium, die FDP ihren Soli. Und Söder wird Kanzler der
Herzen.
8 Sep 2021
## LINKS
[1] /Kanzlerkandidat-Laschet-stellt-Koepfe-vor/!5798942
[2] /Koalitionen-nach-der-Bundestagswahl/!5797153
[3] /Soeder-staenkert-gegen-Laschet/!5762647
## AUTOREN
Kersten Augustin
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