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# taz.de -- Diskriminierung und Mobbing an Schulen: Das Dunkelfeld wird wieder …
> Die Stelle des Antidiskriminierungsbeauftragten ist weiter nicht besetzt.
> Es mangelt auch an Transparenz bei Vorfällen, zeigt eine Anfrage der
> Grünen.
Bild: Tatort Klassenzimmer: Diskriminierung in Schulen findet statt, aber eine …
Berlin taz Die Antidiskriminierungsarbeit an den Berliner Schulen hat ein
Personal- und Strukturproblem. Das legt eine noch unveröffentlichte Antwort
der Bildungsverwaltung auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Sebastian
Walter nahe, die der taz vorliegt. So ist die zentrale Stelle des oder der
Antidiskriminierungsbeauftragen für die Berliner Schulen auch nach mehr als
einem Jahr noch immer nicht besetzt.
Damit wird derzeit auch nicht dokumentiert, wie viele Diskriminierungsfälle
welcher Art an Schulen es überhaupt gibt: „Eine statistische Erhebung dazu
erfolgt nicht“, heißt es. Saraya Gomis, bis 2019 zwei Jahre lang Berlins
erste Diskriminierungsbeauftragte für die Schulen, hatte, hatte [1][2018
die gemeldeten Fälle in einer Statistik erstmals transparent] gemacht.
Ebenfalls ausgesetzt sind laut der Bildungsverwaltung die erpflichtenden
Fortbildungen für Lehrkräfte zu „Diskriminierungskritischer
Qualifizierung“. Diese Fortbildungen seien aber bereits „nach dem
personellen Wechsel Mitte 2019 durch den Antidiskri-minierungsbeauftragten
nicht weiterverfolgt“ worden. [2][Gomis' Nachfolger, Dervis Hizarci], hatte
dann 2020 ebenfalls den Job geschmissen – beide hatten mehr oder weniger
dezent kritisiert, das Amt sei mit zu wenig Befugnissen ausgestattet und es
fehle der Rückhalt in der Verwaltung, bei Diskriminierungsvorfällen an
Schulen wirklich aktiv zu werden.
## Statisitk „nicht aussagekräftig“?
„Statistische Erhebungen und systemische Betrachtungen, die zu Beginn der
Wahlperiode geholfen haben, Diskriminierung strukturell zu erfassen und
abzubauen, wurden eingestellt“, kritisiert der Grünen-Abgeordnete Walter.
Die Bildungsverwaltung weist allerdings auch darauf hin, dass eine
„einfache Häufigkeitsauszählung“ etwa beim Thema Mobbing „nicht
aussagekräftig“ sei, weil Schulen ein „unterschiedliches Meldeverhalten“
hätten und es etwa Mehrfachmeldungen geben könne.
Die Stelle der oder des Antidiskriminierungsbeauftragten sei
ausgeschrieben, könne derzeit wegen aber derzeit „wegen einer laufenden
Konkurrentenklage im Ausschreibungsverfahren“ noch nicht besetzt werden.
Die Stelle des Anti-Mobbinbeauftragten ist seit 1. Juli immerhin
„kommissarisch besetzt“.
Mögliche Opfer von Diskriminierung stünden aber keinesfalls alleine da bei
Hilfebedarf, versichert die Bildungsverwaltung und verweist auf die
Schulpsychologie, die erst vor einem Jahr neu geschaffene Ombudsstelle des
Landes für Gleichstellung und Diskriminierungsschutz sowie die Anlaufstelle
bei Diskriminierung an Schulen (ADAS). Letztere wird auch von der
Bildungsverwaltung gefördert.
ExpertInnen, darunter die Ex-Diskriminierungsbeauftragte Gomis, sowie auch
die Grünen fordern allerdings seit Jahren eine wirklich unabhängige
Anlaufstelle für Opfer von Diskriminierung an Schulen.
6 Sep 2021
## LINKS
[1] /Diskriminierung-an-Berliner-Schulen/!5548895
[2] /Diskriminierung-an-Schulen/!5711616
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Antidiskriminierung
Mobbing
Sandra Scheeres
Sandra Scheeres
Schwerpunkt AfD in Berlin
Förderschule
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
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